VAD-Appell an EU-Kommission: Ja zur E-Mobilität – aber ohne Zwang

27.11.2025 17:02 Uhr | Lesezeit: 3 min
EU-Kommission Brüssel
Der VAD wendet sich wegen der E-Mobilität an die EU.
© Foto: EU-Kommission

Der VAD stärkt der Elektromobilität den Rücken, warnt aber vor Verboten und Quoten. In einem Appell an die EU-Kommission fordert der neue Branchenverband bessere Bedingungen für den Markt – von Ladepunkten bis zu fairen Strompreisen.

Der Verband des Automobilhandels Deutschland (VAD) spricht sich in einem aktuellen Appell an die EU-Kommission für eine fortschrittliche Elektromobilität aus. Die Mitgliedsbetriebe investieren bereits in Beratung, Präsentation und Verkauf, heißt es in dem Schreiben, das AUTOHAUS vorliegt. In rund 14.000 Betrieben könnten Kundinnen und Kunden E-Fahrzeuge heute umfassend kennenlernen.

Laut VAD zeigen Umfragen, dass sich fast die Hälfte der potenziellen Autokäufer derzeit kein Elektroauto als nächstes Fahrzeug vorstellen kann. Entscheidende Gründe sind Preisniveau, Reichweitenangaben, Ladezugang und Stromkosten. Diese strukturellen Hürden prägen weiterhin die Marktentwicklung. Der Verband betont, dass ein schneller Ausbau der Ladeinfrastruktur in Europa zentral sei. Auch eine nachvollziehbare und transparente Preisgestaltung beim Ladestrom spiele eine wichtige Rolle. Steuerliche Regelungen für Dienstwagen und Kfz-Besteuerung sollten aus Sicht des VAD stabil bleiben. Ein universelles Lade-Roaming würde Kundinnen und Kunden europaweit entlasten.

Ablehnung von befristeten Förderprogrammen

Temporäre Anreize wie Kaufprämien oder ein Sozial-Leasing nach französischem Modell bewertet der VAD kritisch. Solche Programme führten häufig zu kurzfristigen Nachfrageeffekten und beeinträchtigten Restwerte. Diese Dynamik könne bestehende Elektroauto-Besitzer belasten. Der Verband spricht sich auch gegen starre Vorgaben wie eine Elektroquote für Flotten und gegen das Verbrenner-Aus 2035 aus. Er warnt, dass Quoten an der tatsächlichen Nachfrage vorbeigehen können. Gleichzeitig verweist der VAD auf alternative Optionen wie Plug-in-Hybride oder E-Fuels, sofern geeignete Rahmenbedingungen geschaffen werden.

Der Appell enthält folgende Punkte:

  • Überprüfung des geplanten Verbrenner-Verbots ab 2035
  • Verzicht auf eine verpflichtende Elektroauto-Quote für Dienstwagenflotten
  • Keine neuen Boni oder Subventionen für Kleinwagen
  • Europäischer Ausbau einer zugänglichen Ladeinfrastruktur
  • Unterstützung technologieoffener Ansätze wie E-Fuels

VAD betont Rolle der Autohändler

Der VAD repräsentiert mehr als 6.000 selbständige Händlerbetriebe mit rund 14.000 Standorten. Sie verstehen sich als Partner der Kundinnen und Kunden auf dem Weg zur Elektromobilität. Entscheidend sei aus Verbandssicht, dass politische Rahmenbedingungen Orientierung geben und den Umstieg praktikabel gestalten.


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