Hyundai: Erfolg mit Stromern

AH: Herr Mechau, Hyundai ist seit sechs Jahren der Mobilitätspartner der Frankfurter Eintracht. Mit welchen Aktivitäten ist dieses Engagement verbunden? U. Mechau: Die Partnerschaft ist sehr vielfältig. Rund 150 Hyundai-Fahrzeuge sind bei der Eintracht im Einsatz - überwiegend Elektro- und Hybridmodelle. Besonders wichtig ist uns der direkte Kontakt zu den Fans: Über die Bandenwerbung im Stadion erreichen wir auch die TV-Zuschauer und damit eine bundesweite Präsenz. Dazu haben wir vor dem Stadion platzierte Fahrzeuge oder den Hyundai-Adler-Shuttle, mit dem Eintracht-Legenden Fans zu den Heimspielen abholen. AH: Gibt es dadurch konkrete Auswirkungen auf den geschäftlichen Erfolg der Marke? U. Mechau: Wir haben die Markenbekanntheit deutlich gesteigert - regional wie überregional. Unter den Eintracht-Fans hat Hyundai spürbar an Sympathie gewonnen. Und die Eintracht-Sondermodelle - von Kona EV bis Ioniq 5 als Eintracht-Fan-Edition - waren innerhalb kurzer Zeit ausverkauft. AH: Wie geht es weiter? U. Mechau: Wir sind bereits seit vielen Jahren Partner und es ist unsere beidseitige Absicht, die erfolgreiche Zusammenarbeit auch über die aktuelle Saison hinaus fortzusetzen. Bilanz 2025 AH: Wie beurteilen Sie das Abschneiden von Hyundai in diesem Jahr? U. Mechau: Es war ein herausforderndes Jahr, geprägt von Unsicherheiten in der politischen Rahmensetzung und einer schwachen Wirtschaftslage, die besonders in der deutschen Automobilbranche zu deutlichen Einschnitten geführt hat. Umso mehr freut uns unser Ergebnis: Mit rund 3,3 Prozent Marktanteil bleiben wir die größte asiatische Importmarke und drittstärkster Importeur insgesamt - direkt hinter den Marken der VW AG. AH: Der Markt ist angespannt. Was ist besonders gut gelaufen? U. Mechau: Ganz klar: unsere batterieelektrischen Modelle. Im Vergleich zum Vorjahr konnten wir hier ein Plus von 51 Prozent verzeichnen. Der Anteil der Elektrozulassungen liegt mit 28 Prozent deutlich über dem Marktschnitt von nur 18 Prozent. Ein großer Erfolg ist der Inster - Deutschlands meistverkaufter E-Kleinwagen. Über 10.000 Zulassungen in diesem Jahr sind ein starkes Zeichen. AH: Wie bewerten Sie das Abschneiden der einzelnen Modellreihen? U. Mechau: Unser Erfolg beruht auf einem breiten Angebot. Auszeichnungen wie das "Goldene Lenkrad" für den Inster oder der Titel "Deutschlands Premium-Auto des Jahres" für den Ioniq 9 zeigen, dass wir mit unseren Modellen den Nerv der Zeit treffen. Wir bieten eine breite Antriebs- und Modellpalette, die so im deutschen Markt bei kaum einem anderen Hersteller zu finden ist. Partnerschaft mit dem Handel AH: Wie hat sich das Verhältnis zum Handel und die Händlerzufriedenheit in diesem Jahr entwickelt? U. Mechau: Durch den intensivierten Austausch und neue Formate wie Händler-Roundtables haben wir den Dialog mit unseren Handelspartnern deutlich verbessert. Auch mit dem Hyundai-Partnerverband pflegen wir einen regelmäßigen und konstruktiven Austausch - wir wollen hier partnerschaftlich und auf Augenhöhe agieren. Dazu haben wir viel positives Feedback erhalten und setzen diesen Weg fort. AH: Wie hat sich die Rendite der Händler entwickelt? U. Mechau: Die Händlerzufriedenheit - und damit auch unmittelbar die Profitabilität - ist ein wichtiges Thema für uns. Wir haben Mitte des Jahres bereits erste Anpassungen vorgenommen und ein Prozent Zusatzmarge eingeführt, neben Vereinfachungen beim Audit und anderen Vorgaben. Das wurde im Handel sehr positiv aufgenommen - und wir arbeiten weiter an Verbesserungen. E-Mobil-Offensive AH: In welcher Form setzen Sie die E-Mobil-Offensive fort? U. Mechau: Mit dem Ioniq 3, der nächstes Jahr kommt, decken wir alle relevanten Segmente elektrisch ab und haben dann das breiteste E-Portfolio auf dem Markt. Dazu fährt der Ioniq 6 N bei den Händlern vor und wird für jede Menge dynamischen Fahrspaß bei den N-Thusiasten sorgen. Der neue Nexo als Wasserstoff-SUV ergänzt das Angebot. Zusammen mit dem ersten vollen Verkaufsjahr von Ioniq 9 und Inster wird 2026 ein starkes E-Produktjahr. AH: Wie lauten Ihre Erwartungen für das kommende Jahr? U. Mechau: Genaue Prognosen bleiben angesichts der Wirtschaftslage schwierig. Aber wir wollen auch im nächsten Jahr der stärkste asiatische Importeur bleiben und haben tolle neue Produkte. Grundsätzlich wollen wir den Erfolgskurs von Hyundai in Deutschland fortsetzen und peilen bis zum Ende dieser Dekade einen Marktanteil von vier bis fünf Prozent an. Synergien mit Genesis AH: Genesis wurde jetzt in die Hyundai-Organisation integriert. Wie wird sich das zum Beispiel auf das Vertriebsnetz und die Stückzahlen auswirken? U. Mechau: Genesis bleibt eine eigenständige Premium-Marke, wir wollen aber durch etablierte Hyundai-Stärken mehr Synergien nutzen und damit der Marke in Deutschland einen neuen Schub geben. Wir planen eine enge Zusammenarbeit mit ausgewählten Hyundai-Vertragshändlern. Bis 2027 sollen rund 40 bis 50 Partnerbetriebe die Marke vertreten und für flächendeckende Kundennähe sorgen. Zusätzlich bietet unser Groß- und Gewerbekundenteam nun auch Genesis-Modelle an - erfolgreich, denn so erschließen wir Segmente, die Hyundai bislang nicht abgedeckt hat. AH: Vielen Dank für das Gespräch!

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