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Unfallstatistik: Weiterer Anstieg bei den Verkehrstoten

27.06.2022 04:59 Uhr | Lesezeit: 3 min
Unfallstatistik: Weiterer Anstieg bei den Verkehrstoten
Die Zahl der reinen Blechschäden und Unfälle mit Verletzten oder Toten steigt gegenüber dem Vorjahr weiter an, erreicht aber aufgrund völlig anderer Rahmenbedingungen noch immer nicht den Stand der "Vor-Corona-Zeit" aus 2019.
© Foto: Walter K. Pfauntsch

Die Vor-Corona-Zahlen aus 2019 werden zwar weiterhin unterboten, aber der Wiederanstieg bei den Straßenverkehrsunfällen und den dabei verletzten sowie getöteten Personen gegenüber 2021 liegt weiter im deutlich zweistelligen Prozentbereich.

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Im April 2022 sind in Deutschland nach vorläufigen Ergebnissen 214 Menschen bei Unfällen auf deutschen Straßen ums Leben gekommen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, waren das 34 Verkehrstote mehr als im April 2021, als das Unfallgeschehen durch die damaligen Lockdown-Maßnahmen stärker von der Corona-Pandemie geprägt war als im April 2022. Die Zahl der Verletzten stieg im April 2022 gegenüber dem Vorjahresmonat sogar um 23 Prozent auf 26.200.

Fast 83.000 Blechschäden mehr als im Vorjahr

In den ersten vier Monaten des Jahres 2022 erfasste die Polizei insgesamt rund 729.300 Straßenverkehrsunfälle. Das waren 13 Prozent oder 82.600 mehr als im stärker von der Corona-Pandemie geprägten Vorjahreszeitraum. Darunter waren 73.900 Unfälle mit Personenschaden (+24 Prozent oder +14.300), bei denen 704 Menschen getötet wurden. Damit stieg die Zahl der Verkehrstoten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum 2021 um 12 Prozent beziehungsweise 74 Personen. Die Zahl der Verletzten im Straßenverkehr stieg um 26 Prozent oder 18.900 auf 92.900.

Im Vergleich zum von der Pandemie unbeeinflussten April 2019 wurden im April 2022 jedoch 25 Verkehrstote und rund 5.100 Verletzte (-16 Prozent) weniger erfasst. Die Zahl der polizeilich erfassten Unfälle war mit 195.400 um 13 Prozent geringer als im April 2019.

"Vor" und "nach" Corona – Vieles ist anders

Destatis nennt zu diesen Unterschieden zwar keine weiteren Begründungen, doch dürften mehrere Fakten dafür verantwortlich sein, dass die Niveaus der Vor-Corona-Zeit (noch) nicht wieder erreicht sind: Einerseits arbeiten weiterhin viele Menschen aus dem Home-Office – auch weil nicht wenige Unternehmen diese Alternative inzwischen anbieten. Andererseits aber haben sich Autofahrer:innen auch eine deutlich zurückhaltendere Fahrweise selbst auferlegt. Gründe dafür sind vor allem die seit dem russischen Angriffskrieg explosionsartig gestiegenen Kraftstoff-, Energie- und Lebenshaltungskosten sowie die damit einhergehende Inflation. All das zwingt viele Menschen zum Sparen. Und nicht zuletzt dürfte auch der im November 2021 deutlich verschärfte Bußgeldkatalog des Kraftfahrt-Bundesamtes Wirkung zeigen, bei dem die Betroffenen mit teilweise doppelt so hohen Sanktionszahlungen rechnen müssen als vorher. Zudem stand auch der Jahresstart 2022 noch deutlich mehr unter dem Vorsichts-Aspekt gegenüber Corona, als dies seit dem zweiten Quartal und einer schon bekannten "sommerlichen Freiheit" der Fall ist. (wkp)

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