Dacia: "Einfach wie immer weiterzumachen, funktioniert irgendwann nicht mehr"

30.09.2025 14:49 Uhr | Lesezeit: 2 min
Katrin Adt
Katrin Adt, CEO von Dacia
© Foto: Dacia

Dacia hat eine neue Chefin. Wir trafen Katrin Adt zu einem ersten Gespräch über ihren Wechsel von einer deutschen Premiummarke zu Dacia. 

Katrin Adt löste am 1. September Denis le Vot als CEO von Dacia ab. Adt wechselte von Mercedes, wo sie zuletzt die Unternehmensrevision leitete. Zuvor war sie unter anderem CEO von Mercedes-Benz in Luxemburg, Vizepräsidenten Human Resources bei Daimler und leitete Smart. Kurz nach ihrem Antritt in Paris erklärte sie, was sie an Dacia gereizt hat.

Frau Adt, Sie hatten verschiedene Führungspositionen bei Daimler und im Mercedes-Konzern, bevor Sie zu Dacia kamen. Was hat Sie bewogen, von Stuttgart nach Paris zu wechseln. Die Stadt?

Katrin Adt: Paris ist natürlich toll und ich wohne hier im 16. Arrondissement mitten in der Stadt. Aber nein, der Reiz liegt vor allem darin, zu einem komplett anders aufgestellten Konzern zu wechseln und dort eine Marke zu führen. Bei Smart leitete ich zwar auch den Produktbereich, aber hier kommt noch die Verantwortung für die komplette Produktion dazu. Vor allem hat mich aber die Marke Dacia als solche gereizt, die schon etwas ganz Besonderes ist.

Was ist das Besondere an Dacia? 

K. Adt: Dacia ist kein Automobilhersteller wie jeder andere. Das Besondere ist, dass im Unternehmen die Markenwerte konsequent umgesetzt werden. Dacia konzentriert sich beispielsweise bei der Entwicklung auf das für ein Auto essenziell Wichtige und verzichtet auf alles Unnötige, was das Fahrzeug verteuert. Dieser Design-to-Cost-Ansatz fasziniert mich.


Dacia Bigster (Fahrbericht)

Dacia Bigster Hybrid 155 stehend auf einem Parkplatz mit blühenden Birken im Hintergrund Bildergalerie

Ein Produkt von Kostenseite her zu entwickeln und nicht umgekehrt, erfordert viel Kreativität von Designern und Ingenieuren. Da müssen Sie jeden Prozess hinterfragen. Ebenso die Art und Weise, wie man zusammenarbeitet. Spannend finde ich auch den Ansatz, bezahlbare Mobilität für Jedermann anbieten zu wollen. Also auch für Menschen, die sich eben keine sehr teuren Autos leisten können.

Was sind die wichtigsten Erfahrungen und Ideen, die Sie aus Ihren vorigen Positionen bei Mercedes und Smart mitbringen? 

K. Adt: Ich glaube, es ist sehr gefährlich, irgendetwas einfach auf einen neuen Job übertragen zu wollen. Aber natürlich wird mir meine Erfahrung bei der Führung von Teams helfen. Speziell, wenn es um Transformation geht. Denn in dieser Phase sind wir alle. Mit der Elektromobilität verändert sich unser Umfeld wahnsinnig schnell. Dazu kommen immer neue Wettbewerber.


Dacia Duster 4x4 (2025)

Dacia Duster 4x4 (2025) schräg von vorn in der Nachmittagssonne auf dem Land fotografiert Bildergalerie

Es gilt, genau hinzuschauen: Was macht Dacia aus, was hat die Marke bisher so erfolgreich gemacht und wie kann man sie erfolgreich in die Zukunft führen, ohne den Markenkern zu verlieren? Einfach wie immer weiterzumachen, wird irgendwann nicht mehr funktionieren. Aber als etwas kleinerer Hersteller ist Dacia sehr agil, das hilft natürlich. Dazu kommt, dass Dacia sich aus dem Erfahrungsschatz und dem Teileregal von Renault bedienen kann. Das ist und bleibt einer der ganz wichtigen Erfolgsfaktoren.  


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