Hyundai: Konzept mit klarer Ansage

Das Concept Three zielt klar auf Europas wichtigste Fahrzeugklasse. Nach vier Jahren Pause kehrte Hyundai zur IAA zurück - und nutzte die Bühne in München für ein starkes Signal: Mit dem Concept Three präsentierte die Marke erstmals ein kompaktes Elektrofahrzeug der Submarke Ioniq. Ziel ist es, im volumenstarken Kompaktsegment weiter Fuß zu fassen und die eigene Elektrifizierungsstrategie voranzutreiben. Die IAA Mobility 2025 bot dafür den passenden Rahmen: Auf einem 58 Meter breiten, pixelartig gestalteten Stand im Münchener Stadtzentrum zeigte die Marke neben dem Concept Three auch Serienmodelle wie den Ioniq 5, den großen Ioniq 9 sowie den neuen Inster. Optisch setzt das Concept auf die neue Designsprache "Art of Steel": Skulpturale Flächen, scharfe Linien und Pixel-Leuchten prägen das futuristische Erscheinungsbild. Auffällig sind das steil abfallende Heck, die markante Dachlinie und gelb getöntes Glas. Am Rande der IAA Mobility bot sich die Gelegenheit zum Gespräch mit Ulrich Mechau, seit Anfang des Jahres CEO von Hyundai Motor Deutschland. AH: Herr Mechau, Sie haben in München den Concept Three vorgestellt. Wie nah ist das Modell an der Serie? U. Mechau: Sehr nah. Das Exterieur entspricht zu 80 Prozent dem, was wir in die Serie bringen werden. Im Innenraum sind noch viele konzeptionelle Elemente zu sehen, die nicht eins zu eins übernommen werden können. Aber insgesamt zeigt die Studie sehr klar, was unsere Kunden erwartet. Schon im Frühjahr 2026 wird das Serienfahrzeug enthüllt, Ende 2026 kommt es dann in die Showrooms. AH: Wen wollen Sie mit dem Concept Three gewinnen? U. Mechau: Das Fahrzeug liegt mit rund 4,30 Metern Länge genau zwischen den Segmenten. Damit können wir sowohl B-Segment- als auch C-Segment-Kunden ansprechen. Wir erwarten, dass viele Neukunden zur Marke wechseln - Fahrer, die bislang einen klassischen Verbrenner in diesem Segment fahren. Aber natürlich rechnen wir auch mit Wechseln innerhalb der Marke, etwa von i20- oder i30-Kunden. Der Markt für kompakte, vollelektrische Hatchbacks ist noch nicht sehr breit besetzt, das eröffnet uns Chancen. AH: Und wie fügt sich das Modell ins bestehende Portfolio ein? U. Mechau: Perfekt. Mit dem Inster als Einstiegsmodell, dem neuen Kompaktmodell, dem Kona, dem Ioniq 5, Ioniq 6 und Ioniq 9 haben wir künftig ein sehr umfassendes Angebot in allen Segmenten. Für uns ist das ein logischer Schritt. Volumenmäßig wird der Concept Three in einer ähnlichen Größenordnung wie der Inster liegen. AH: Wird es auch sportliche Varianten geben? U. Mechau: Leistung spielt eine Rolle, das zeigt ja schon das sportliche Design. Konkrete Details kann ich noch nicht nennen, aber das Concept Three ist eine interessante Basis - ganz ausschließen möchte ich da nichts. AH: Was versprechen Sie sich von diesem Modell strategisch? U. Mechau: Zum einen Wachstum und zusätzliche Marktanteile, weil wir eine Lücke schließen. Zum anderen ist es ein Fahrzeug, das besonders auf Europa zugeschnitten ist, hier designt und entwickelt wurde sowie produziert wird. Das klassische Hatchback-Konzept passt ideal zu den hiesigen Mobilitätsbedürfnissen. Wir glauben, dass der Concept Three ein Türöffner für viele Kunden sein wird, die bislang noch keinen Hyundai in Betracht gezogen haben. AH: Mit dem Concept Three will Hyundai neue Kundengruppen erschließen. Welche Rolle spielt dabei Ihr Händlernetz - und wie sorgen Sie dafür, dass die Partner in Zeiten der Transformation profitabel bleiben? U. Mechau: Der Concept Three ist klar als Eroberungsmodell gedacht. Damit er seine Wirkung entfalten kann, brauchen wir ein starkes Netz, das diese Kunden anspricht und überzeugt. Unsere Händler sind dabei ein entscheidender Erfolgsfaktor. Gleichzeitig ist uns bewusst, dass die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen anspruchsvoll sind. Mit der Erhöhung der fixen Marge des Handels haben wir die Kalkulationsbasis verbessert und für mehr Planungssicherheit gesorgt. Für die Partner bedeutet das ganz konkret: Am Ende bleibt mehr hängen. AH: Und was bedeutet das für die langfristige Strategie von Hyundai in Deutschland? U. Mechau: Bis 2027 werden wir jedes Modell auch mit einer elektrifizierten Antriebsoption anbieten. Unser mittelfristiges Ziel ist, den Marktanteil auf vier bis fünf Prozent auszubauen. Dabei setzen wir bewusst auf Technologieoffenheit und bieten das an, was der Kunde möchte - neben vollelektrischen Modellen auch mit Hybrid- und Plug-in-Hybrid-Antrieben.