Nach einem schwachen Start ins neue Jahr ist die deutsche Autoindustrie für 2005 nur verhalten optimistisch. Der Verband der Automobilindustrie (VDA) rechnet für das Gesamtjahr mit 3,25 Mio. Neuzulassungen in Deutschland – das wären etwas weniger als im Vorjahr mit 3,27 Mio. Das Marktvolumen liege in der Größenordnung von 2004 – ohne die "Dezember-Überhitzung", sagte VDA-Präsident Bernd Gottschalk am Donnerstag in Frankfurt. "Der Kaufrausch vom Dezember ist wieder verflogen", sagte Gottschalk. Der Januar habe "müde" begonnen und die Erwartungen enttäuscht. Von einer Trendumkehr könne man daher nicht sprechen. Anhaltend hohe Rabatte hätten sich als Marketing-Sackgasse erwiesen. Zudem seien die Käufer aus Angst vor Jobverlust und neuen Belastungen weiterhin zurückhaltend. Als Hypothek für 2005 bezeichnete Gottschalk die hohen Stahlpreise. 2005 werden die deutschen Marken nach Einschätzung des Verbandes ihren Marktanteil in Deutschland und Westeuropa ausbauen. Im Vorjahr hatten die deutschen Hersteller im Inland mit 2,3 Mio. Autos rund zwei Prozent mehr Wagen neu zugelassen und 70 Prozent Marktanteil erzielt. Der Verbandspräsident forderte von der Politik ein neues "Geschäftsmodell" zur Verbesserung der Standortbedingungen. "Eine Reformpause kann sich Deutschland nicht leisten." Notwendig seien u.a. die Reduzierung der Fixkosten und weitere Verschlankung in den Unternehmen. Die Autofahrer dürften nicht mit neuen Kosten wie City-Maut oder einer Fortschreibung der Öko-Steuer belastet werden. (dpa)
Autoindustrie von Start ins Jahr enttäuscht
VDA: "Kaufrausch vom Dezember ist wieder verflogen"