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Sichere Zukunft im K&L Betrieb: "Junge Fachkräfte haben viele Perspektiven"

30.09.2018 20:13 Uhr
Sichere Zukunft im K&L Betrieb: "Junge Fachkräfte haben viele Perspektiven"
Stephan Ortmann (mi.) und Thomas Melzer treiben seit Jahren die wichtigen Themen zur Zukunftssicherung der K&L Fachbetriebe im Axalta-Konzern voran. Die gemeinsam mit Schadensteuerer Innovation Group gestartete Nachwuchskräfte-Förderaktion wurde im Gespräch mit AUTOHAUS auch von BVdP-Geschäftsführer Robert Paintinger (l.) ausdrücklich begrüßt, der ebenfalls persönlich zur Verleihung der Elektro-Hybridfahrzeuge nach Potsdam kommen wird.
© Foto: Walter K. Pfauntsch

Weniger Bewerber, mehr Abwanderung in die Industrie: die Fachkräftesituation in Karosserie- und Lackierbetrieben spitzt sich zu. Doch die Branche reagiert. Und wie! Das aktuelle beste Beispiel dafür: Gemeinsam mit Axalta Coating Systems hat die Innovation Group eine Offensive zur Nachwuchskräfteförderung im Karosserie- und Lackierbetrieb gestartet.

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Im nachfolgenden Interview berichten Thomas Melzer, Leitung Key Account Management, und Stephan Ortmann, FLI-Manager von Axalta, wie die Idee entstand und wie das Unternehmen darüber hinaus junge Fachkräfte der nächsten Generation weiter nach vorn bringen will.

"Wollen Arbeitgeber-Attraktivität mit Aktion unterstützen"

AH: Herr Melzer, welche Motivation steckt hinter der Nachwuchskräfte-Offensive?

T. Melzer: Freie Karosserie- und Lackierbetriebe stehen zunehmend unter Druck – verstärkt auch beim Thema Personal. Viele Werkstätten haben es heute häufig sehr schwer, ihre Gesellen oder Jungmeister nach der Abschlussprüfung zu halten. Das gilt besonders in wirtschaftsstarken Regionen, denn hier wandern gute Fachkräfte häufig in die Industrie ab. Dieser Fakt war auch Thema im Rahmen eines Gesprächs mit der Innovation Group. So entstand die Idee einer Aktion, die insbesondere Fachbetriebe dabei unterstützen soll, ihre Attraktivität als Arbeitgeber zu stärken.

AH: Im Rahmen der Aktion erhalten 20 Fachkräfte auf dem Gala-Abend des bevorstehenden AUTOHAUS-Schadenforums am 22. Oktober in Potsdam jeweils für ein Jahr ein Elektro-Hybrid-Fahrzeug inklusive sämtlicher Kosten. Warum haben sich die Initiatoren für diese Antriebsart entschieden?

Handwerk kann Tradition und Digitalisierung

S. Ortmann: Das war eine bewusste Entscheidung. Handwerk ist in der Wahrnehmung oftmals mit Traditionen und Althergebrachtem verknüpft. Die Aktion zeigt, dass auch das Handwerk mit zunehmender Digitalisierung und fortschrittlichen Technologien einhergeht. Dass wir mit der Aktion das Thema Elektromobilität als Alternative zu traditionelleren Antriebsarten weiter nach vorn bringen, ist ein positiver Nebeneffekt.

T. Melzer: Darüber hinaus war dieser Schritt die logische Fortführung der Philosophie von Axalta Coating Systems: Farbtonmessung und -ermittlung mit Messgeräten und Software der neuesten Generation gehören inzwischen bei unseren drei Lackmarken Spies Hecker, Standox und Cromax zum Standard. Hinzu kommen Tools zur digitalen Lagerverwaltung sowie zur einfachen und flexiblen Warenbestellung. Darüber hinaus bieten alle drei Marken neben klassischen Trainings vor Ort auch Online-Weiterbildungsprogramme an. All diese Punkte spiegeln sehr klar den Zeitgeist im Handwerk wieder – die Zeichen stehen auf Fortschritt.

Alle Axalta-Lackmarken stark engagiert

AH: Digitalisierung ist das eine – doch wie unterstützt Axalta junge Fachkräfte darüber hinaus?

T. Melzer: An die nächste Generation zu denken ist tatsächlich ein wichtiges Stichwort und bereits Thema bei allen drei Marken. Bei der fundierten Ausbildung und Motivation des Nachwuchses selbst setzt beispielsweise Spies Hecker mit der Azubi-Akademie an. Dieses Weiterbildungsprogramm ist auf drei Jahre ausgelegt. Unsere Profis im Training Center in Köln begleiten angehende Fahrzeuglackierer also während ihrer gesamten Ausbildung mit maßgeschneiderten Schulungen und Trainings bei ihrer beruflichen Entwicklung. Darüber hinaus verstärkt sich bei den Azubis durch die Akademie die Motivation, im Handwerk zu bleiben. Zweiter Punkt: Der Fachkräftemangel hat perspektivisch Auswirkungen auf die Marktstruktur. Denn es steht die Frage im Raum: Wer übernimmt den Betrieb, wenn der Chef in Rente geht? Seit mehreren Jahren hat Standox dafür das Programm "Next Generation" etabliert. Dieses bereitet die Junior-Chefs in zahlreichen Modulen auf die Betriebsübergabe vor.

S. Ortmann: Eng verknüpft mit der Motivation gerade junger Betriebsinhaber ist zudem das Thema Prozessoptimierung. Denn nur wenn die Prozesse reibungslos laufen, wird Erfolg auch sichtbar und somit ein Ansporn für weitere Investitionen – weit über das Monetäre hinaus. Hier beschreitet Cromax seit diesem Jahr einen neuen Weg: Beim Five Star Partnertreffen Ende April hat das Netzwerk erstmals einen Award für das Engagement bei der Prozessoptimierung im Betrieb vergeben – übrigens an ein Unternehmen, das seit kurzem IDENTICA Mitglied ist – und mit einem jungen Prokuristen als Führungskraft!

Viele Entwicklungs-Möglichkeiten

AH: Was geben Sie jungen Fachkräften, vielleicht auch an der Schwelle zu Jungunternehmern, mit auf den Weg?

T. Melzer: Den Markt zu beobachten und darauf zu reagieren, stellt nach wie vor eine wichtige und sinnvolle Strategie dar. Beispielsweise boomt der Caravan-Bestand in Deutschland. Das wiederum eröffnet Karosserie- und Lackierbetrieben lukrative Geschäftsmöglichkeiten, um dem Unternehmen damit ein weiteres Standbein zu sichern. Spies Hecker unterstützt Betriebe sowohl bei der fachgerechten Instandsetzung der Reisemobile als auch bei der betriebswirtschaftlichen Beratung, wenn es um die nötigen Investitionen geht, um das Standbein im Unternehmen langfristig zu etablieren. Ein ähnlich großer Aufschwung ist seit einigen Jahren im Segment der Oldtimer zu beobachten. Hier steht Standox den Betrieben mit seiner Zertifizierungsmöglichkeit zum Classic-Color-Partner zur Seite, um Kompetenzen im Bereich der Oldtimer-Instandsetzung weiter auszubauen und damit aktiv zu werben. Diese beiden Beispiele zeigen: Es gibt mehr als eine Perspektive für Fachkräfte – wenn sie dem mittelständischen Handwerk treu bleiben!   (wkp)

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