JARFD-Jahreshauptversammlung: Handel fordert klare Signale

01.12.2025 13:33 Uhr | Lesezeit: 3 min
JARFD-Jahreshauptversammlung
Mitglieder des JARFD in Hamburg: Austausch über Herausforderungen und Perspektiven
© Foto: JARFD

Auf der JARFD-Jahreshauptversammlung wächst der Druck auf Stellantis: Schwache Profitabilität, fehlende Modelle und große After-Sales-Probleme belasten das Händlernetz. Der Verband fordert nun schnellere Entlastung.

Bei der Jahreshauptversammlung des JARFD-Händlerverbands Deutschland e.V. (Jeep, Alfa Romeo, Fiat, Fiat Professional, RAM & Dodge) am 21. November in Hamburg wurde deutlich: Die Stimmung im Netz bleibt angespannt. Vertreter der Stellantis-Marken und Händlerkollegen nutzten die Zusammenkunft für intensive Gespräche – und formulierten klare Erwartungen an den Hersteller. "Wir brauchen mehr Geschwindigkeit bei den Verbesserungen", teilte der JARFD mit. 

Zwar gab es laut Teilnehmenden konstruktive Diskussionen, doch der Befund ist eindeutig: Profitabilität und Rentabilität bereiten den Betrieben weiterhin erhebliche Sorgen. Besonders kritisch wird die Modellpolitik einzelner Marken gesehen. Bei Alfa Romeo etwa warten Händler seit Langem auf neue Modelle – und auf klare Hinweise zur zukünftigen Ausrichtung. Hoffnung macht der Blick zu Jeep: Im ersten Quartal 2026 soll der neue Compass anlaufen, im dritten Quartal folgt der vollelektrische Wagoneer S. 

Auch bei Fiat herrscht Erwartungsdruck. Der lang ersehnte Fiat 500 als Mild-Hybrid wird als wichtiges Signal gewertet. Beim elektrischen Fiat 600 fordern die Fabrikatshändler allerdings eine "attraktive Unterstützung analog zu den Modellen beim 500 BEV und Grande Panda BEV". Das Nutzfahrzeuggeschäft mit Fiat Professional wird insgesamt positiv bewertet, dennoch fehle es an Branchenmodellen und verfügbaren Farben.

Der After Sales bleibt nach Einschätzung vieler Händler das dringendste Problemfeld. Eine Trendwende soll zum 1. Januar 2026 mit einem Maßnahmenbündel eingeläutet werden. Doch bis Verbesserungen spürbar werden, ist Geduld gefragt. 

Situation bei Leasingrückläufern schwierig 

Auch operativ gibt es laut JARFD Baustellen: Die strukturelle Abwicklung der Leasingrückläufer ("Buy Back Marke") sei "noch nicht zufriedenstellend" und müsse neu gedacht werden. Gleichzeitig bleiben die CI-Vorgaben ein Dauerthema. Zwar gebe es erste Erleichterungen, doch die Verhandlungen für Alfa Romeo und Jeep sind nach Verbandsangaben nicht abgeschlossen.

Gemeinsam mit den Verbänden VDOH und VCDP erneuerte der JARFD eine zentrale Forderung: die sofortige Aussetzung der SOS-Standards und eine pauschale Auszahlung des Qualitätsbonus. Beides wäre ein "schnell umsetzbares Signal" und ein wichtiger Schritt für mehr Vertrauen im Händlernetz, hieß es. 

Beim markenübergreifenden "Connect Event" im Januar in Wiesbaden erwartet der Handel nun weitere Entlastungsmaßnahmen von Stellantis.

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