Der Gebrauchtwagenmarkt bleibt in Bewegung – und mit ihm die Wege, auf denen Halter ihre Altfahrzeuge verkaufen. Wie aus der aktuellen Befragung von Dekra und Ipsos hervorgeht, steigt die Bekanntheit spezialisierter Ankaufportale weiter an, während ihre tatsächliche Nutzung erstmals rückläufig ist. Inzwischen kennen 87 Prozent der Befragten Portale wie Wirkaufendeinauto.de oder Carsale24.de. Vor zwei Jahren waren es 85 Prozent, im Jahr 2021 noch 82 Prozent und bei der ersten Erhebung im Jahr 2017 erst 74 Prozent.
Beim Verkauf selbst zeigt sich jedoch eine Trendwende: 27 Prozent der Befragten haben bereits ein Auto über ein Ankaufportal veräußert – ein leichter Rückgang gegenüber 2023 (30 Prozent). 2021 lag der Wert bei 25 Prozent, 2017 bei 18 Prozent.
Struktur zählt mehr denn je
Für Dekra Automobil-Geschäftsführer Guido Kutschera liegt der Grund für die Entwicklung weniger in der Attraktivität der Portale als im Anspruch der Kunden an einen unkomplizierten Prozess. "Egal ob über ein Portal oder beim Händler: Die Kunden wollen ihre Altfahrzeuge unkompliziert und zu einem guten Preis loswerden", sagt er. "Damit kann ein strukturierter Ankaufprozess – eventuell mit Kooperationspartnern – auch ein Erfolgsfaktor im Fahrzeugverkauf sein."
Mehr zur Studie:
- Gebrauchtwagenhandel: Digitale Anfrage, schnelle Antwort
- Gebrauchtwagenkauf: Händler-Service statt Klick-Kauf
- Käufer meiden gebrauchte E-Autos: Batteriezustand bleibt größtes Hemmnis
Im Zusammenspiel mit den Erwartungen an schnelle Reaktionen und klar strukturierte Online-Angebote zeigt sich, dass Händler im Gebrauchtwagengeschäft zunehmend gefordert sind, ihre Prozesse zu vereinheitlichen und transparenter zu gestalten – von der Anfrage bis zum Ankauf des Altfahrzeugs.