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BFL, BVdP, ZDK, ZKF: Handwerksverbände führen Nachhaltigkeits-Siegel ein

25.09.2023 05:09 Uhr | Lesezeit: 6 min
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Einigkeit bei den Verbänden (v.l.): Torsten Schmidt (Leiter Geschäftsbereich Fahrzeuglackierung im BV Farbe); Peter Börner (Präsident ZKF), Steven Didssun (Präsident BFL), Michael Pinto (Geschäftsführer BVdP) und Thomas Aukamm (Hauptgeschäftsführer ZKF).
© Foto: Bundesverband Farbe Gestaltung Bautenschutz

Die vier Spitzenverbände des Kfz-Handwerks haben aktuell die Einführung eines unabhängigen Nachhaltigkeitssiegels für Unfallinstandsetzungen und Reparaturen von Fahrzeugen beschlossen.

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Das Bewusstsein für Klimawandel und Umweltschutz wächst, Nachhaltigkeit gewinnt an Bedeutung in der Gesellschaft. Immer mehr Verbraucher entscheiden sich bewusst für Produkte und Dienstleistungen, die verantwortungsvoll mit Ressourcen umgehen. Ein Bündnis der Spitzenverbände der Kfz-Instandsetzungsbranche reagiert darauf jetzt mit einer wegweisenden Initiative zur Einführung eines unabhängigen Nachhaltigkeitssiegels für Unfallinstandsetzungen und Reparaturen von Fahrzeugen. Konkret haben sich auf die gemeinsame Vreinbarung die folgenden Verbände (in alphabetischer Reihenfolge) verständigt:

Bundesfachgruppe Fahrzeuglackierer (BFL) im Bundesverband Farbe Gestaltung Bautenschutz,

• Bundesverband der Partnerwerkstätten e.V. (BVdP),

• Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK),

Zentralverband Karosserie- und Fahrzeugtechnik e.V. (ZKF).

"Wir sind sehr zufrieden, dass wir gemeinsam ein so wichtiges Thema vorantreiben", so Peter Börner, Präsident des ZKF. "Mit dem Nachhaltigkeitssiegel werden wir eine einheitliche Kennzeichnung schaffen, von der unsere Betriebe, aber auch alle Industriepartner profitieren."

Zertifikat für freie und auch Markenbetriebe

Das Nachhaltigkeitszertifikat werde sich nicht nur an Werkstätten sowie Lackier- und Karosseriefachbetriebe richten, sondern auch Herstellern und Handel offenstehen. Damit ebne die Initiative der Spitzenverbände den Weg für ein einheitliches und verbindliches Nachhaltigkeitszertifikat für die gesamte Kfz-Instandsetzungsbranche.

"Auch wirtschaftlich sinnvoll"

Die Vergabe des Siegels soll transparent auf Basis objektiver Indikatoren erfolgen. "Uns ist es wichtig, dass die Kriterien, die wir für eine nachhaltige Reparatur definieren, auch wirklich im Betriebsalltag erfüllt werden können", erklärt Steven Didssun, Präsident der BFL. "Wir wollen unseren Betrieben und Partnern damit zeigen, dass Nachhaltigkeit nicht nur machbar, sondern sogar betriebswirtschaftlich sinnvoll ist."

Transparenz für alle Prozessbeteiligten

Das neue Siegel wird Werkstätten sowie Lackier- und Karosseriefachbetrieben Impulse für ein nachhaltigeres Wirtschaften geben. Zeitgleich soll das Zertifikat die Transparenz für die Verbraucher erhöhen, die das Thema "Nachhaltigkeit" bewusst in die Werkstattwahl einfließen lassen. Gleiches gilt für Industrie, Versicherungen, Flotten und Leasinggesellschaften.

"Mit unserer Initiative setzen wir eine wichtige Leitplanke in der Reparaturbranche für noch mehr Nachhaltigkeit. Mit einem unabhängigen Nachhaltigkeitssiegel schaffen wir Orientierung für alle Marktteilnehmer. Davon profitieren nicht nur alle Player im Reparaturgeschäft, sondern auch die Autofahrer/innen", betont Michael Pinto, Geschäftsführer des BVdP.

"Ressourcenschonung sichert unsere eigene Zukunft"

Die kraftfahrzeugtechnischen Handwerke setzen laut einer gemeinsamen Verlautbarung "traditionell auf Nachhaltigkeit, indem sie der Instandsetzung dem Vorrang vor Austausch oder Erneuerung geben". ZDK-Vizepräsident Detlef Peter Grün ergänzt dazu: "Unsere Kfz-Betriebe halten die Menschen und unsere Volkswirtschaft mobil. Bei Reparatur und Wartung der Fahrzeuge spielt der nachhaltige Umgang mit Ressourcen seit jeher eine wichtige Rolle. Wenn dies auf Basis definierter Standards geschieht, stärkt das die Zukunftsfähigkeit unserer Betriebe.“

Die Schaffung eines branchenweiten Siegels sehen die vier Kfz-Handwerksverbände als "die konsequente Fortführung der Nachhaltigkeitsbestrebungen der freien Werkstätten und Instandsetzungsbetriebe. Eine Initiative, die den Versicherungen, Gewerbekunden, Endverbrauchern sowie der Umwelt zugute kommt."

Fakten zu den beteiligten Verbänden

Der Bundesverband Farbe Gestaltung Bautenschutz umfasst 300 regionale Innungen und 17 Landesinnungsverbände. Er vertritt 39.610 Maler- und Lackiererbetriebe, davon ca. 3.500 Fahrzeuglackierbetriebe, mit 17,6 Mrd. Euro Gesamtumsatz.

Der Zentralverband Karosserie- und Fahrzeugtechnik e.V. (ZKF) vertritt als Zentralverband rund 3.200 Fachbetriebe der Karosseriereparatur und Unfallinstandsetzung sowie des Fahrzeugbaus mit insgesamt über 40.000 Mitarbeitern und einem Umsatzvolumen von über 6 Mrd. Euro.

Der Bundesverband der Partnerwerkstätten e.V. (BVdP) wurde 2010 gegründet und ist die Interessenvertretung für Werkstätten, die in der Schadensteuerung tätig sind. Mittel- und langfristig ist es das erklärte Ziel des BVdP e.V., für seine Mitglieder eine Situation zu schaffen und abzusichern, die es ermöglicht, zukunftsfähig zu wirtschaften. Ein nachhaltiges Marktumfeld für alle Beteiligten soll geschaffen werden.

Der Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) in Bonn und Berlin vertritt die berufsständischen Interessen von 36.420 Autohäusern und Kfz-Meisterbetrieben mit 434.000 Beschäftigten. Im Jahr 2022 erzielten die 36.420 im ZDK organisierten Kfz-Betriebe einen Umsatz von rund 185,2 Milliarden Euro mit dem Verkauf neuer und gebrauchter Fahrzeuge sowie mit Wartung, Reparatur und Service.

Bei der Ausbildung sind ZDK und ZKF mit zusammen über 93.800 Azubi im Handwerk führend.   (kaf/wkp)

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