Gebrauchtwagenkauf: Händler-Service statt Klick-Kauf

10.11.2025 16:26 Uhr | Lesezeit: 3 min
Gebrauchtwagenkauf
Online sichtbar, offline stark – so gelingt der Gebrauchtwagenverkauf
© Foto: ProMotor/T.Volz

Die meisten Gebrauchtwagenkäufer suchen online, kaufen aber offline: Eine neue Dekra/Ipsos-Studie zeigt, dass Vertrauen, Beratung und Nähe zum Händler wichtiger bleiben als der digitale Schnellkauf.

Der Gebrauchtwagenmarkt bleibt ein Zwitter zwischen analog und digital: Zwar suchen die meisten Interessenten ihr Auto längst im Internet – kaufen wollen sie es aber lieber beim Händler vor Ort. Das zeigt eine aktuelle Studie der Dekra und des Marktforschungsinstituts Ipsos.

Demnach informieren sich 81 Prozent der Deutschen online, wenn sie ein gebrauchtes Fahrzeug suchen. Sechs von zehn Befragten sind über das Internet auf ihr jetziges Auto aufmerksam geworden. Trotzdem will nur rund jeder Fünfte (19 Prozent) den gesamten Kaufprozess – von der Beratung bis zur Übergabe – vollständig digital abwickeln. Drei Viertel bevorzugen den persönlichen Kontakt beim Händler. 

Infoquellen: Autoscout24 knapp vor Mobile.de 

Besonders häufig nutzen Kaufinteressenten die großen Fahrzeugbörsen: Autoscout24 (57 Prozent) und Mobile.de (55 Prozent) liegen deutlich vor Kleinanzeigen.de (32 Prozent). Auch Händlerwebseiten sind als Informationsquelle wichtiger als die der Hersteller. Doch ganz ohne analoge Impulse geht es nicht: 60 Prozent der Befragten setzen zusätzlich auf das persönliche Gespräch mit dem Händler, knapp die Hälfte tauscht sich mit Freunden oder Verwandten aus.

Worauf es beim Kauf ankommt, zeigt die Studie ebenfalls: Eine unkomplizierte Abwicklung (42 Prozent), Komfort (30 Prozent) und Nähe zum Wohnort (35 Prozent) zählen zu den wichtigsten Kriterien. Ebenso entscheidend sind Beratung (33 Prozent), Garantie (32 Prozent) und Sicherheit (32 Prozent). Der Preis spielt mit 28 Prozent zwar eine Rolle, ist aber nicht das alleinige Kaufmotiv.

Handel muss weiter "zweigleisig fahren" 

"Gesucht wird online, gekauft wird offline – auf diesen Nenner kann man den Gebrauchtwagenmarkt auch in diesem Jahr bringen", sagte Guido Kutschera, Vorsitzender der Geschäftsführung der Dekra Automobil GmbH. Für den Handel bedeute das: "zweigleisig fahren". Sichtbarkeit im Netz sei Voraussetzung, um überhaupt in Betracht gezogen zu werden – überzeugen müsse man dann offline mit Beratung und Service

Die Befragung wurde im Juli 2025 unter 1.000 Personen durchgeführt – zur Hälfte Gebrauchtwagenkäuferinnen und -käufer der letzten zwei Jahre, zur Hälfte Interessenten eines bevorstehenden Kaufs.


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