VW-Chef Martin Winterkorn hat wie angekündigt den Aufsichtsratsvorsitz beim schwedischen Nutzfahrzeughersteller Scania übernommen, den der Wolfsburger Autokonzern mit MAN und der eigenen Lkw-Produktion verschmelzen will. Nach der Wahl Winterkorns als Vertreter des größten Anteilseigners und Nachfolger seines VW-Vorgängers Bernd Pischetsrieder bei der Scania-Hauptversammlung am Donnerstag in Södertälje wird ein neuer Anlauf zur Fusion durch VW erwartet, wenn auch die MAN-Hauptversammlung in einer Woche über die Bühne gegangen ist. In beiden Unternehmen ist VW jeweils größter Anteilseigner. Vertreter von Scania und dessen größtem schwedischen Eigner Investor hatten kurz vor der Wahl Winterkorns zum neuen Aufsichtsratsvorsitzenden erklärt, man werde sich vorerst nicht zu eigenen Zukunftsplänen mit Blick auf VW und MAN äußern. Nach offiziell nicht bestätigten Medienberichten soll die schwedische Seite bei den vertraulichen Gesprächen mit beiden deutschen Beteiligten eine Bestandsgarantie für alle Arbeitsplätze bei Scania sowie den Verbleib des Hauptsitzes in Södertälje verlangen. VW verfügt über 36,4 Prozent der Stimmrechtsanteile und 20 Prozent des Aktienkapitals bei dem als besonders erfolgreich geltenden schwedischen Lkw- und Bushersteller. (dpa)
Winterkorn zieht in Scania-Aufsichtsrat ein
Nach MAN-Hauptversammlung wird neuer Anlauf zur Fusion durch VW erwartet