Von Berlin aus will der BVAT branchenweit einheitliche und transparente Standards etablieren, was Arbeitsqualität und Ausbildung angeht, um den Ruf des Handwerks weiter zu verbessern.
Nach rund drei Jahren des intensiven Umbaus und der Neuausrichtung des Bundesverbandes war die diesjährige Hauptversammlung in Kassel mit Spannung erwartet worden (wir berichteten). Im H4 Hotel wurde der bisherige BVAT-Vorstandsvorsitzende Lars Rottmann nach Präsentation der Daten und Fakten seiner ersten Amtsperiode einstimmig wiedergewählt. Für die Stellvertreterposten hatten sich mehrere Kandidaten zur Verfügung gestellt, nominiert wurden im dritten Wahlgang Thomas Beck als 1. und Frank Schäfer als 2. stellvertretender Vorsitzender.
Mit Hochdruck an die Arbeit
In den vergangenen vier Wochen hat sich die neue BVAT-Führung vor allem mit der zielführenden Organisation des Verbandslebens beschäftigt, so Lars Rottmann: "Wir haben Termine für Arbeitskreise festgelegt, Maßnahmenpakete und Messebesuche beschlossen und die Ergebnisse der lebhaften Mitgliederversammlung in Kassel aufgearbeitet."
Eines der wichtigsten Themen wird auch weiterhin Aus- und Weiterbildung sein, was nicht zuletzt daran abzulesen ist, dass sich alle drei Vorstandsmitglieder persönlich einbringen: "Unsere Seminare der neuen Schulungsreihe wie Kalkulationsvorgaben nach BVAT werden sehr gut nachgefragt, unter anderem auch im Rahmen der IASRE 2020", freut sich der gesamte Vorstand. Mitte Februar wurde im entsprechenden Arbeitskreis deshalb beschlossen, dass der erfahrene Trainer Beck sein Know-how den Verbandsmitgliedern ebenfalls im Rahmen von Schulungen zur Verfügung stellen wird.
Digitale und analoge Services
Weitere Aufgaben befinden sich aktuell bereits in der Umsetzung, darunter neben der Unterstützung der DEKRA-Zertifizierung zum Dellentechniker auch neue Vorgaben für die Parkdellen-Instandsetzung, wie Frank Schäfer betont: "Diesem Thema widmen wir uns auf vielfachen Wunsch der Praktiker im Verband. In den letzten Jahren ist richtig Leben in den BVAT gekommen und diesen Schwung wollen wir gerne mitnehmen.“ Unter anderem stehen dabei auch Digitalisierung und weitere Vernetzung auf der Agenda der kommenden Monate: Geplant ist die deutschlandweite Betreuung der Mitglieder und Arbeitskreise über Cloud-Services und Online-Konferenzen sowie ein Ausbau der Informations-Plattformen und Social Media-Aktivitäten des Verbands.
Der Vorstand im Detail
Vorsitzender Lars Rottmann (35): Der gelernte Stahl-Betonbauer und Bauingenieur sammelte zunächst Berufserfahrung in der Versicherungsbranche. Acht Jahre war Rottmann unter anderem für Vertriebsaufbau sowie als Ausbilder und Schulungsleiter tätig. 2012 wechselte er zur Hagelinstandsetzung und ist seither als Fullservice-Dienstleister tätig. Der Inhaber und Geschäftsführer des Hagelschaden Zentrums Deutschland in Ibbenbüren (Nordrhein-Westfalen) trat dem BVAT im Jahr 2014 bei und amtiert seit März 2017 als erster Vorsitzender. Seitdem arbeitet er an der Vernetzung aller Branchenteilnehmer zu einer starken Gemeinschaft und will den Verband noch mehr als echte Interessenvertretung etablieren. Lars Rottmann ist verheiratet und hat zwei Kinder.
1. Stellvertretender Vorstand Thomas Beck (51): Der Inhaber der Firma Carvit im baden-württembergischen Wertheim kann auf mehr als 20 Jahre Erfahrung als Hageldienstleister zurückblicken. Seit 13 Jahren ist Beck als Trainer in Sachen Ausbeulen ohne Lackieren für die Firma Carbon, die Automobilindustrie sowie Weiterbildungszentren tätig. Darüber hinaus ist er seit 2 Jahren DEKRA zertifizierter Dellentechniker. Der Vater von zwei Kindern will in seinem neuen Amt vor allem mithelfen, einheitliche Branchenstandards in Sachen Arbeitsqualität sowie Aus- und Weiterbildung zu etablieren. Zudem hat es sich Beck zum Ziel gesetzt, die Dellentechniker rechtzeitig für künftige Herausforderungen wie den Umgang mit Elektrofahrzeugen zu sensibilisieren.
2. Stellvertretender Vorstand Frank Schäfer (45): Der Diplom-Betriebswirt machte 2004 seine Ausbildung zum Dellentechniker beim HPI-Zentrum in Aidlingen und blieb der Branche seither in unterschiedlichen Aufgaben treu. Schäfer war sowohl als selbständiger Ausbeulexperte, als auch als Geschäftsführer etwa beim HPI-Zentrum und der Elementaris-Plus AG in der Schweiz aktiv. Seit 2009 betreibt er mit der HaDeX GmbH in Wildberg im Schwarzwald eine eigene Firma für Hagelinstandsetzung, PDR-Werkzeuge und Zubehör, die auch Schulungen für Sachverständige und Techniker anbietet. Bereits 2014 engagierte sich der Neuvorstand für die Öffnung des BVAT und ist seit 2015 als zertifizierter Techniker ordentliches Mitglied.
Ein Interview zur Strategie der nächsten Jahre wird in der ersten Ausgabe der AUTOHAUS Hagelbranche zu lesen sein, die gemeinsam mit AUTOHAUS 10 im Mai erscheinen wird. (kt)
