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Liqui Moly: "Niemand wird entlassen"

20.03.2020 15:49 Uhr
Liqui Moly: "Niemand wird entlassen"
Liqui Moly-Chef Ernst Prost ist für klare Ansagen bekannt.
© Foto: Liqui Moly

Nach der Ankündigung einer Corona-Sonderprämie bezieht Liqui Moly der Unternehmer nochmals Stellung für die Belegschaft. Auch an die Kunden sendet er eine klare Botschaft.

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In der Corona-Krise stärkt Liqui Moly-Geschäftsführer Ernst Prost seiner verunsicherten Mannschaft demonstrativ den Rücken. Nach der Ankündigung, eine Sonderprämie in Höhe von 1.000 Euro zu zahlen (wir berichteten), bezog der Unternehmer nochmals klar Stellung für die Belegschaft: "Mit Angst und Sorgen kann man nur schlecht leben oder gar Großes leisten. Deshalb habe ich Ihnen versprochen, dass sie keinerlei finanzielle Einbußen erleiden müssen. Es wird niemand entlassen", erklärte Prost in einer internen E-Mail. Notfalls verzichte er auf sein Gehalt.

Das Versprechen gilt für alle Mitunternehmer – im Inland und für die in den Tochtergesellschaften in Spanien und Portugal, Italien, Frankreich, Südafrika und den USA. Hinzu kommen Mitunternehmer in Dänemark, Großbritannien, Belgien und den Niederlanden, in Thailand, China, Japan und Indien. Prost: "Nicht nur das Geschäft ist global, auch die Verantwortung. Überall müssen die Kolleginnen und Kollegen ihre Familien ernähren können." Oberste Priorität hat für den Geschäftsführer der Schutz der Gesundheit seiner Beschäftigten und von deren Familien.

Seit vergangener Woche ist Liqui Moly im Krisenmodus unterwegs. Prost sagte: "Wir versuchen so lange als möglich, den Betrieb aufrecht zu erhalten." Das setze das Funktionieren der Lieferketten in der Beschaffung wie im Absatz voraus. "So lange das gewährleistet ist, halten wir die Produktion in Ulm und in Saarlouis aufrecht."

Trotz drastischer Auftragsrückgänge sollen Löhne und Gehälter weiterhin in vollem Umfang und pünktlich ausbezahlt werden. Auf das laufende Jahr gesehen müsse Liqui Moly eine Lohnsumme inklusive Sozialversicherungsbeiträgen von circa 57 Millionen Euro erwirtschaften, wie Prost erklärte. "Das sind die Aufgaben, denen wir uns seit Tagen rund um die Uhr stellen."

"Noch mehr Arbeit, noch mehr Einsatz"

"Krisen bekämpft man mit mehr Arbeit und mit noch mehr Einsatz. Das wollen wir tun", unterstrich Prost. Jetzt gelte es, zu kommunizieren, erklären, informieren, schulen und zwar in alle Richtungen – für Autofahrer, Werkstätten und für Händler. "Wir machen keinen Shutdown, weder in der Fabrik und schon gar nicht bei unseren Marketing- und Vertriebsaktivitäten". Man wolle seine Programme "hammerhart" durchziehen. Nachdem der Außendienst derzeit nur sehr begrenzt agieren könne, werde Liqui Moly seinen Fokus noch stärker auf das Internet legen. "Wir fahren unsere Anstrengungen nicht runter, sondern hoch – das ist unsere einzige Chance." (rp)

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KOMMENTARE


Robert Voss

24.03.2020 - 13:09 Uhr

Das ist ein CHEF, wie man sich ihn nur wünschen kann! Ich kann mir nur wünschen, dass andere Unternehmen seinem Beispiel folgen werden und vor allem auch können. Wir werden ihn auf jeden Fall dahingehend unterstützen, das wir weiterhin die Produkte der Firma Liqui Moly in unserem Betrieb verkaufen und verwenden.


Jörg Kasper

24.03.2020 - 17:28 Uhr

Diese Meldung sollte bei den Tagesthemen oder heute journal verkündet werden. Zukünftig werde ich nur noch Öl von Liqui Moly kaufen! Und diesem Beispiel sollten alle folgen.


Uwe Schneider

24.03.2020 - 17:34 Uhr

Das sind die Leute, die ein Unternehmen und damit den Wohlstand für alle in guten Zeiten nach vorne brachten. Nun resignieren sie nicht in Krisenzeiten, sondern tragen mit Wagemut und hohem Sozialverhalten zur Linderung bei. Alle Achtung Herr Prost!


Panda

24.03.2020 - 18:50 Uhr

Das nenne ich mal ne Ansage. Daran sollten sich diese ganzen angestellten Konzernschranzen mal ein Beispiel nehmen. Aber ich galube, dass ist zu viel verlangt von Leuten, die nur mit fremden Geld arbeiten können.


Brancheninsider

25.03.2020 - 07:55 Uhr

Es ist schön, dass es solche Menschen gibt, die auch auf ihr Gehalt verzichten würden, wenn nötig. Solch ein Verhalten würde einigen Bankvorständen auch gut stehen, aber da sucht man das vergeblich.


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