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Unfallbilanz 2015: Mehr Unfälle und mehr Verkehrstote

14.07.2016 21:24 Uhr
Unfallbilanz 2015: Mehr Unfälle und mehr Verkehrstote
2014 und 2015 gab es zwar wieder Anstiege bei den Verkehrstoten, aber immer noch deutlich weniger Todesopfer als von 1950 bis 2012. Unter Berücksichtigung des in den letzten Jahrzehnten immens gestiegenen Verkehrsaufkommens sah Destatis-Präsident Dieter Sarreither eine insgesamt erfreuliche Gesamtentwicklung.
© Foto: Statistisches Bundesamt

2015 ist die Zahl der Verkehrstoten das zweite Jahr in Folge angestiegen. Dennoch: Seit 1970, dem schwärzesten Jahr auf deutschen Straßen, reduzierte sich die Mortalität um fast 84 Prozent bei gleichzeitig deutlich höherem Verkehrsaufkommen. Diesen Vergleich zog aktuell der Präsident des Statistischen Bundesamtes gegenüber der Presse.

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Im Jahr 2015 zählte die Polizei insgesamt 2,5 Millionen Verkehrsunfälle auf deutschen Straßen. Das waren 4,6 Prozent mehr als im Vorjahr. Dabei starben 3.459 Menschen, 2,4 Prozent oder 82 Menschen mehr als 2014. "Damit ist 2015 die Zahl der Verkehrstoten das zweite Jahr in Folge gestiegen", sagte Dieter Sarreither, Präsident des Statistischen Bundesamtes (Destatis), im Rahmen der Bundespressekonferenz zur "Unfallentwicklung auf deutschen Straßen 2015" in Berlin

1970 lag das Sterblichkeitsrisiko 16-mal höher
Dennoch seien dies deutlich weniger Todesopfer als in den Jahren 1950 bis 2012. Der traurige Rekord wurde 1970 mit 21.332 Verkehrstoten erreicht. Seitdem sank die Zahl der Verkehrstoten um insgesamt 83,8 Prozent. Die Entwicklung sei "umso erfreulicher", da gleichzeitig der Kraftfahrzeugbestand stark gestiegen ist: Gemessen am Fahrzeugbestand war das Risiko 1970, bei Unfällen im Straßenverkehr zu sterben, 16-mal höher als 2015. 

Motorradfahrer droht Unfalltod vor allem auf Landstraßen
In den 25 Jahren seit der deutschen Wiedervereinigung konnten laut Sarreither auch überdurchschnittliche Rückgänge bei der Zahl der Verkehrstoten bei Pkw-Insassen und Fußgängern erreicht werden. Bei Fahrrad- und Kraftradnutzern fielen die Rückgänge dagegen deutlich geringer aus. Die mit Abstand meisten Fahrradfahrer (61,6 Prozent) und Fußgänger (70,2 Prozent) starben 2015 innerorts. Für Kraftradnutzer sind dagegen Landstraßen besonders gefährlich: 2015 starben fast drei Viertel aller tödlich verunglückten Kraftradnutzer bei Unfällen auf Landstraßen. 

"Erfreulicherweise" sei zudem die Zahl der Geschwindigkeitsunfälle in den letzten 25 Jahren überdurchschnittlich gesunken. Dennoch analysiert das Statische Bundesamt Wiesbaden nicht angepasste Geschwindigkeit als die nach wie vor häufigste Ursache für tödliche Verkehrsunfälle. "2015 kamen 1.192 Menschen bei Geschwindigkeitsunfällen ums Leben. Damit starb mehr als jeder Dritte aller im Straßenverkehr Getöteten bei Unfällen aufgrund nicht angepasster Geschwindigkeit", betonte Dieter Sarreither. 

Senioren rücken immer mehr in den Mortalitäts-Fokus
Der demografische Wandel werde auch in der Unfallstatistik sichtbar: 1991 war erst jeder sechste Verkehrstote 65 oder älter, 2015 war es knapp jeder dritte. Da die körperliche Widerstandsfähigkeit mit dem Alter sinke, trügen ältere Menschen ein höheres Risiko, bei einem Unfall tödlich verletzt zu werden: 2015 waren 27 Prozent der getöteten Pkw-Insassen, 52 Prozent der getöteten Fußgänger und 52 Prozent der getöteten Radfahrer mindestens 65 Jahre alt. Besonders gefährdet sei die Generation 75+: 33 Prozent der getöteten Fahrradbenutzer und 41 Prozent der getöteten Fußgänger waren 75 Jahre oder älter.   (wkp)

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KOMMENTARE

egon samu

19.07.2016 - 10:03 Uhr

"Senioren rücken immer mehr in den Mortalitäts-Fokus"In vielen Länder dieser Erde gibt es nach Alter gestaffelte regelmäßige verpflichtende Fahrtauglichkeitsuntersuchungen. Es leuchtet jedem denkenden Menschen ein, daß Reaktionsvermögen, Orientierung, Sehvermögen, Körperbeherrschung, Gehör und Konzentrationsfähigkeit im Alter allmählich nachlassen. Es hat weder mit Diskriminierung noch mit irgendwelcher Ideologie zu tun. Eine Gesetzgebung, die beim Führerscheinerwerb mit 18 Jahren nur die Sehschärfe prüft und dann jeden Einzelnen für die nächsten 70 - 80 Jahre unkontrolliert ein Kraftfahrzeug führen läßt ist einfach unverantwortlich.Wenn ich vor mir, neben mir ein Fahrzeug beobachte, das Schlangenlinien fährt, die Geschwindigkeit nicht hält und oft sogar extreme Unsicherheit erkennen läßt ist es entweder ein Scheintoter der nicht weiß wo er ist und wohin er will, oder ein Nachwuchstalent das am Smartphone oder Tablet herumfingert...Mit entsprechender Kontrolle und angemessenen Konsequenzen könnten diese Gafahrenquellen ausgefiltert werden. Wenn es denn wirklich um mehr Sicherheit ginge.


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