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Habeck-Aussagen zum Tempolimit: "Mit Vollgas ins Sommerloch"

16.07.2020 16:30 Uhr
Habeck-Aussagen zum Tempolimit: "Mit Vollgas ins Sommerloch"
Das Thema "Tempolimit auf Autobahnen" ist ein Dauerbrenner.
© Foto: picture alliance/Christian Ohde/chromorange

Über kaum ein Thema wird in Deutschland so heftig gestritten wie über das Tempolimit auf Autobahnen. Grünen-Chef Habeck hat die Debatte wieder losgetreten. Jetzt bezieht der ZDK Stellung.

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Das Deutsche Kfz-Gewerbe (ZDK) zeigt sich verwundert über die erneute Forderung von Grünen-Chef Robert Habeck nach einem Tempolimit auf Autobahnen. "Herr Habeck brettert mit Vollgas ins Sommerloch und wird im Rückspiegel nicht viele finden, die ihm folgen", sagte ZDK-Präsident Jürgen Karpinski am Donnerstag in Bonn. Scheinbar gebe es aus Sicht des Parteivorsitenden von Bündnis 90/Die Grünen derzeit keine dringenderen Probleme in Deutschland zu lösen.

Grünen-Chef Robert Habeck hatte zu Wochenbeginn dem Online-Nachrichtenportal "The Pioneer" auf die Frage, ob es mit den Grünen ein generelles Tempolimit geben werde, geantwortet: "Ja. Bei 130." Dies werde man auch gegen einen möglichen Koalitionspartner durchsetzen. "Das ist wahrscheinlich die erste Maßnahme einer neuen Regierung, wenn die Grünen dabei sind", erklärte der Politiker.

Karpinski hält entgegen: "Die Autofahrer als ein Volk von Rasern abzustempeln, wie es immer wieder gern geschieht, wird durch die Faktenlage entkräftet." So werde auf deutschen Autobahnen eine durchschnittliche Geschwindigkeit von unter 130 km/h gefahren. Nehme man alle Überlandstraßen zusammen, gelte dort nur noch auf drei Prozent der Strecken freie Fahrt. Zudem seien die Autobahnen die sichersten Straßen in Deutschland, und einen messbaren Beitrag zum Umweltschutz würde ein Tempolimit auch nicht leisten, so der Branchenvertreter.

Aus Sicht von Karpinski reicht deshalb die Richtgeschwindigkeit von 130 km/h völlig aus. Zielführender als Reglementierungen und Verbote sei etwa eine dynamische und verkehrsabhängige Steuerung des Verkehrsflusses. Zudem müsse der eingeschlagene Weg der Automobilindustrie für mehr Forschung und Entwicklung in umweltfreundliche Technologien konsequent weiter verfolgt werden.

Das Thema "Tempolimit auf Autobahnen" kocht mit schöner Regelmäßigkeit hoch. Die Fronten sind hinlänglich bekannt: Grüne, SPD und Linke sind dafür, CDU/CSU und FDP dagegen. Zuletzt hatte sich der Bundesrat (14. Februar 2020) mit klarer Mehrheit gegen eine generelle Geschwindigkeitsbegrenzung auf Autobahnen ausgesprochen (wir berichteten).

Habeck: "keine strategisch angezettelte Debatte"

Habeck selbst wies am Donnerstag nach seinen Tempolimit-Äußerungen Populismus-Vorwürfe zurück. Es sei "sowohl gelobt" worden, ihm sei aber auch vorgeworfen worden, dass das eine "total strategisch angezettelte Debatte ist oder ich mich in grünem Populismus suhle", sagte Habeck in einem Video, das er am Donnerstag auf Instagram veröffentlichte. Beides sei "nicht ganz richtig", er sei in einem Podcast danach gefragt worden. (rp)

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KOMMENTARE


Beobachter

16.07.2020 - 17:43 Uhr

Das Volk der Lichter und Lenker versucht bei jedem vernunftbegabten Vorstoß in Richtung Tempolimit uns den Weltuntergang bei Tempo 130 km/h weiszumachen.Ist im Rest der Welt nicht passiert.Merkwürdig...


RHS

16.07.2020 - 18:13 Uhr

Herr Habeck redet von Koalitionspartnern... In der Regierung haben diese Leute eher weniger zu suchen. Das erneutes Lostreten dieser sinnlosen Debatte, gerade jetzt wo es deutlich wichtigere Dinge gibt, zeigt doch jedem normal denkenden Menschen was für Leute Führungspositionen in dieser Partei haben...!


Oldieuli

16.07.2020 - 18:26 Uhr

Heute Nachmittag ist mir ein schwarzer AUDI A8 mit Sonderschwärzung der hinteren Scheiben in einem Kreisverkehr ca. 700 km von Berlin mit BerlinerKennzeichen begegnet. Denken Sie, der Johann des Passagiers, Pardon der Passagierin, diverse, etc. ist auf der A 6 niemals mehr als 130 km/h gefahren? Vor Jahren hat mich so ein Polit-Kutscher mit Lichthupe von der linken Spur beiTempo 60 km/h kurz vor Stuttgart bei einem Überholmanöver gedrängt! Wersaß im Fond des DB 600? Der damalige Landesverkehrsminister Birzele (SPD).Was hat der Verfasser als ständig von AUDI- und BMW- Fahrern belästigte LEXUS-Fahrer für einen Neuwagen bestellt? Einen Jaguar XF mit Dieselmotor!!!


Nostradamus

16.07.2020 - 18:41 Uhr

Es ist erstaunlich wie stark und stur sind die „Grüne(?)“ auf nur das, was ihnen vor ihren Augen steht fokussiert: Diesel, Tempolimit und Kunststofftüten?! In ihren Pamphleten kann man nur die verbalen Forderungen finden – die Lösungen sollen die andere schaffen. Also, null Kreativität! Scheinbar, dass die gesamte unsere Zivilisation mit allen ihren Komplexitäten und Kausalitäten den „Grünen(?)“ absolut unbekannt ist! Stelle ich unter dem Fragezeichen, ob eine solche Gruppe der Status eine Partei und dazu noch „Grüne“ überhaupt verdient!


Hans Vialon

16.07.2020 - 21:04 Uhr

Herr Habeck scheint das letzte Mal zu seiner Schulzeit auf einer Autobahn gewesen zu sein. Baustellen ohne Ende, Geschwindigkeitsbegrenzungen ohne Ende und so viel Verkehr, dass nur selten überhaupt die Möglichkeit besteht, schnell zu fahren. Eine typisch relalitätsfremde und ideologisch geprägte Aussage von Herrn Habeck. Würde ihn gerne mal auf eine Autobahnfahrt mitnehmen, damit er seine Forderungen wegen Wegen Sinnlosigkeit zurücknehmen kann.


Bk

17.07.2020 - 09:35 Uhr

Die „Grünen“ sind ein rotes Tuch für mich. Immer auf das Schlimme. Wenn nun die Unfallzahlen nicht genug Argument sind – reichlich 9fach mehr Tote/Unfälle auf Landstraßen und Ortschaften – zieht man wieder die Umweltkarte. Schaut man genau hin, gibt es aber keinen Unterschied zwischen Verbrennern und E-Antrieb. Der Ganze Zweck ist wohl: teurere Autos bei weniger Beschäftigten? Für was treten die Grünen ein, für Profit? Es kommt dazu, die neuen Diesel stellen den E-Antrieb in den Schatten, zumal durch die Windmühlen und neuen Hochspannungsleitungen tausende km² Landschaft und Wälder zerstört werden. Wälder absorbieren CO2 aber Holz verbrennen soll ökologisch sein. Frage: bei dem Dreck, der dabei entsteht? Passt doch alles hinten und vorne nicht.


autofan

17.07.2020 - 10:24 Uhr

War der Herr Habeck nicht mal Kinderbuchautor? Es wäre so sinnvoll und schön, wenn er sich wieder auf seine Kernkompetenzen besinnen würde.


herbie

17.07.2020 - 22:59 Uhr

@Beobachter.Ihnen fehlt die Beobachtungsgabe. Leider!


Dieter M. Hölzel

22.07.2020 - 12:36 Uhr

Ja der Herr Habeck, träumt von Koalition mit seiner Verbieter-Partei, ideologisch gesteuert Menschen zu diktieren wie sie zu leben haben. Die Chance während der Pandemie hat er und seine Leute verpasst, aber wer zu spät kommt betrafen die Wähler. H. Habeck, machen Sie sich nicht wichtiger als Sie sind, Sie sind schlicht unwichtig. Da habe ich mal recherchiert was viele Ihrer Partei bisher so alles gearbeitet haben, außer ideologischen Kauderwelsch und studiert ? Da habe ich nahezu nichts gefunden, aber Sie alle wollen in der Zukunft als Politleute sich ihr Einkommen von uns Bürgern bezahlen lassen ? Für wie dumm halten Sie eigentlich die Menschen im Land die hart arbeiten ? Die größere Katastrophe für unser Land ist Ihre Partei wo jede/r gackert was ihr/ihm in der Nacht geträumt hat. Herr Habeck, Sie haben einfach keine Qualität Leistung für unser Land positives zu bewegen, ellenlanges Studium und Kinderbücher reichen dazu nicht aus, aber Sie nehmen sich vor bemüht zu sein, da glauben Sie Limits setzen zu müssen und nicht nur im Straßenverkehr.


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