Trotz Polykrisen, man sollte nicht alles Schlechtreden. Vieles gelingt doch! Treten wir der Zukunft mit Mut gegenüber. Gestalten wir Zukunft gemeinsam, mit einem starken Wir-Gefühl. Trauen wir und anderen etwas zu! Nachstehend einen Textvorschlag zu einer Weihnachts- oder Neujahrsfeier.
Ausnahmejahre!
Seit wie vielen Jahren reden wir nun von Jahr zu Jahr von einem Ausnahmejahr? Oder anderes, gibt es auch mal wieder ein normales Jahr? 2015 ging es los: Erste Flüchtlingswelle, der VW-Dieselbetrug. Es folgte die E-Offensive mit einer üppigen Prämienlandschaft. Ab 16. März 2020 hissten wir für zwei Jahre die Corona-Fahnen und trugen geduldig Masken. Homeoffice und Video-Konferenzen folgten. Im fünften Ausnahmejahr fehlten Chips. Das Lieferchaos mit unverbindlichen Lieferterminen und falschen Ausstattungen war die Folge. In diesem Jahr haben wir diesen Überhang, die Nachzügler abgearbeitet. Welches persönliche, zusätzliche Kundenengagement war damit verbunden! Dank und Anerkennung an sie alle. Immerhin brachte uns wie der Automobilindustrie die Corona- und Chipmalaise mangels Ware zwei ertragreiche Jahre. Das Ausnahmejahr 2022 begann am 24. Februar mit der Invasion russischer Truppen in der Ukraine. Damit wurden 77 Jahre Friedenszeit in Europa – auf deutschem Boden die längste Friedenszeit seit 1.000 Jahren – obsolet. Welch ein Einschnitt!
Und dieses Jahr: Der Angriff der radikalislamischen Hamas vom 7. Oktober 2023 auf Israel bedeutet den Beginn eines weiteren Kriegs im Nahen Osten. Aus gutem Grunde meinten vor über 2.000 Jahren die Engel in ihrer Weihnachtsbotschaft: "Ehre sei Gott in der Höhe und Friede den Menschen auf Erden!" Nochmals: Europa im Krieg! Wir müssen einschließlich der Ausnahmeentwicklungen offensichtlich mit dem Unbegreiflichen leben: Horror pur, Leid, sinnlose Zerstörung, Chaos, Gewalt. 2023 kamen weitere 1,2 Millionen Migranten nach Deutschland. Die Grenzen der Integrationskraft sind das eine, die Herausforderungen für die Gesellschaft auf Dauer die andere Realität.
Rückspiegel 2023
Wie gestaltete sich 2023 in Deutschland der Automarkt? Für 2023 standen noch beachtliche Auslieferungen aus Fahrzeug-Vorbestellungen an. Und doch ist gerade für die zweite Jahreshälfte ein Überangebot an Fahrzeugen, Neu- wie Gebrauchtwagen auszumachen. Sprich, der Fahrzeugpreis, genannt "Pricing", dominiert erneut am Markt. Tageszulassungen erreichen – je nach Marke – erneut Höchstwerte. Überproduktion!
Einflussfaktoren
Werfen wir einen Blick auf weitere Einflussfaktoren 2023. Sie seien in Stichworten aufgelistet: Verkehrswende, Klimawandel, Staatsverschuldung, De-Industrialisierung, Monsterbürokratie, Start in den Agenturvertrieb. Damit verändert sich die DNA des Handels. Direktvertrieb der Hersteller, Händler-Netzausdünnung und Konzentration, Fachkräftemangel, digitale Lösungen im Autohaus, KI, Robotik, ChatGPT, enorme Energie- und Zinsbelastungen, inflationsbedingt auffällige private Kaufzurückhaltung. Fügen wir die tägliche digitale Informationswelle aus den erschiedenen Herstellerbereichen hinzu, Info-Magazine, all die Newsletters, Podcasts, Infoveranstaltungen und ergänzen, dass die automobile Gesamtmaterie vielschichtiger, komplizierter und aufwendiger geworden ist, so gilt es hier Gewaltiges zu gestalten.
Lass es werden!
Das Besondere: Dahinter stehen so viele Veränderungen, die zeitgleich mit besonderer Dynamik auf die Branche einwirken, so dass manche Autohäuser überfordert sind, nach Kooperationen Ausschau halten oder gar ihr Autohaus verkaufen wollen. In dieser Welt der Polykrisen ist Orientierung gesucht! Und es sei deutlich vermerkt, dass die Jahre 2030, 2035 oder gar das CO2-freie Jahr 2050 ganz, ganz anders aussehen werden, als wir uns das aus den gegenwärtigen Blickwinkeln vorstellen können. Es gilt auf diesem Weg, viele Komplexitäten zu lösen. Dazu bedarf es stets bester Informationen und der richtigen Mitarbeiter. Und das bedeutet für uns alle, offen zu sein für Veränderungen, Neugierde zu zeigen, sich ständig selbst zu verbessern. Da gibt es harte Tage, aber es werden auch gänzlich positiv überraschende dabei sein. Dennoch, lassen wir uns kein X für ein U vormachen!
Vertrauen in die Zukunft
Schon Friedrich Hölderlin sagte: "Wo Gefahr, wächst auch das Rettende." Es ist so wichtig, dass wir auch die Perspektive für das Gute, Schöne und Nützliche im Leben sehen. Beispiele: Bei genauem Hinsehen können wir feststellen, dass die Menschen mit der Rettung der Welt – siehe all die guten internationalen Klimaaktivitäten – mit großem Engagement unterwegs sind. Eine gesunde Umwelt ist für die gesamte Wirtschaft eine wichtige Basis. Die größten Fortschritte werden auf diesem Weg ökologische Innovationen bringen. Diese erfordern erhebliche finanzielle Mittel. Auch wir arbeiten am Prinzip Nachhaltigkeit mit, um unser Autohaus nach und nach klimaneutral zu gestalten. Strom vom Solardach, Mülltrennung, Gebrauchwasseraufbereitung, Energieverbrauchsreduzierung oder auch Batterie-Recycling.
Innovationen
Rufen wir weitere positive Innovationsdurchbrüche ab. Erinnern wir uns an die Coronabewältigung und die kurzfristig zur Verfügung stehenden Impfstoffe, kreative Start-ups, E-Fuels für die weltweit 1,4 Milliarden Verbrennermotoren, ökosoziale Marktwirtschaft, automobiler EU-Markt, nahezu Vollbeschäftigung, ethisch verantwortliche Wissenschaft, automobile Technikfortschritte, neue (E-)Fahrzeugmodelle bis hin zum recyclebarem Auto. Zum 1. September trat die vierte Stufe der internetbasierten Kfz-Zulassung (i-Kfz) in Kraft. Durch das Polster der guten Gewinnjahre wurden große Summen in Neu-, An- und Umbauten investiert. Das ist sichtbarer Ausdruck von Branchen-Zuversicht! Das Produkt Automobil hat weiter eine große Zukunft. Und es sei an dieser Stelle mit großer Hoffnung angemerkt: Bislang hat jeder Krieg ein Ende gefunden! Hoffentlich bald!
E-Auto
Als große automobile Transformation wurde seitens der Politik und den Herstellern das E-Auto ausgerufen! Gegenwärtig fahren auf deutschen Straßen 48,8 Millionen Pkw. Davon sind inzwischen 1,1 Millionen rein elektrisch (BEV). Das sollen – so politisch gesetzt – 2030 15 Millionen sein. In diesem Jahr sollen dank Endspurt der Umweltprämie nochmals 500.000 dazu kommen. Wir müssen aber feststellen, die E-Autos kleben derzeit auf den Händlerhöfen fest. Offensichtlich klebt auch mental das Verbraucherinteresse für E-Autos. Es sollte gelingen, den Nutzen und die Freude am E-Auto so zu entwickeln, dass die Autofahrer von sich aus vom Verbrenner verabschieden. Das wird aber noch dauern. Die E-Autos sind im Niveau mit über 40.000 Euro und mehr für viele Autofahrer preislich zu hoch angesiedelt. VW hat für seine Marken angekündigt, bis 2025 ein Einstiegsmodell von 25.000 Euro zu offerieren. Das bedeutet, es werden einige Interessenten einen E-Autoerwerb auf 2025 verlagern. Bis dort werden noch weitere neue E-Modelle aufgelegt werden. Darunter auch chinesische Marken. Die Beispiele Aiways oder Nio zeigen, dass nicht jeder chinesische Markteintritt auch gelingt. Sie wollen nicht wahrhaben, dass es vertrieblich ohne erfahrene Händler nicht geht. Selbst Tesla betreibt inzwischen in Deutschland 36 stationäre Niederlassungen, vorwiegend in ehemaligen Autohäusern.
Kunden-Kommunikation
Was können, was sollten wir tun? Leben wir hier in unserem Autohaus ein Klima des Miteinanders für unsere Kunden. Es braucht gerade jetzt im Kundenkontakt Worte und Taten, die wärmen, aufmuntern, zuversichtlich stimmen. Gestalten wir im Verkauf und im Service jeden Kundenbesuch zu einem persönlichen Erlebnis. Damit das alles gelingt, werden wir unser Wissen, Wollen und Können mit qualitativer Fortbildung intensivieren. Ich bitte sie, sich aktiv daran zu beteiligen. Es sollen uns die "fünf I" gelingen: Ideen, Impulse, Innovationen, Initiativen und Investitionen. Sag: "Ich will!", so werden wir auch das nächste Ausnahmejahr gut meistern. Ich danke Ihnen für die zahlreichen Facetten, die Sie in diesem Jahr geleistet haben. Setzen wir auch 2024 auf unser starkes "Wir-Gefühl". Und das mit frohen Herzen! Ihnen und Ihren Angehörigen wünsche ich frohe Fest- und Freudentage!
Weihnachtsbäume
Wir Deutschen stellen jährlich 25 Millionen Weihnachtsbäume auf. Das Immergrün als Zeichen der Hoffnung und den Baum als Zeichen der Lebenskraft. Schmücken sie ihren Wunschbaum mit vielen Zetteln, auf denen all ihre Wünsche stehen. Das Glück besteht eben auch aus Wünschen. Das kombinieren wir mit Optimismus als Lebenskraft. Hoffen ist Kraft! Und vieles läuft doch. Das merkst Du doch schon jeden Morgen, wenn Wasser in Trinkqualität aus dem Hahn läuft. Oder wenn politisch wieder ein Kompromiss für 82 Millionen Menschen geschmiedet wurde, der dazu beiträgt, dass wir sicher, friedlich und in Wohlstand leben können.
