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HagelBranche: 12 High-Tech-Augen auf Dellensuche

07.02.2022 04:52 Uhr | Lesezeit: 7 min
HagelBranche: 12 High-Tech-Augen auf Dellensuche
In der Schweiz bekommt der DriveNscan regelmäßig mediale Aufmerksamkeit. Bei der "Mobiliar"-Versicherung und ihrer SV-Tochter, der XpertCenter AG, wurden 2021 über 7.000 Hagelgutachten mit dem Scanner aus München-Unterschleißheim erstellt.
© Foto: Auto Damage Inspection GmbH/Mobiliar Versicherung

Zwei Entwickler aus dem Münchner Norden sind bei schweizerischen Versicherungen und Sachverständigen zu gefeierten Stars geworden. Über ihren Hagelscanner und dass dieser dazu beitrug, den schlimmsten Hagelschlag der Geschichte abzuarbeiten, berichteten auch eidgenössische Fernsehanstalten und sonstige Medien.

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2018 stellte AUTOHAUS die Auto Damage Inspection GmbH, kurz ADI, als Start-Up erstmals in der HagelBranche vor. Heute ist es ein europa- und weltweit agierendes Unternehmen.

In den vergangenen Jahren haben sich einige durchaus namhafte Dienstleister auf den Weg gemacht, einen zukunftsfähigen und vor allem leicht transportablen, also mobilen Hagelscanner zu entwickeln. Etliche dieser Projekte, die zuweilen auch schnell von Versicherern hoch gelobt wurden, sind inzwischen beerdigt, nur wenige wirklich übrig geblieben. Umso beachtlicher muss deshalb die Entwicklung von zwei pfiffigen Männern aus dem Münchner Norden gesehen werden, die zwar nicht über eine vergleichbar zu anderen Scanner-Pionieren vorhandene Kapitalkraft, dafür aber offensichtlich über die richtige Idee verfügten, die sie nie aufgaben und unbeirrt weiter verfolgten: Dhruv Kasavala und sein kongenialer Partner Sarma mit dem zungenbrecherisch-vielsilbigen Nachnamen Aryasomayajula.

Stilvoll, selbstbewußt und zielorientiert

Nach ihrem Besuch des AUTOHAUS-Schadenforums 2018 und unserer ersten Reportage über ADI und ihren Hagel-Durchfahrts-Scanner DriveNscan, der von Anfang an mit einer bestechenden Software bestückt war, gings für die beiden IT-"Guru’s" schwer voran – auch und wahrscheinlich gerade deshalb, weil sie keinerlei Berührungsängste in einer für sie völlig neuen Schadenwelt hatten und mit einer Art natürlicher Sympathie auf die Menschen zugehen. Mit Live-Kalkulationen auf der Hagel-Akademie des Göppinger Kfz-Sachverständigen Karl-Heinz Fuchs und ihrer Teilnahme am 1. Münchner Hagel-Symposium von AUTOHAUS kamen Kasavala und Aryasomayajula schnell in umfassenden Kontakt mit Kraftschaden-Versicherern im In- und Ausland.

Danach folgten gemeinsame Pilotläufe mit diversen Sachverständigenbüros und auch Assekuranzen. Inzwischen scheint die "Feinjustage", die ADI gemeinsam mit DAS aus Göppingen und der XpertCenter AG aus der Schweiz perfektioniert und präzise auf die Praxisanforderungen zugeschnitten hat, so weit gediehen zu sein, dass ADI mit ihrem Hagelscanner in diesem Jahr endgültig zu einem festen Partner in der schweizerischen Versicherungswelt geworden ist. Die Schweiz war 2021 "von den heftigsten Hagelereignissen in ihrer Geschichte heimgesucht" worden. Im nachfolgenden Gespräch erläutern die beiden ADI-Geschäftsführer nochmals die Details zu ihrem Scanner:

Schnelligkeit als Trumpf

AH: Was macht Ihr System so effektiv?

D. Kasavala: Mit DriveNscan ermöglichen wir die Erfassung von Karosserieoberflächen aller Art mit nur einer Scanner-Durchfahrt. Ganz gleich, ob Hagel- oder andere Karosserieschäden: Der lückenlose Scanprozess erfasst präzise die komplette Karosserieoberfläche.

S. Aryasomayajula: Durch unsere Software-Vernetzung wird der Oberflächenzustand dann sofort digital dokumentiert und ein Kalkulationssystem errechnet eventuelle Reparaturkosten umgehend. Die Schadenerfassung dauert weniger als 10 Sekunden, der ganze Prozess ist in nur 5 Minuten pro Fahrzeug abgeschlossen.

Integrierte Softwarelösungen

AH: Das ist enorm schnell. Bleibt da nicht eventuell die Präzision auf der Strecke?

S. Aryasomayajula: Unsere Philosophie ist die Entwicklung von Qualitätsprodukten mit hohen Maßstäben. Dies bedeutet im Fall unseres Fahrzeug-Scanners kurze Einsatzzeiten mit beispielloser Präzision sowie unkomplizierte Anwendung und modernste Technologie. Ermöglicht wird dies durch eine innovative Hardware in Kombination mit neuesten Softwarelösungen, wie die direkte SilverDAT III Integration, Hagelsuit von HZ-D & PDR-Cloud, ferner durch einfache Bedienbarkeit der Benutzeroberflächen, eine One-Klick-Auftragserstellung oder das automatische Einfügen von Schäden aus der Scannererfassung.

AH: War 2021 für Sie also ein gutes Jahr?

D. Kasavala: Die großen Unwetter diesen Sommer haben uns vor allem bei Versicherungsgesellschaften in der Schweiz (die Mobiliar) und in Slowenien (SAVA) neue Märkte eröffnet. An insgesamt 13 Tagen gab es in der Schweiz Hagel und bescherte unserem Partner XpertCenter AG, Tochtergesellschaft der mobiliar Versicherung in Bern, mehr als 30.000 Gutachteraufträge. Im Verlauf der darauffolgenden Monate wurden über 20 Drive-Ins organisiert, an welchen die Versicherungsnehmer der Mobiliar-Versicherung ihr beschädigtes Fahrzeug begutachten lassen konnten.

Es gibt unserer Arbeit einen besonderen Sinn, wenn wir mit DriveNscan den Kunden ein funktionierendes Instrument an die Hand geben können, das eine schnelle und unbürokratische Abwicklung von Schadenfällen ermöglicht und so dem geschädigten Endkundenkreis schnelle Hilfe zuteil werden lässt. Wir freuen uns sehr, dass unsere Technologie inzwischen im gesamten Markt begeistert: Versicherungen, Autowerkstatt-Fachbetriebe ebenso wie Firmen, die sich auf die Bearbeitung von Hagelgroßschadensfällen spezialisiert haben, wie die D.A.S. oder das HZ Deutschland.

12 Hochleistungskameras als Oberflächen-Spürhunde

AH: Wie wirkt sich die Corona-Pandemie auf Ihre Arbeit aus?

S. Aryasomayajula: Unser Scanner-System ist geradezu perfekt für die kontaktlose Begutachtung von Karosserieschäden. Das konnten wir bei der Firmengründung zwar noch nicht wissen, jetzt haben wir aber genau das richtige Werkzeug für Gutachter:innen. Das Fahrzeug fährt durch den Scanner, die Fahrzeugkennung erfolgt über einen individuellen QR-Code unter dem Scheibenwischer, 12 Hochleistungskameras erfassen im Lichttunnel des Scanners den noch so kleinsten Schaden, die Scanbilder mit Schadensmarkierungen sind sofort einsehbar.

D. Kasavala: Gut für alle ist dabei: Die Akzeptanz der Begutachtung beim Endkunden durch die Echtbilddarstellung ist besonders hoch, Diskussionen am Fahrzeug entfallen. Die Gutachter sind froh, dass unser Scanner die mühsamen Arbeiten erledigt. Das Zählen der Dellen, das Aufnehmen und Übertragen von Fahrzeugbildern und das Ausfüllen von Formularen erfolgt automatisch. Die Effizienz bei Begutachtungen ist so um ein Vielfaches gestiegen. DriveNscan bietet eine zuverlässige, kontaktlose Kontrollmöglichkeit der Scanergebnisse in kürzester Zeit!

AH: Herzlichen Dank für das Gespräch. (wkp)

Hard- und Software sind für ganztägige Scandurchläufe ausgelegt.
© Foto: ADI GmbH
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