Der Autobauer BMW hat erstmals großformatige All-Solid-State-Batteriezellen (ASSB) in ein Erprobungsfahrzeug integriert. Die Zellen stammen vom US-Partner Solid Power. Das Testfahrzeug basiert auf dem BMW i7 und dient der Validierung dieser Zelltechnologie unter realen Bedingungen.
ASSB-Potenzial: Höhere Energiedichte, größere Reichweite
ASSB-Technologie gilt als nächste Entwicklungsstufe der Elektromobilität. Sie verspricht eine höhere Energiedichte im Vergleich zu heutigen Lithium-Ionen-Systemen – bei gleichzeitig kompakterem Format und ohne zusätzliche Gewichtsnachteile im Gesamtspeichersystem.
Kooperation seit 2016
BMW und Solid Power arbeiten seit 2016 zusammen. Im Mai 2021 beteiligte sich BMW an einer Finanzierungsrunde, um die gemeinsame Entwicklung zu stärken. Ende 2022 wurde die Zusammenarbeit durch eine Lizenzvereinbarung zur Zellfertigung im CMCC Parsdorf vertieft.
Know-how im Verbund mit Solid Power
Die Zellen wurden gemeinsam von Solid Power und BMW-Experten entwickelt. Ziel ist es, die Zellen in ein funktionierendes Batteriepaket zu integrieren. Getestet werden unter anderem das Zellausdehnungsmanagement, die Betriebsdrucksteuerung und thermische Randbedingungen.
Seit 2019 bündelt BMW seine Batteriezellen-Kompetenz im Battery Cell Competence Center (BCCC) in München. Gemeinsam mit rund 300 Partnern aus Industrie und Forschung treibt BMW die Entwicklung neuer Speichertechnologien voran – darunter auch die ASSB-Zellen von Solid Power.
John Van Scoter, CEO von Solid Power, betont: "Unsere Partnerschaft mit BMW hat zur ersten Demonstration echter Feststoffzellen in einem Fahrzeug geführt."
Martin Schuster, Vice President Battery Cell bei BMW, ergänzt: "Der i7-Testwagen zeigt unsere technologieoffene Entwicklungsstrategie."
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BMW i7 (2023)
