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Verkehrsinfrastruktur: Minister beklagt dramatische Unterfinanzierung

02.01.2013 07:37 Uhr
Das Problem der deutschen Verkehrsinfrastruktur ist mit einem Wort zu-beschreiben: Sanierungsstau.

Das Problem der deutschen Verkehrsinfrastruktur ist mit einem Wort zu-beschreiben: Sanierungsstau. Wie kann Geld für kaputte Straßen beschafft werden? Maut ist eine Möglichkeit, aber nicht die einzige.

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Der scheidende Chef der Verkehrsministerkonferenz, Jörg Vogelsänger (SPD), hat eine dramatische Unterfinanzierung der Verkehrsinfrastruktur beklagt. Die Situation bei Bund, Ländern und Gemeinden müsse verbessert werden, sagte der brandenburgische Ressortchef der Nachrichtenagentur dpa. In einem vor Weihnachten vorgelegten Abschlussbericht einer Kommission für die Länder-Verkehrsminister werden verschiedene Finanzierungsoptionen vorgeschlagen, darunter eine Maut für Pkw und Busse und höhere Mineral- und Kfz-Steuern. Die Vorschläge werden jetzt diskutiert.

"Möglich ist vieles, wie ja allein der Blick in andere europäische Staaten zeigt", sagte Vogelsänger. Er sei sich im klaren, dass einiges unpopulär sei und kontrovers diskutiert werde. "Sich vor der Lösung der Probleme zu drücken, heißt sehenden Auges dem Verfall der Verkehrsinfrastruktur zuzusehen", mahnte der Minister. "Wir wissen auch, dass Mobilität und Liquidität ihren Preis haben."

Vogelsänger betonte, ohne zusätzliche Mittel werde es nicht gehen, das hätten Erfahrungen aus der Lkw-Maut gezeigt. Mit ihrer Einführung sei der steuerfinanzierte Anteil der Finanzierung der Verkehrsinfrastruktur zurückgefahren worden. "Das darf sich nicht wiederholen", sagte er. Es gehe nicht darum, jemanden in die Pflicht zu nehmen, sondern um eine zukunftsfähige Infrastrukturfinanzierung, die dann dem Nutzer zu Gute komme. In erster Linie müsse der Staat seiner Verantwortung für die Infrastruktur im Rahmen der Daseinsvorsorge gerecht werden.

"Lösungsdruck ist enorm"

In einem zweiten Schritt sei zu prüfen, inwieweit auch diejenigen, die auf Straße, Schiene oder in der Luft oder auf dem Wasser unterwegs seien, eingebunden werden können. Es gebe gute Argumente, um den Menschen zu vermitteln, dass die Lasten fair verteilt werden. "Der Lösungsdruck ist enorm", sagte er angesichts eines jährlichen Defizits für alle Verkehrsträger von rund 7,2 Milliarden Euro.

Die jährlichen Finanzspritzen auf Bundesebene - derzeit rund 750 Millionen Euro - seien ein Beleg für die Reformbedürftigkeit der Infrastrukturfinanzierung, sagte Vogelsänger. Ein fortschreitender Substanzverzehr gefährde den Wirtschaftsstandort Deutschland und die Mobilität der Bürger. (dpa)

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KOMMENTARE

Gerdi

02.01.2013 - 12:04 Uhr

Das ist ganz einfach zu lösen: Die Autofahrer zahlen in Deutschland für Kraftstoff und dem Auto direkt ca. 40 Milliarden an Steuern. Jetzt die Lösung für den Bund: Nicht einfach alles verplempern für andere Dinge und dann jammern,nehmt doch einfach ein Teil des Geldes für das es immer gedacht war und fertig ist die Laube. Lieber Bundesverkehrsminister, als Ihre Idee verkaufen, ich sage nichts.


Christian

02.01.2013 - 15:52 Uhr

Ich stimme Gerdi voll und ganz zu.Einfach das vorhandene Geld nicht für unnütze Dinge verplempern und dann geht das schon in Ordnung...


Dietmar

02.01.2013 - 19:08 Uhr

Na Gerdi hat nen bissel Recht aber nur 40Milliarden..ohne Autos gäbs ja wohl keine Mettwurststeuer für diese, die Versicherungen und son Schnichschnack wie Reifen und son Zeuch. Aber ist ja Alles nicht Zweckgebunden oder, sollen doch alle mit Regierungsgefasel befassten Staatsdiener einfach mal auf 10% Einkommen verzichten. Schon könnten alle Verkehrswege mit Blattgold belegt werden!!! UffMeint vor allem auch die Vordenker in Bund und in den Ländern..der Wasserkopf halt!!!


Albert Vetterl

03.01.2013 - 09:34 Uhr

Gebe auch Gerdi recht.Die haben nichts anderes im Hirn als Steuererhöhungen.35 Milliarden werden nachweislich (Bund der Steuerzahler) von unfähigen Beamten und Politikern verschwendet .Kann sich ja bei seinen Parteikollegen Wowereit (Flughafen) Beck (Nürburgring)usw.erkundigen wie das geht.Fähige Politiker und Sparsam mit Hirn eigesetzes Steuergelder würde diese Lücke schon ausgleichen.Übrigens vom Bundesverkehrsminister ist ausser Bußgelderhöhungen, Maut und vielen anderen Grausamkeiten auch nichts positives bekannt.Wo sind die Ideen und Visionen!!???


Christian

03.01.2013 - 17:33 Uhr

Dietmar, naja 40 Milliarden sind schon ne ganze Menge Geld. Aber dazu kommen ja noch diverse andere Gelder, die über das Verkehrswesen eingenommen werden. Wenn nicht alles für sinnloses Zeug verprasst würde, dann würde das schon passen.Ich meine, wozu werden in meinem Heimatdorf jedes Jahr Kreisel und verkehrsinseln gebaut, die absolut Sinnfrei sind? Wir haben da echt 2 Kreisel im Abstand von 300 Metern...


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