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HB ohne Filter: "Neue Ampel" steht +++ Digitaler Werkzeugkasten +++ MobilitätsCenter Müller +++ Lastenfahrräder

HB ohne Filter: "Neue Ampel" steht +++ Digitaler Werkzeugkasten +++ MobilitätsCenter Müller +++ Lastenfahrräder
© Foto: Ralph M. Meunzel/AUTOHAUS

Unabhängig, scharfsinnig, auf den Punkt: der aktuelle Wochenkommentar von AUTOHAUS-Herausgeber Prof. Hannes Brachat!

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Datum:
10.12.2021
Lesezeit:
10 min

2 Kommentare

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Die Top-Themen: Die "Neue Ampel" steht! - Berlin +++ Das Faktum Lieferzeiten – Reale Verzerrungen +++ Digitaler Werkzeugkasten für Nachwuchsgewinnung +++ MobilitätsCenter Müller – ein Novum in Leipzig +++ Lastenfahrräder - der neue E-Markt

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Montag, 6. Dezember 2021 - Nikolaustag

Die "Neue Ampel" steht! - Berlin

Welche Farbe der Ampel wird da künftig dominant blinken? Bis auf den Arbeitsminister Hubertus Heil agieren lauter "Neue", mit oder ohne ministeriabler Erfahrung. Die Frage wird sein, ob die "Neuen" von ihren Beamten gesteuert oder ob sie ihre Beamten steuern werden. Klimawandel und Digitalisierung werden den politischen Überbau die nächsten vier Jahre bilden.

Unter automobilen Aspekten sind die Blicke besonders auf das Verkehrsministerium mit seinen 1.100 Mitarbeitern zu richten, zumal der neue Verkehrsminister Volker Wissing (FDP) zugleich Digitalminister ist, damit politisch die digitale Transformation zu gestalten hat, sprich Raketeninternet zuzüglich Funklöcherbeseitigung endlich möglich sein sollten.

Gelingt es, Dekarbonisierung und Wirtschaftswachstum zu gestalten? Schließlich ist die Automobilwirtschaft die Herzkammer der deutschen Exportnation. Noch hängt jeder zweite Arbeitsplatz in der Autoindustrie am Verbrennermotor. Der Trend zur E-Mobilität ist gesetzt. 15 Millionen  E-Autos sollen 2030 auf deutschen Straßen fahren. Der Güterverkehr von 20 auf 25 Prozent über die Bahn laufen und bis 2030 über die Bahn die doppelte Fahrgastzahl befördert wird. Das kann nur gelingen wenn man es so macht wie Elon Musk in Berlin, trotz 400 Einsprüchen und nicht vorliegender Baugenehmigung wird einfach gebaut. Wie geht das?!

Es gilt, die komplette überbordende Bürokratie dringlich zu sanieren, sprich zu vereinfachen. Wer gegenwärtig die Preistreiber beim Tanken, Heizen und Strom sieht, wird rasch zur politischen Forderung kommen, dass der Klimawandel auch für den Normalbürger bezahlbar sein muss. Volker Wissing (FDP) wird zum wichtigen Garanten für das, was die Liberalen programmatisch betonen, Freiheit und aktives Unternehmertum. Dazu gehört die Freiheit der Mobilität sowie ein klares Ja zum Individualverkehr. Wissing wird da zwischen den Farben gelb und grün viel zu vermitteln haben. Die "Neuen" müssen ihre Chance haben. Auf einen guten (Corona-)Start. Und wir wünschen allen großen Mut für die neuen Weichenstellungen. Der Kanzler kann sich jetzt ja nach der vorliegenden Genehmigung des Kraftfahrtbundesamtes und der finalen Zustimmung durch den Bundesrat mit seinem neuen Dienst-Mercedes mit Level 3 durch die Republik fahren lassen. Zumindest auf freigegebenen Straßen bis zu 60 km/h. Dieses fundamentale Gesetz hat immerhin der scheidende Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) zustande gebracht, weshalb er persönlich auch der Auffassung ist, mit erhobenem Haupte sein Amt verlassen zu können. Unter der CSU-Maut-Gedächtnisschwäche scheint er nicht zu leiden.

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Dienstag, 7. Dezember 2021

Das Faktum Lieferzeiten – Reale Verzerrungen

Die Mangelwirtschaft primär im Neufahrzeuggeschäft ist Realität. Dennoch, weniger kann auch mehr sein. Zahlreiche Händler haben in 2021 weniger Neufahrzeuge verkauft, auch Gebrauchtwagen, weisen aber dennoch höhere Gewinne aus. Dank besserer Bruttoerträge pro Einheit!

Schaut man in die disruptiven Vertriebskanäle, so scheint dort das Thema Lieferzeiten kein Problembereich zu sein. Sixt Neuwagen offeriert Fahrzeuge mit Nikolausrabatt von 21 Prozent und macht deutlich, dass Neuwagen mit kurzer Lieferzeit und umfassenden Service geliefert werden (siehe Abbildung). Große Geschenke gibt es allerdings nicht nur an Weihnachten.

© Foto: Screenshot

Oder Cluno, Auto-Abo-Anbieter, geht massiv mit der "Endspurt-Variante" in die Offerte und meint: Schon in wenigen Tagen kann es losgehen. Sprich, wir können liefern.

© Foto: Screenshot

Schaut man beim jungen Anbieter wie FINN nach und möchte sich über Hintergründiges zu FINN selber informieren, wer FINN überhaupt ist, so lautet deren Antwort im Netz: "Wir revolutionieren den konventionellen Autobesitz und machen das Autofahren mit FINN so einfach wie den Schuhkauf im Internet. Ein sofort verfügbares, flexibles Auto-Abo Ihrer Lieblingsmarken - bis aufs Tanken ist alles inklusive. Mit dem vollständig digitalen Prozess sparen Sie nicht nur Zeit und Aufwand, sondern auch hohe Kosten. Keine lästigen Werkstattbesuche und keine versteckten Kosten. Probieren Sie es doch einfach selbst aus!" Offensichtlich ist Transparenz nicht deren Stärke, ansonsten würde man erfahren, wer da eigentlich im Hintergrund die wahren (Be-)Treiber sind.

Wenn Vertriebschef Jürgen Lobach übers Netz den Text verteilt – siehe Abbildung – und dort meint, dass erstmalig in der FINN-Geschichte über 200 Abonnements an einem einzigen Tag verkauft wurden, dann muss ja Lieferfähigkeit gegeben sein. Woher kommen diese lieferfähigen Fahrzeuge? Bestimmt nicht aus deren frühzeitigen Lagerhaltung.

© Foto: Screenshot

Im Klartext, gleich ist nicht gleich gleich. Es werden da offensichtlich gewisse Vertriebskanäle weiter lieferfähig gehalten!

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Mittwoch, 8. Dezember 2021

Digitaler Werkzeugkasten für Nachwuchsgewinnung

Die Situation für geeigneten Nachwuchs im Auto-Gewerbe stellt sich sowohl für den einzelnen Betrieb, für die einzelne Marke und die jeweilige Region unterschiedlich dar. Dennoch sollte man zur Kenntnis nehmen, dass die beste Mitarbeiterentwicklung darin besteht, sich die künftige Personalsicherung über eine fundierte Ausbildungsofferte für Jungeinsteiger im eigenen Autohaus aufzubauen. Dafür hat der Bereich Berufsausbildung des ZDK einen Werkzeugkasten entwickelt, der eigentlich ausgezeichnet werden müsste. Unter www.autoberufe.de/werkzeugkasten sind die Details abzurufen. Die Inhalte:

  1. Employer Branding (Arbeitgebermarke)
  2. Nachwuchswerbung
  3. Rekrutierungs- und Bewerbungsprozess
  4. Onboarding (Integration & Bindung)

Nachstehende Abbildung gibt eine Impression. Der ZDK stellt damit einen gewichtigen professionellen Baustein zur Verfügung – Claudia Kefferpütz, ZDK-Referentin hat da substantiell Hand angelegt – sollte über die Landesverbände und dann über die Innungen zu einem Aktionspaket für die einzelnen Autohäuser sichtbar umgesetzt werden. Eine hervorragende praxisbezogene Steilvorlage, eben auch für den werblichen Auftritt über die Kanäle Instagram, Facebook oder TikTok.

© Foto: AutoBerufe

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Donnerstag, 9. Dezember 2021

MobilitätsCenter Müller – ein Novum in Leipzig

Am 29. Januar 2022 eröffnet das Autohaus Müller im Ortsteil Paunsdorf nahe der Autobahn gelegen einen neuen, großen Verkaufs- und Service-Standort mit vielen Marken und sämtlichen Service-Leistungen rund um das Thema Mobilität. 1990 war das Unternehmen dann der erste BMW Vertragshändler in Ostdeutschland. Weitere Marken kamen hinzu. Geführt wird das Unternehmen von Elke und Frank Müller, den Kindern des Gründers Rolf Müller. Dessen Motto: 'Anfangen ist leicht, beharren ist Kunst'. AUTOHAUS hat stets die einzelnen Wachstumsstationen des Unternehmens bis heute journalistisch aufmerksam begleitet.

Das neue MobilitätsCenter Müller bietet Verkauf und Service für BMW und Mini (Service), Skoda, Seat, Cupra sowie für Motorräder von BMW und Yamaha. Auch für alle anderen Marken stehen Service-Dienstleistungen für Räder und Reifen, Karosserie und Lackierung zur Verfügung. Ferner entsteht auch ein modernes Räder- und Reifenlager für 4.000 Radsätze. 

Die neu errichteten Verkaufsräume und Werkstätten auf dem ca. 12.000 Quadratmeter großen Grundstück werden derzeit mit modernster Technik ausgestattet. Durch die Expansion kommen zu den 200 bestehenden Arbeitsplätzen 40 weitere hinzu. AUTOHAUS wird über das neue "Müller-Werk" in Leipzig berichten.

Eine Impression des neuen "Müller-Werks" in Leipzig
© Foto: Autohaus Müller

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Freitag, 10. Dezember 2021

Lastenfahrräder - der neue E-Markt

Es fällt auf, dass im neuen Koalitionsvertrag das Wort Radwege zurückhaltend Eingang gefunden hat. Und doch ist es ratsam, dass in jeder Kommune überlegt wird, wie die eine mit der anderen Ortschaft über Radwege verbunden sein kann. Gerade in ländlichen Regionen. Oder wie lässt sich für den einzelnen Mitarbeiter der Arbeitsplatz mit Fahrrad erreichen? Zu temperierten Jahreszeiten?

In (Groß-)Städten werden die Fahrradwege ausgebaut werden. Ich bin selbst unlängst mit dem Fahrrad durch Rotterdam-City gefahren und habe gestaunt, wie da Auto und Fahrrad nebeneinander arrangiert sind. Das geht! Bei gutem Willen und separierter Fahrspur. Und da fiel mir zugleich auf, wie viele Eltern mit ihrem Nachwuchs auf dreirädrigem Gefährt, sprich Lastenfahrrad unterwegs sind oder darauf ihren Wochenendeinkauf verstauen. Und es wird selbst die DHL künftig das Lastenfahrrad einsetzen. Man stelle sich die Dimension vor. In der letzten Woche vor Weihnachten hat die DHL 61 Millionen Pakete zuzustellen. Das macht sich bei der Post auch im Ergebnis sichtbar. Das Lastenfahrrad wird kommen. Der Durchschnittspreis liegt zwischen 4.000 und 5.000 Euro. Da sind aber auch Anbieter unterwegs, deren Lastenräder mit 400 kg Traglast inklusive Trethilfe in Form eines Elektromotors unterwegs sind. Da kommen wir dann auf 14.000 Euro. Im Klartext, Lastenfahrräder gehören zu den künftigen Mobilitätsangeboten.

Kennen sie den ZIV? Das ist der Zweirad-Industrie-Verband. Dort können sie künftig die aktuellen Fahrradmarktdaten direkt und aktuell abrufen. Daraus ein paar wichtige Charts zur Fahrradmarkteinschätzung.

2020 wurden insgesamt fünf Millionen Fahrräder verkauft. Davon sind zwei Millionen E-Bikes, sprich 43 Prozent.
© Foto: ZIV
Der Fahrradbestand in Deutschland lag 2020 bei 79,1 Millionen Fahrrädern (inkl. E-Bikes)
© Foto: ZIV
Die Zahl der Lastenräder zeigt deutliche Wachstumsraten, vor allem die E-Bikes-Getriebenen. Aktuell waren es 2020 103,2 Tausend Einheiten.
© Foto: ZIV

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Spruch der Woche:

"Vorsicht vor der Zukunft. Sie arbeitet mit Überraschung." - Im Klartext: Keiner weiß genau, was 2030 sein wird!

Mit besonderen Grüßen zur Zeit der Hoffnung

Prof. Hannes Brachat
Herausgeber AUTOHAUS
www.brachat.de


Der nächste HB ohne Filter erscheint am 17. Dezember 2021!

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KOMMENTARE


Fritz Kuckartz

10.12.2021 - 19:21 Uhr

Finn ist in Skandinavien, vor allem Norwegen ein überaus oft genutztes Vermittlungsmedium, vom Einfamilienhaus über Auto bis zum kleinsten Ersatzteil bekommt man fast alles. Auf meine Frage, wo bekomme ich? wurde mir ausnahmslos finn.no anempfohlen. Wir haben über finn.no ein Haus für unsere Tochter und ein Auto erworben, alles durch Vermittlung von Finn.no. Dass Finn auch eigenen Vertrieb macht ist mir neu, in Norwegen wird alles über Händler vermittelt, Finn tritt nie als Verkäufer selbst in Erscheinung. Also schauen Sie mal auf finn.no Fritz Kuckartz z.Zt. Averoy, Norwegen


Adolf Hamberger

11.12.2021 - 08:15 Uhr

@Herr Brachat, ihr gehegter Wunsch nach "dringlicher Sanierung der überbordende Bürokratie" wird schon aus dem Grund nicht funktionieren, weil dann 50% der Beamten arbeitslos wären. Allerdings stehen mittlerweile die Konzerne dem in nichts nach. Sicherlich aus anderen Gründen. Hier geht es eher darum vollumfänglich an die Daten der Kunden zu kommen und den fleißigen Mitarbeitern an der Front auf die Finger zu schauen. Als das mit der Bürokratie vor ca. 20 Jahren so richtig in Fahrt kam sagte mir ein netter Kollege: "Das Einzige, was mittlerweile stört, ist der Kunde". Er sollte Recht behalten. Wie gesagt "Bürokratieabbau" wünscht man/frau sich zunehmend schon seit Jahrzehnten. Dafür gibt es Gremien, Staatsminister, Arbeitskreise usw. Das Ergebnis sehen wir in der Gegenwart. Hilfreich ist es vielleicht, wenn Jemand an den Weihnachtsmann glaubt . Ich nicht(mehr) . Frohe Weihnachten Adolf Hamberger


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