Die US-Zölle setzen der deutschen Autoindustrie zu. Viele Unternehmen sehen darin die größte akute Bedrohung für die Branche, wie eine Umfrage der Unternehmensberatung Horvath ergeben hat. Demnach erwarten 84 Prozent der befragten Manager, dass der Handelskonflikt länger anhalten und die deutsche Autoindustrie nachhaltig treffen wird. 74 Prozent der Hersteller und Zulieferer prognostizieren spürbare Umsatzverluste im US-Geschäft.
Als unmittelbare Reaktion rücken Kostenoptimierung und Personalabbau in den Vordergrund: 77 Prozent der Hersteller und 70 Prozent der Zulieferer planen Stellenstreichungen in Deutschland; Werksschließungen oder -zusammenlegungen nennt 62 Prozent der Unternehmen. Die Studie sieht die Zölle als Treiber für eine beschleunigte Verlagerung von Arbeitsplätzen ins Ausland, vor allem nach Indien, China und Nordamerika.
Trotzdem investieren viele Konzerne weiter in Deutschland: Rund 40 Prozent der geplanten Investitionen bis 2028 sollen am Heimatstandort verbleiben – ein Plus von 13 Prozentpunkten gegenüber 2024 – vor allem für Digitalisierung, Automatisierung und Umrüstung von Werken. 88 Prozent der OEM erwarten binnen drei Jahren den Durchbruch der E-Mobilität in Europa.