Batteriezertifikate für E-Autos: Zeit, die Kunden zu überzeugen

31.10.2025 10:02 Uhr | Lesezeit: 3 min
Ein gebrauchter Hyundai mit einem Batteriezustandszertifikat
Der Akku eines gebrauchten E-Autos sorgt bei vielen Kaufinteressenten für Verunsicherung und Zurückhaltung. Die Händler reagieren inzwischen großflächig mit Batteriezertifikaten für alle oder zumindest ausgewählte BEV, um das Vertrauen in die Technologie zu stärken.
© Foto: Hyundai Motor Deutschland

Wie ist der Zustand der Antriebsbatterie – und wie weit kommt das gebrauchten E-Auto noch? Dieser Frage gehen Tests diverser Anbieter nach, die auch von immer mehr Händlern eingesetzt werden. Wie sind deren Erfahrungen damit?

Der Anteil der Neuzulassungen mit alternativen Antrieben am Gesamtmarkt stieg im September auf 61 Prozent. Im Berichtsmonat 2024 waren es noch acht Prozent weniger. In den ersten drei Quartalen 2025 wurden also über 1,2 Millionen Autos mit alternativen Antrieben neu zugelassen. Das ist ein Viertel mehr als in den neun Monaten des Vorjahres.

Wie bereits in den Vormonaten erfuhren die Neuzulassungen von ausschließlich batterieelektrischen Pkw (BEV) im September 2025 einen deutlichen Anstieg um fast 32 Prozent auf fast 45.500 Einheiten. Der BEV-Anteil an den gesamten Neuzulassungen erreicht damit einen neuen Höchststand von 19,3 Prozent. Das reicht zwar an sich noch nicht, um die gesetzten CO2-Ziele zu erreichen. Allerdings sollte man die Kirche im Dorf lassen und vor allem die positive Entwicklung sehen. 

Mit steigenden Zulassungen wird der Fuhrpark größer und damit auch das Angebot an Gebrauchtwagen. Gerade der Handel mit BEV aus zweiter Hand unterliegt eigenen Gesetzmäßigkeiten im Unterschied zu Verbrennern. Die Liste der Herausforderungen ist hier aus Sicht des Handels nämlich üppig: Nur 67 Prozent der befragten Händler nehmen überhaupt gebrauchte BEV zurück.

Video-Kommentar von Chefredakteur Ralph M. Meunzel

Mangelnde Nachfrage, fehlende Preisfindung 

Im AUTOHAUS Panel bemängelt der Handel an erster Stelle die fehlende Kundennachfrage aufgrund der aktuell bestehenden Vorurteile der Käufer. Dann wird die fehlende Preisfindung angeführt – das bezieht sich vor allem darauf, dass sich die notwendigen Verkaufserlöse aufgrund zu hoch angesetzter Restwerte nicht erzielen lassen. Das führt damit zu höheren Standzeiten, weil Abwertungen immer weh tun.

37 Prozent heben auch die Unsicherheiten, die man der Batterie zuschreibt, hervor. Allerdings ist es Zeit hier Entwarnung zu geben. Nach bisherigen Erkenntnissen halten die Stromspeicher länger als man denkt. Unabhängig davon muss allerdings auch der Kunde davon überzeugt werden. Gut, dass es dafür Batteriezertifikate gibt, die die Mehrheit der befragten Entscheider im Handel als überaus positiv schätzen. Die Nachteile, wie Kosten oder administrativer Aufwand, sollten dagegen eher als nicht so hoch bewertet werden. 

Allerdings statten nur 45 Prozent der befragten Autohändler die BEV ausschließlich mit einem Zertifikat aus. Ein Viertel setzt das Instrument lediglich für ausgewählte Fahrzeuge ein. Als durchschnittliche Kosten werden von den Panelteilnehmern 79 Euro angegeben.

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