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Autokrise: Conti vor stürmischen Zeiten

21.04.2009 00:31 Uhr
Autokrise: Conti vor stürmischen Zeiten
Kurzarbeit, Mitarbeiterproteste, Aufsichtsratswechsel: Continental kommt momentan nicht zur Ruhe.
© Foto: ddp/Nigel Treblin

Der Autozulieferer hat inzwischen fast die Hälfte seiner Beschäftigten in Deutschland in Kurzarbeit geschickt und will weitere drei Werke im Ausland schließen. Das Aus der Reifenfabrik in Nordfrankreich wurde gerichtlich besiegelt.

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Die schwere Krise in der Automobilindustrie macht Continental immer mehr zu schaffen. Der Autozulieferer hat inzwischen fast die Hälfte seiner Beschäftigten in Deutschland in Kurzarbeit geschickt, und zwar rund 20 000 Mitarbeiter. Das sagte eine Unternehmenssprecherin am Dienstag in Hannover. Der Konzernbereich ContiTech teilte mit, dass drei Werke in Schweden, Spanien und England geschlossen werden, in denen Schläuche gefertigt werden. Ein weiteres Werk in Frankreich werde verkleinert. Betroffen seien insgesamt rund 500 Beschäftigte. ContiTech rechne ab der Jahresmitte mit einer Markterholung. Wie die Zeitung "Le Parisien" auf ihrer Website berichtete, darf der Konzern wie geplant sein Reifenwerk im nordfranzösischen Clairoix schließen. Dies habe das Gericht am Dienstag entschieden. Aus Wut über das Urteil hätten mehrere Hundert Beschäftigte die Präfektur in Compiègne gestürmt und dort Büros verwüstet. Die Gewerkschaften werfen der Continental-Spitze vor, den Betriebsrat nicht über die Schließung informiert zu haben und sich nicht an Vereinbarungen zu halten. Continental habe im Gegenzug zu einer Arbeitszeitverlängerung zugesagt, die 1.120 Arbeitsplätze bis 2011 zu erhalten. Ein weiteres Reifenwerk in Hannover ist ebenfalls vom Aus bedroht (wir berichteten). Der Conti-Vorstand hatte die Werksschließungen als wirtschaftlich alternativlos bezeichnet. Das Unternehmen war im vergangenen Jahr in die roten Zahlen gerutscht und hat seinen Sparkurs verschärft. Conti hat in Deutschland rund 45.000 Beschäftigte, weltweit rund 140.000. Ungemütliche Hauptversammlung steht bevor Im Kampf um die Jobs will die IG Metall gemeinsam mit der Gewerkschaft IG BCE und dem Betriebsrat vor der Hauptversammlung am Donnerstag demonstrieren. Auch Beschäftigte aus Clairoix werden in Hannover erwartet. Die Interessen der Beschäftigten in der Reifenfertigung würden offenkundig den Renditeerwartungen verantwortungslos untergeordnet. "Dem werden wir uns mit den zur Verfügung stehenden Mitteln widersetzen", erklärte IG-Metall- Bezirksleiter und Conti-Aufsichtsratsmitglied Hartmut Meine.

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