Suzuki: "Deutschland ist ein strategisch sehr wichtiger Markt"

Kazuyuki Yamashita hat im Mai dieses Jahres die Geschäftsführung von Suzuki Deutschland übernommen. Am Ende des Jahres beurteilt er im Interview die erste Zeit und wirft einen Blick in die Zukunft. AH: Herr Yamashita, Sie sind seit Mai 2021 Geschäftsführer von Suzuki in Deutschland. Welche Gründe waren ausschlaggebend, um hierher zu wechseln? K. Yamashita: Wie Sie wissen, hat Suzuki in Deutschland in den letzten drei Jahren eine umfangreiche Restrukturierung erfahren. Der Grund hierfür war, Suzuki Deutschland wettbewerbsfähig zu machen. Nun, nachdem die Umstrukturierung abgeschlossen ist, gilt es die zweite Projektphase - die Neuausrichtung und den Wiederaufbau der Organisation in Deutschland - voranzutreiben. In meiner Karriere konnte ich in anderen Ländern zahlreiche Erfahrungen im Aufbau von Organisationen sammeln, welche mir für die Aufgabe in Deutschland sicherlich sehr hilfreich waren. AH: Wie läuft es seitdem mit Suzuki in Deutschland? K. Yamashita: In den zurückliegenden Monaten, seitdem ich die Verantwortung als Managing Director übernommen habe, läuft es zunehmend besser. Zum einen haben wir die interne Kommunikation verbessert. Das Team im Innen- und Außendienst ist spürbar lebendiger und arbeitet mit großer Leidenschaft und Freude an den aktuellen Herausforderungen. Zum anderen haben wir die Kommunikation zu unseren Händlern wieder aufgenommen und intensiviert. Dank unserer attraktiven Modellpalette, unseren attraktiven Verkaufsförderungsprogrammen sowie unserer Kommunikation gelang es, ein deutliches Verkaufsplus gegenüber dem Vorjahr einzufahren und den Marktanteil zurück auf ein Prozent zu führen. AH: Wie schätzen Sie den deutschen Fahrzeugmarkt ein? K. Yamashita: Der deutsche Fahrzeugmarkt leidet aktuell auf Grund der Folgen von Corona und der Halbleiterkrise. Wir denken, dass sich dies auch noch in das kommende Kalenderjahr fortsetzen wird. Danach rechnen wir aber mit einer stabilen Nachfrage vor allem für den für uns wichtigen Privatmarkt. Mittelfristig ist unser Ziel ein Marktanteil von 1,5 Prozent. AH: Wie ist die momentane Liefersituation und welche Lieferzeiten gelten aktuell für die Modelle vor dem Hintergrund des Chipmangels? K. Yamashita: Auch wir sind von der Halbleiterkrise betroffen, weshalb sich unsere Lieferzeiten für noch nicht bestätigte Fahrzeuge deutlich verlängerten. Aktuell haben wir jedoch bei den Modellen Vitara und dem neuen S-Cross, den wir im kommenden Quartal bei unseren Händlern einführen werden, eine bessere Produktverfügbarkeit. AH: Der IfA MarkenMonitor zeigt eine gestiegene Zufriedenheit der Suzuki-Händler. Was sind die Gründe hierfür? K. Yamashita: Nach meiner Einschätzung sind die Hauptgründe für die Steigerung im IfA MarkenMonitor zum einen die in den letzten Monaten deutlich verbesserte und intensivierte Kommunikation zu unseren Händlern. Zum anderen liegt es sicherlich aber auch daran, dass wir in den letzten Monaten sehr attraktive Vertriebsprogramme entwickelt haben, welche die Händler erfolgreich agieren lassen bei gleichzeitig ordentlichen Erträgen. AH: Der Handel wünscht sich eine stärkere Einbindung in Entscheidungen. Wie gestalten Sie den Dialog mit den Händlern und wie beschreiben Sie die Beziehung zum Händlerverband? K. Yamashita: Der partnerschaftliche Dialog mit unseren Händlern und dem Suzuki-Händlerverband ist uns sehr wichtig. Um das Feedback des Handels im Rahmen des Entscheidungsprozesses noch stärker zu berücksichtigen, haben wir drei Arbeitsgruppen zu den Themen Vertrieb und Marketing, Produkt und Zubehör sowie Kundenzufriedenheit und Service ins Leben gerufen. Teilnehmer sind jeweils fünf ausgewählte Händler, ein Vertreter des Suzuki Händlerverbands sowie die entsprechenden Fachabteilungsleiter als Vertreter von Suzuki Deutschland. AH: Wie entwickelt sich die Händlerrendite? K. Yamashita: Ohne Ihnen Details zu nennen, kann ich Ihnen jedoch sagen, dass die Händlerrendite im Suzuki-Händlernetz über dem Branchendurchschnitt liegt. AH: Letztes Jahr hat Suzuki zwei neue Modelle auf den Markt gebracht. Greift die Marke also wieder an? K. Yamashita: Für Suzuki ist der deutsche Markt ein strategisch sehr wichtiger Markt, in dem wir in den nächsten Jahren wachsen wollen. Unser mittelfristiges Ziel sind 1,5 Prozent Marktanteil. Neben einem starken Händlernetz, welches wir auf die Herausforderungen und Chancen der Zukunft vorbereiten und qualifizieren wollen, spielen selbstverständlich auch neue Modelle eine wichtige Rolle. Die beiden im letzten Jahr neu eingeführten Modelle dienen vor allem dazu, unseren Bestandskunden weitere Möglichkeiten zu bieten. Vor allem mit dem Suzuki Swace wollen wir aber auch Stück für Stück im gewerblichen Markt Kunden erobern. AH: Besteht die Hoffnung, dass Suzuki im Modell Jimny eine verbrauchsgünstigere Motorisierung installiert und er dann auch wieder als Pkw verfügbar ist? Wann könnte dies der Fall sein? K. Yamashita: Der Jimny ist ein Erfolgsmodell, auch in der aktuellen Version. Kurz- bis mittelfristig wird es hier keine Veränderungen im Konzept geben. AH: Was kommt 2022? K. Yamashita: Im ersten Quartal 2022 führen wir den neuen Suzuki S-Cross ein, welcher mit einem komplett neuen Design und einer Erneuerung des Innenraums vor allem SUV-Kunden gewinnen will. Darüber hinaus führen wir bei unserer Ikone, dem Suzuki Vitara, eine neue Motorvariante mit dem Vollhybrid ein. AH: Darf man bei Suzuki in absehbarer Zeit mit einem Elektrofahrzeug rechnen? K. Yamashita: Suzuki bereitet sich auch in diesem Thema auf die Zukunft vor. Auch wenn ich Ihnen heute noch keine konkreten Informationen darüber geben kann, werden wir in der Zukunft Elektrofahrzeuge anbieten. AH: Herr Yamashita, vielen Dank für das Gespräch!

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