Neuzulassungen im Oktober: Automarkt im Aufwind

05.11.2025 14:49 Uhr
E-Auto
52.425 rein batterieelektrische Pkw (BEVs) wurden im Oktober 2025 neu zugelassen, das entspricht einem Anstieg um 47,7 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat.
© Foto: Kia

Im Oktober 2025 verzeichneten die Pkw-Neuzulassungen in Deutschland mit 250.133 Fahrzeugen einen Anstieg um 7,8 Prozent zum Vorjahresmonat. Vor allem vollelektrische Pkw legten mit einem Plus von 47,7 Prozent deutlich zu.

Der deutsche Automarkt ist auch im Oktober gewachsen. Wie das Kraftfahrt-Bundesamt am Mittwoch bekannt gab, wurden 250.133 Pkw neu zugelassen und damit 7,8 Prozent mehr als im Vergleichsmonat. 65,6 Prozent (+5,9 Prozent) der Neuwagen wurden gewerblich und 34,4 Prozent (+11,8 Prozent) privat zugelassen. Das gute Oktoberergebnis hat auch die Jahresbilanz aus dem Minus geholt: Per Ende Oktober stehen demnach 2.360.481 Neuzulassungen auf dem Deckel, das sind 0,5 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum 2024. Per September 2025 lag der Markt kumuliert noch mit 0,3 Prozent im Minus.

Besonders stark performten im Oktober erneut die elektrischen Fahrzeuge. 52.425 Neuwagen waren den Elektro-Pkw (BEV) zuzuordnen und erreichten einen Anteil von 21,0 Prozent. Diese Antriebsart lag mit 47,7 Prozent über dem Ergebnis des Vorjahresmonats. 101.598 Neuwagen verfügten über einen hybriden Antrieb und erzielten einen Anteil von 40,6 Prozent (+19,5 Prozent), darunter 30.946 Plug-in-Hybride (12,4 Prozent/+60,0 Prozent). 932 flüssiggasbetriebene Pkw (-10,3 Prozent) waren mit einem Anteil von 0,4 Prozent vertreten. 64.706 Pkw waren mit einem Benzinmotor (25,9 Prozent/-12,9 Prozent) und 30.462 Pkw mit einem Dieselantrieb (12,2 Prozent/-15,8 Prozent) ausgestattet. Der durchschnittliche CO2-Ausstoß der Pkw-Neuzulassungen sank um 11,4 Prozent und betrug 100,6 g/km.

Ausbau der Ladeinfrastruktur nötig

Aus Sicht von ZDK-Präsident Thomas Peckruhn darf es auch angesichts der erneut gestiegenen E-Auto-Neuzulassungen nicht bei Absichtserklärungen bezüglich der angekündigten Maßnahmen zur Förderung der Elektromobilität bleiben. "Ankündigungen allein reichen nicht – jetzt müssen endlich konkrete Entscheidungen folgen. Jede weitere Verzögerung verstärkt nur die ohnehin schon ausgeprägte Kaufzurückhaltung der Privatkunden", erklärte Peckruhn. Die Betriebe des Kfz-Gewerbes spürten die Unsicherheit der Verbraucher täglich im Verkaufsgespräch. "Absichtserklärungen bringen keine neuen E-Autos auf die Straße. Die Politik muss jetzt liefern – sonst wird der Attentismus der Verbraucher zur Dauerbremse für die Elektromobilität."

Peckruhn betonte, dass auch beim Ausbau der Ladeinfrastruktur jetzt konsequent und zielgenau gehandelt werden müsse, um E-Mobilität in die Breite zu tragen. Dabei sei wichtig, dass die Bedürfnisse von Fahrzeughandel und Kunden bei der Umsetzung stärker berücksichtigt würden, so der ZDK-Präsident mit Blick auf den erwarteten Kabinettsbeschluss zum "Masterplan Ladeinfrastruktur 2030" des Bundesverkehrsministeriums in der kommenden Woche. "Der Handlungsbedarf beim Ausbau der Ladeinfrastruktur ist längst bekannt – jetzt braucht es klare Entscheidungen und den festen politischen Willen zur Tat", so Peckruhn. "Entscheidend ist eine praxisnahe, technologieoffene und wirtschaftlich tragfähige Umsetzung – mit dem Kfz-Gewerbe als zentralem Partner." Das Konzept des "Social Leasing" lehnt der ZDK jedoch als nicht tragfähig und unwirksam ab und fordert stattdessen eine Senkung von Netzentgelten und Stromsteuer für Ladestrom sowie Ladegutscheine für Kunden.

Auch VDIK-Präsidentin Imelda Labbé betonte die Bedeutung der Ladeinfrastruktur: "Bisher hat der Innnovationsbooster der Bundesregierung für gewerblich genutzte E-Fahrzeuge seine Wirkung nicht entfaltet, vor allem weil Leasingfahrzeuge nicht berücksichtigt werden. In den vergangenen Monaten hat der E-Auto-Anteil bei Flottenkunden deshalb nicht zugelegt. Der Privatmarkt hat sich dem Flottenniveau angenähert, so dass der E-Anteil nun insgesamt auf einem Plateau von rund 20 Prozent verharrt. Ein Grund für diese Stagnation sind die nach wie vor hohen Stromkosten beim öffentlichen Laden. Günstiger Ladestrom aber ist der wichtigste und nachhaltigste Anreiz für die Elektromobilität. Deshalb setzt sich der VDIK für eine Ladekarte oder ein Ladestromguthaben ein. Davon profitieren insbesondere E-Auto-Fahrer, die keine eigene Wallbox haben und auf öffentliche Ladeinfrastruktur angewiesen sind."

Marken und Segmente

Unter den deutschen Marken konnten im Oktober Mini (+30,2 Prozent/1,4 Prozent), BMW (+24,3 Prozent/9,4 Prozent) und Audi (+15,5 Prozent/7,6 Prozent) Zugewinne im zweistelligen Bereich erzielen. Einstellige Zulassungssteigerungen entfielen auf die Marken VW (+9,9 Prozent/19,3 Prozent), Ford (+6,1 Prozent/3,3 Prozent), Mercedes (+4,3 Prozent/9,7 Prozent) und Opel (+0,8 Prozent/5,3 Prozent), wobei VW weiterhin anteilsstärkste deutsche Marke war. Rückläufige Neuzulassungszahlen verzeichneten dagegen die Marken Smart (-43,3 Prozent/0,2 Prozent) und Porsche (-11,8 Prozent/1,0 Prozent).

Bei den Importmarken mit mindestens fünfstelligen Neuzulassungszahlen legte Skoda mit +23,6 Prozent und einem Anteil von 8,9 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat am deutlichsten zu, gefolgt von Seat mit 12,6 Prozent und einem Anteil von 5,3 Prozent. Skoda erwies sich mit 8,9 Prozent zudem als anteilsstärkste Importmarke. Mit mehr als 4.000 Neuzulassungen konnten die volumenstärkeren Importmarken Hyundai (+14,7 Prozent/3,3 Prozent), Fiat (+12,4 Prozent/1,6 Prozent), Dacia (+5,2 Prozent/2,3 Prozent) und Citroen (+2,8 Prozent/1,6 Prozent) ebenfalls einen Zuwachs bei den Neuzulassungen verbuchen. Rückgänge in diesem Bereich verzeichneten dagegen die Marken Peugeot (-31,3 Prozent/2,0 Prozent), Toyota (-20,0 Prozent/2,9 Prozent), Volvo (-11,7 Prozent/1,8 Prozent), Renault (-5,7 Prozent/2,0 Prozent) und Kia (-3,7 Prozent/2,1 Prozent).

Mit einem Anteil von 33,9 Prozent waren die SUVs (+16,3 Prozent) das stärkste Segment. Zweistellige Anteile erreichten auch die Kompaktklasse (17,1 Prozent/+0,2 Prozent) und Kleinwagen (12,0 Prozent/+7,0 Prozent), gefolgt von den Geländewagen, deren Anteil nach einem Rückgang von -3,7 Prozent 10,6 Prozent ausmachte. Die Minis (2,4 Prozent) erzielten hingegen mit +31,2 Prozent die deutlichste Steigerung, gefolgt von der Mittelklasse (+25,8 Prozent/8,7 Prozent), Mini-Vans (+16,2 Prozent/0,9 Prozent) und Obere Mittelklasse (+13,0 Prozent/5,4 Prozent). Auch die Utilities (+9,0 Prozent/4,3 Prozent) wiesen Zugewinne im einstelligen Bereich aus. Die Segmente Großraum-Vans (-38,6 Prozent/1,5 Prozent), Oberklasse (-34,7 Prozent/0,5 Prozent), Wohnmobile (-8,4 Prozent/1,7 Prozent) und Sportwagen (-6,1 Prozent/0,5 Prozent) lagen dagegen hinter dem Ergebnis des Vergleichsmonats.

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