-- Anzeige --

Offener Machtkampf im VW-Aufsichtsrat

21.11.2005 16:39 Uhr

Vorstandschef Pischetsrieder denkt nicht an Rücktritt / Peters stärkt Piëch den Rücken

-- Anzeige --

Im VW-Aufsichtsrat ist nach der Wahl des Audi-Personalchefs Horst Neumann zum neuen Arbeitsdirektor im Konzernvorstand ein offener Machtkampf entbrannt. IG-Metall-Chef Jürgen Peters stellte sich in einem Interview der "Berliner Zeitung" ausdrücklich hinter den umstrittenen VW-Aufsichtsratsvorsitzenden Ferdinand Piëch und warf dessen Kritikern vor, sie wollten in Wirklichkeit die Interessenvertretung der Arbeitnehmer schwächen. Die niedersächsische Landesregierung, die als zweitgrößter Anteilseigner im Aufsichtsrat vertreten ist, wollte sich zu den Querelen in dem Gremium nicht äußern. Das Land stehe aber zum VW-Vorstandsvorsitzenden Bernd Pischetsrieder und zu Markenvorstand Wolfgang Bernhard, sagte ein Sprecher. Es sei das gemeinsame Ziel, VW zu einem hochprofitablen Unternehmen zu machen und möglichst viele Arbeitsplätze in Deutschland zu sichern. In den vergangenen Tagen war in Medienberichten spekuliert worden, dass Pischetsrieder um seinen Job bangen müsse, weil seine Mehrheit im Aufsichtsrat nicht gesichert sei. In dem Gremium steht im Frühjahr 2006 eine Empfehlung über den Vertrag von Pischetsrieder an, dessen Vertrag 2007 ausläuft. Pischetsrieder selbst denkt nicht an einen Rücktritt, wie er in einem Interview mit dem "Focus" klarmachte. Neumann war gegen den Willen des Vorstandsvorsitzenden mit der Mehrheit des Aufsichtsrates zum Nachfolger von Peter Hartz als Arbeitsdirektor gewählt worden. Das Unternehmen äußert sich in Aufsichtsratsangelegenheiten nicht. Kein Griff in die VW-Kasse Nach der überraschenden Wahl des IG-Metall-Mitglieds Neumann war auch der Streit um Piëch wieder aufgebrochen. Dieser hatte gemeinsam mit der Arbeitnehmerseite in dem Gremium die Personalie durchgesetzt. Nach dem Einstieg von Porsche bei VW war Piëch in der Doppelfunktion als oberster VW-Aufsichtsrat und Miteigentümer des Sportwagenbauers bereits ein Interessenkonflikt vorgeworfen worden. Peters sagte dazu: "Mit dem Einstieg von Porsche tun jetzt einige so, als ob Piëch dabei wäre, einen Griff in die Kasse von Volkswagen zu tun". Piëch habe stets darauf geachtet, dass ihm an keiner Stelle eine Verletzung seiner Neutralitätspflicht vorgeworfen werden könne. Nach Auffassung von Peters zielt die Debatte im Gegenteil darauf, die Interessenvertretung der Arbeitnehmer zu schwächen. "Das System soll kaputtgemacht werden." Es bestehe darin, "dass Arbeitnehmervertreter bei Volkswagen auf Augenhöhe mit dem Management mitreden können, dass wir per Tarifvertrag die Wertschöpfung des Unternehmens sichern, aber gleichzeitig die Beschäftigung und die Standorte sichern". (dpa)

-- Anzeige --
-- Anzeige --

MEISTGELESEN


-- Anzeige --

STELLENANGEBOTE


-- Anzeige --
KOMMENTARE

SAGEN SIE UNS IHRE MEINUNG

Die qualifizierte Meinung unserer Leser zu allen Branchenthemen ist ausdrücklich erwünscht. Bitte achten Sie bei Ihren Kommentaren auf die Netiquette, um allen Teilnehmern eine angenehme Kommunikation zu ermöglichen. Vielen Dank!

-- Anzeige --
WEITERLESEN



NEWSLETTER

Newsletter abonnieren und keine Branchen-News mehr verpassen.


Auto News für die Automobilbranche: AUTOHAUS ist eine unabhängige Abo-Fachzeitschrift für die Automobilbranche und ein tagesaktuelles B2B-Online-Portal. AUTOHAUS bietet Auto News, Wirtschaftsnachrichten, Kommentare, Bilder und Videos zu Automodellen, Automarken und Autoherstellern, Automobilhandel und Werkstätten sowie Branchendienstleistern für die gesamte Automobilbranche. Neben den Auto News gibt es auch Interviews, Hintergrundberichte, Marktdaten und Zulassungszahlen, Analysen, Management-Informationen sowie Beiträge aus den Themenbereichen Steuern, Finanzen und Recht. AUTOHAUS bietet Auto News für die Automobilbranche.