Der Hochlauf der Elektromobilität geht langsamer voran als gedacht. Wie eine Analyse des Kraftfahrt-Bundesamts (KBA) zeigt, wachsen Flotte und Infrastruktur vor allem in Ostdeutschland langsam. Das Ziel von 15 Millionen E-Autos bis 2030 erscheine "anzweifelbar", so die Flensburger Behörde.
Zum 1. Januar 2025 waren 1,65 Millionen reine Batterie-Pkw (BEV) in Deutschland zugelassen, hinzu kamen knapp 900.000 Plug-in-Hybride (PHEV). Zusammen entspricht das einem Anteil von 5,2 Prozent an der Gesamtflotte, die weiterhin zu fast 90 Prozent aus Benzinern und Dieseln besteht.
Die Auswertung verknüpft zudem die Entwicklung der Neuzulassungen mit den wechselnden Förderbedingungen seit Einführung des Umweltbonus 2016, seiner deutlichen Anhebung 2020 ("Innovationsprämie") und der schrittweisen Reduktion bis zur kompletten Einstellung am 18. Dezember 2023. Besonders Ende 2023 kam es der Studie zufolge zu starken Mitnahmeeffekten: Bei privaten Haltern stieg der BEV-Anteil an den Monatszulassungen kurzzeitig auf knapp 35 Prozent, brach nach Förderende 2024 aber auf etwa zehn Prozent ein. Im Gesamtjahr 2024 lag der BEV-Anteil an den Pkw-Neuzulassungen bei 13,5 Prozent. Plug-in-Hybride verloren nach Förderstopp Anfang 2023 deutlich an Gewicht.
Im Bestand zeigt sich ein starker Unterschied zwischen privater und gewerblicher Nutzung: Bei Privatkunden entfallen rund 92 Prozent des Bestands weiterhin auf Verbrenner, reine E-Mobile kamen auf 2,3 Prozent und Plug-in-Hybride auf 1,1 Prozent. In gewerblichen Flotten sank der Verbrenner-Anteil stärker: E-Autos erreichten dort 11,6 Prozent, PHEV 8,5 Prozent. Regional legten BEV-Zulassungen vor allem in Westdeutschland zu, während viele ostdeutsche Kreise mit Ausnahme von Berlin und dem Umland hinterherhinken.
Lade-Lücke
Auch beim Laden bleibt Luft nach oben. Laut KBA waren im Mai 2025 insgesamt 162.456 öffentlich zugängliche Ladepunkte in Betrieb – rund 20 Prozent davon wurden über Bundesprogramme gefördert. Seit 2022 wächst insbesondere das Netz der Ultraschnelllader (HPC) stark, mehr als die Hälfte der Standorte liegt in maximal einem Kilometer Abstand zur Autobahn. Trotzdem hält das Amt die Zielmarke von einer Million öffentlichen Ladepunkten bis 2030 für "unwahrscheinlich".