Der Osnabrücker Cabriospezialist Karmann rechnet nicht damit, Teile des insolventen Konkurrenten Edscha aus Remscheid zu übernehmen. Er wolle die Meldung der "Financial Times Deutschland" (FTD) nicht bestätigen, wonach Karmann die Edscha-Sparte für Cabriodächer im Visier habe, sagte ein Sprecher des Familienunternehmens am Mittwoch in Osnabrück. Karmann beobachte die Situation sehr sorgfältig und spiele auch alle Möglichkeiten durch. "Aber im Mittelpunkt steht, dass die aktuellen Produkte in bestmöglicher Qualität an die Kunden abgeliefert werden", sagte er. Es gebe keinen Anlass, eine Erweiterung des Dachsystem-Geschäfts in Angriff zu nehmen. Dieses Geschäft sei stabil. Das Traditionsunternehmen Karmann steckt derzeit selber in einem schwierigen Umstrukturierungsprozess. Der Automobilbau – seit mehr als hundert Jahren das Aushängeschild der Firma – wird aller Voraussicht nach im Sommer dieses Jahres geschlossen. Mehr als 1.700 Mitarbeitern droht die Entlassung. Die schwierigen Sozialplanverhandlungen sind noch nicht abgeschlossen. Karmann wolle vom Autoproduzenten zum reinen Zulieferbetrieb für Fahrzeugentwicklung und für Dachsysteme werden, hatte das Unternehmen vor wenigen Monaten bekanntgegeben. Die Karmann-Gesellschafter suchen unterdessen weiterhin nach Käufern für das Gesamtunternehmen oder für Unternehmensteile. Nach Ansicht von Beobachtern sind die Verkaufschancen angesichts der aktuellen Krise in der Autobranche derzeit eher schlecht. Laut "FTD" hat Edscha vor seiner Insolvenz selber versucht, das Dachgeschäft von Karmann zu kaufen. "Das sind alles Spekulationen und Gedankenspiele, die wir in Osnabrück nicht kommentieren können", sagte der Karmann-Sprecher. (dpa)
Zulieferer: Karmann dementiert Pläne für Edscha-Einstieg
Der Osnabrücker Cabrio-Hersteller beabsichtigt nicht, Teile des insolventen Konkurrenten zu übernehmen. Es gebe keinen Anlass, eine Erweiterung des Dachsystem-Geschäfts in Angriff zu nehmen, sagte ein Unternehmenssprecher.