Laut einer Studie machen die Autohersteller höchst unterschiedliche Fortschritte in ihrer Selbstverpflichtung zur Reduzierung des Kohlendioxid-Ausstoßes. Als einziger Hersteller erfüllt Fiat bereits jetzt die 1998 von der Automobilindustrie eingegangene Selbstverpflichtung, die durchschnittlichen CO2-Emissionen der verkauften Neufahrzeuge auf 140 Gramm pro Kilometer zu reduzieren. Insgesamt befänden sich nur 25 Prozent der untersuchten Hersteller auf Kurs, um das Ziel fristgerecht bis 2008 zu erreichen.
75 Prozent der Autohersteller erfüllen laut der Studie ihre Emissionsverpflichtungen nicht schnell genug. Nissan schneidet am schlechtesten in Europa ab, davor sind Suzuki, Mazda, Audi, Volvo, BMW und Volkswagen platziert. Diese sieben Marken hätten allesamt ihre eigenen Vorgabewerte zur Verringerung der Emissionen um mehr als die Hälfte verfehlt, teilte der Auftraggeber der Studie, der Umweltverband European Federation for Transport and Environment (T&E), heute mit. T&E beauftragte das Institute for European Environmental Policy (IEEP) in Großbritannien damit, die vom Datenlieferanten Polk Marketing Systems ermittelten Verkaufszahlen für den Zeitraum zwischen 1997 und 2005 zu untersuchen.
Unter den ersten Fünf befinden sich neben Fiat die drei französischen Hersteller und Ford. Der japanische Hersteller Toyota, der in jüngster Zeit zahlreiche Umweltpreise für seine Hybridstrategie einheimste, habe Emissionsverbesserungen nicht für seine gesamte Modellpalette im vorgegebenen Maß erfüllt, hieß es. Die Studie kommt zu dem Schluss, dass Klimavorgaben nur dann erfüllt werden können, wenn die Unternehmen diese durch Effizienzsteigerungen in der ganzen Modellpalette erreichen. Es genüge nicht, ein oder zwei schadstoffarme Modelle, die lediglich in begrenzten Stückzahlen verkauft werden, im Programm zu haben.
Zwei Hersteller greift der Verband explizit aus der Studie heraus: "Renault erfüllt sein Soll, Volkswagen nicht, obwohl Renault 1997 mit höheren Emissionswerten begann", sagte Verbandssprecher Aat Peterse. Als Konsequenz aus der Studie erhebt T&E die politische Forderung, sich von freiwilligen Vorgabewerten zu verabschieden und bindende Messwerte vorzugeben. "Die einzelnen Autohersteller müssen zur Verantwortung gezogen und bestraft werden, wenn sie die Vorgaben nicht erfüllen", so Peterse. Ein Kommentar zu dieser Forderung und zum Ranking allgemein stand von Seiten des Herstellerverbandes VDA bis Redaktionsschluss aus.
(Niko Ganzer)
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