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Hyundai Deutschland-Chef: "Wir bieten das an, was der Markt nachfragt"

17.09.2025 09:47 Uhr | Lesezeit: 3 min
Hyundai Deutschland, Ulrich Mechau
Ulrich Mechau ist seit Anfang 2024 President & CEO der Hyundai Motor Deutschland GmbH.
© Foto: Hyundai

Hyundai ist intensiv in der Elektromobilität unterwegs, hält aber auch an den hybridisierten Verbrennern fest. Im Interview erläutert Deutschland-Chef Ulrich Mechau die künftige Strategie und die Ziele der Marke.

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Auf der diesjährigen IAA in München hat Hyundai mit dem Concept Three einen deutlichen Hinweis auf eines seiner nächsten Elektromodelle gegeben. Wir fragten den Deutschland-Geschäftsführer Ulrich Mechau nach seinem Rezept für einen steigenden Marktanteil und die positiven Auswirkungen sehr sportlicher E-Modelle aufs Image.

Herr Ulrich Mechau, wo sehen Sie Hyundai Deutschland am Ende des Jahrzehnts? Wo wollen Sie stehen?

Ulrich Mechau: Wir wollen weiter wachsen in Deutschland. Aktuell sind wir, wenn Sie die KBA-Zahlen nehmen, im Bereich von 3,4 Prozent Marktanteil. Wir nehmen uns vier bis fünf Prozent vor, wenn eine Fünf vorne stehen würde, fände ich das natürlich ganz hervorragend, weil es einfach eine sehr runde Zahl ist.

Was tun Sie dafür?

U. Mechau: Wir halten uns im Portfolio die komplette Bandbreite. Vom Kleinwagen bis zum sehr großen Fahrzeug bieten wir für jeden Geschmack was an. Aber auch bei den Antriebssträngen wollen wir eine große Bandbreite anbieten. Elektromobilität liegt in Europa ein Stück hinter den Prognosen und Erwartungen zurück. Man ist gut beraten, da flexibel zu sein. Wir werden ab 2027 für jedes Modell eine elektrifizierte Antriebsvariante anbieten, also Vollhybride, Plug-in-Hybride oder Elektro.


Hyundai Concept Three

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Welche Unterstützung würden Sie sich denn von der Gesetzgebung und von der Politik erwarten?

U. Mechau: Ich glaube, wenn man die ehrgeizigen EV-Ziele erreichen will, die ja aktuell gelten, also lokale Emissionsfreiheit in Europa 2035, dann muss die Politik unterstützen. In Deutschland konkret geht es aus meiner Sicht etwa darum, wie der Strompreis gestaltet wird, was auf der Lade-Infrastrukturseite gemacht wird. Aber ich sage es auch ganz offen, die Förderung der EVs mit einem Anreiz beim Kauf, es kann ja auch ein steuerlicher Anreiz sein, das sind schon Dinge, die glaube ich die Elektromobilität noch braucht, gerade für Privat-Kunden. So eine neue Technologie muss in der Anfangsphase auch unterstützt werden. Das wird nicht von selber gehen.

Wie ist der aktuelle Stand in Sachen E-Mobilität bei Hyundai Deutschland?

U. Mechau: Wir sind bei der Elektromobilität in Deutschland bei einem Zulassungsanteil von 28 Prozent gegenüber einem Markt von 18 Prozent. Also müssen wir uns da wirklich nicht verstecken und mit dem Inster haben wir einen echten E-Verkaufsschlager. Aber ich sage mal, ein effizienter Hightech-Hybrid oder ein Plug-in-Hybrid ist sicherlich auch etwas, verglichen mit zehn Jahre alten Fahrzeugen, was im Umweltschutz einen starken Beitrag leistet. Insofern sind wir da technologieoffen. Wir bieten das an, was der Markt nachfragt.

Der Hyundai-Konzern engagiert sich stark in den neuen Mobilitätsbereichen, etwa bei der Wasserstofftechnologie. Wie sehen Sie da die Akzeptanzmöglichkeiten bei den deutschen Kunden?

U. Mechau: Wasserstoff ist eine Technologie, die wir sehr ernst nehmen. Wir bringen deshalb ja auch einen Nachfolger des Nexo. Wir sind auch im Bereich Lkws und Busse sowie stationärer Anwendungen wie beispielsweise in Kooperation mit Zugherstellern mit Wasserstoff unterwegs. Voraussetzung für Wasserstoff-betriebene Mobilität ist natürlich auch da die entsprechende Infrastruktur. Und die ist in Deutschland aktuell eher auf dem Rückzug. Das ist auch ein Thema, bei dem wir eine Kooperation zwischen Industrie und Staat brauchen, um so einer Technologie zum Durchbruch zu verhelfen, wenn es politisch gewollt ist.

Hyundai bietet auch sehr sportliche N-Versionen von E-Fahrzeugen an. Erfüllt die bisherige Resonanz auf diese Fahrzeuge Ihre Erwartungen? Oder sehen Sie da noch Luft nach oben?

U. Mechau: Nein, sie erfüllt unsere Erwartungen. Ioniq 5 N und der schon angekündigte Ioniq 6 N sind natürlich in einer Preisklasse, in der das Segment schon ein Stück weit spitzer wird. Dessen waren wir uns aber von Anfang an bewusst. Es sind aber die Fahrzeuge, die die sinnvollste Basis geboten haben, um mit N in das Elektrifizierungszeitalter zu starten. Von daher passt das, was wir am Markt erzielen. Ich glaube auch, der Ioniq 6 N wird da noch mal ein Stück nachschärfen können, weil er einfach vom Grundkonzept her noch mal mehr sportliche Gene hat.


Hyundai Insteroid

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Kann die elektrifizierte N-Familie denn noch weiteren Zuwachs erwarten?

U. Mechau: Ich kündige es nicht an, aber zum Beispiel das auf der IAA in München gezeigte Concept Three ist ja schon sehr sportlich, dynamisch designt. Also wir wollen da auch weitermachen mit der Elektrifizierung für die N-Modelle.

Holt man denn mit N-Modellen neue Kunden zu Hyundai?

U. Mechau: N-Fahrzeuge färben sehr, sehr positiv auf die Marke ab. Ja, es wechseln Kunden zu Hyundai. Wir hatten das schon beim Ioniq 5 festgestellt, also nicht beim N, dass das Auto aufgrund der Top-Technologie, 800 Volt, schnelles Laden, auch Kunden vom Premium-Wettbewerb angezogen hat. Das gilt nochmal mehr für die N-Version. Es bringt einfach Emotionalität in die Marke, was gerade für uns als Volumenhersteller sehr wichtig ist und uns als Marke nochmal weiterentwickelt. Den Weg wollen wir definitiv weitergehen.


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