Im Verkehrssicherheitsprogramm, das Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer vor einigen Wochen vorgestellt hat (wir berichteten), findet auch der Fußgängerschutz eine besondere Beachtung. Das Deutsche Institut für Qualitätsförderung e.V. (DIQ) begrüßt dies ausdrücklich und hatte exakt zu diesem Thema im Spätherbst dieses Jahres sein 1. DIQ-Symposium in Schweinfurt durchgeführt. "Schutz von Fußgängern muss auch für SUV und leichte Nfz gelten!" Das Bundesministerium hat sich laut DIQ "mit Erfolg auf internationaler Ebene dafür eingesetzt, dass die Regelung zum Fußgängerschutz ab dem 24. Februar 2015 für neue Pkw und leichte Nutzfahrzeuge, auch für Fahrzeuge mit einem zulässigen Gesamtgewicht über 2,5 Tonnen angewendet werden muss". Davon betroffen sind auch sogenannte Sport Utility Vehicles (SUV) und Geländefahrzeuge. Beim 1. DIQ-Symposium vor einigen Wochen in Schweinfurt hatte Unfallforscher Dr. med. Wolfram Hell von der Ludwig-Maximilians-Universität in München auf die besondere Situation der SUV- und Geländefahrzeuge bei Fußgängerunfällen hingewiesen und die Schwere der Unfälle mit solchen Fahrzeugen eindringlich dokumentiert. Eine Reduzierung der Anzahl der bei Fußgängerunfällen getöteten Personen (2010: 476 Personen) bis 2020 um 40 Prozent müsse nach dem Dafürhalten von Dr. Wolfram Hell mit geeigneten Maßnahmen möglich sein. Rückgang vor allem tödlicher Unfälle möglich Die vom Verkehrsministerium beschlossenen Maßnahmen, so DIQ-Geschäftsführer Dipl.-Ing. Thomas Koch, könnten dazu beitragen. "Wir sehen in den Maßnahmen des Bundesministeriums eine große Möglichkeit zur Reduzierung der Fußgängerunfälle allgemein und der tödlichen im Besonderen. Das Verkehrssicherheitsprogramm des Ministeriums bestätigt die Initiative des DIQ für mehr Fußgängersicherheit im Straßenverkehr", so Thomas Koch. Die Komplexität von Transportern mit kurzem Vorderwagen Auch Transporter seien in Fußgängerunfälle verwickelt. Wenn Fahrzeuge mit einem sogenannten kurzen Vorderwagen, also Transporter (bisher vom Typgenehmigungsverfahren zum Fußgängerschutz ausgenommen), ebenfalls in die Fußgängerschutzverordnung aufgenommen werden sollen, will das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung in den entsprechenden europäischen Gremien an der Erarbeitung neuer geeigneter Prüfverfahren mitwirken. Das sieht das Verkehrssicherheitsprogramm des Ministeriums vor. Wie komplex solche Verfahren für den Fußgängerschutz im Automobilbau sein können, hatte beim 1. DIQ-Symposium Marco Proff aus der Entwicklungsabteilung der Adam Opel AG den zahlreichen interessierten Zuhörern vermittelt. Von Kollisionssimulationen über die Materialwahl, von der Stoßstange bis zur Windschutzscheibe – alle diese Bauteile stünden bei den Verfahren in Sachen Fußgängerschutz auf dem Prüfstand. "Wenn diese Maßnahmen aus dem Pkw-Bereich in Zukunft auch für leichte Transporter gelten sollen, begrüßt das DIQ diese Initiative des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung ausdrücklich und wird dies unterstützen", so DIQ-Geschäftsführer Thomas Koch. (wkp)
Verkehrssicherheit: DIQ begrüßt Ramsauer-Pläne für besseren Fußgängerschutz

Das Deutsche Institut für Qualitätsförderung (DIQ) mit Sitz in Saarbrücken begrüßt die Maßnahmen für mehr Fußgängerschutz im Verkehrssicherheitsprogramm 2011 des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung nachdrücklich.