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ZAK-Forum 2019: In 1,2 Sekunden auf 100 km/h…

13.05.2019 21:03 Uhr
ZAK-Forum 2019: In 1,2 Sekunden auf 100 km/h…
Der amtierende Vorstand des ZAK e. V. (v. l.): Schatzmeister Manfred Wittke, Beisitzer Ronald Brozio, Vizepräsident Michael Frank, die vier Beisitzer Michael Theßin, Michael Lück (neu für Norbert Schroeder), Stefan Schüssler und Tobias Metzner sowie Präsident Dr. Marc Trömner.
© Foto: ZAK e.V.

Bei einer derart gewaltigen Beschleunigungs-Ansage, die beim kürzlichen ZAK-Forum vom Teamleiter der TU Dresden für das aktuelle Formula Student Rennauto kam, staunten die für ihren Sachverstand bekannten Teilnehmer der Veranstaltung nicht schlecht.

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Der ZAK e. V. ist bundesweit der einzige Verband, der die fachbezogenen Interessen von freiberuflich tätigen Sachverständigen und angestellten SV großer Organisationen und Versicherungen eint. Ziel des Vereins ist die Schaffung eines einheitlichen, anerkannten Berufsbildes für alle Kfz-SV. Einmal im Jahr treffen sich die Verbandsmitglieder zum großen ZAK-Forumstag. Dieser fand vor kurzem in Dresden statt und lockte mehr als 250 Mitglieder, Vertreter der Versicherungswirtschaft und Gäste in die sächsische Landeshauptstadt. Mit 20 Prozent mehr Teilnehmern als im Vorjahr konnte Präsident Dr. Marc Trömner damit dem allgemein eher rückläufigen Trend trotzen und stattdessen stolz einen weiteren Teilnehmerrekord verkünden.

Breites Veranstaltungskonzept

Damit scheint das Konzept des Forums aufzugehen: Im Rahmen der Vorträge wird den Fachleuten ein breites Spektrum von aktuellen Themen aus Verkehrspolitik und Technik präsentiert. In den Pausen stehen dann zahlreiche Dienstleister und Zulieferer aus nahezu allen Schaden-Bereichen, darunter Prüf- und Hageldienstleister, Überwachungsorganisationen sowie Restwertbörsen bereit, um im direkten Gespräch über die neuesten Produkte und Entwicklungen zu informieren, bevor sich alle Teilnehmer und Aussteller in familiärem Ambiente zur geselligen Abendveranstaltung mit ihren Partnern treffen, für die zuvor ein ebenso informatives, wie kulturelles und gemütliches Alternativ-Programm angeboten wurde.

Cyber-Security auch für Kleinunternehmen ein Muss

Gleich zu Beginn des Vortragsprogramms schaffte es Florian Haacke, Leiter der Konzernsicherheit des Energiekonzerns innogy S.A., seine Zuhörer zu verunsichern. In seinem souveränen Vortrag beschrieb der Experte für Cyber-Security eindrucksvoll, wie normal Hackerangriffe für Großunternehmen heute sind und welchen außergewöhnlichen Aufwand sein Unternehmen treibt, um seine Kunden trotz hunderter täglicher Angriffe vor einem Ausfall der Energieversorgung zu schützen. Spätestens in der nachfolgenden Diskussion wurde dann jedem der anwesenden Unternehmensführer klar, dass diese Gefahr inzwischen auch für den Mittelstand absolut real ist und dass selbst in kleineren Unternehmen Maßnahmen zur Gewährleistung der Cyber-Security unabdingbar sind, wenn Erpressungen und Datenverluste vermieden werden sollen.

Fußgängerschutz – hohe Kosten und (zu) wenig Nutzen

Welchen signifikanten Einfluss schon kleine Änderungen in den Testvorschriften für Personenwagen haben können, beschrieb im nachfolgenden Beitrag Prof. Dr. Peter König von der Hochschule in Trier, der die Zuhörer zum wiederholten Mal erfolgreich als Moderator durch das ZAK Forum führte. Am Beispiel der Fußgängerschutzanforderungen wies er nach, wie Modifikationen am Beinimpaktor in der Vergangenheit massive Einflüsse auf das Fahrzeugdesign zur Folge hatten, die wiederum zu einem dramatischen Anstieg der Unterhalts- und Reparaturkosten der Fahrzeuge geführt haben – ohne dass von bedeutenden Reduzierungen der Verletzungsschweren bei Fußgängern berichtet werden konnte.

VW Up und Polo vor dem Aus?

Welche dramatischen Folgen die im Jahr 2015 im Pariser Abkommen definierten CO2-Ziele für Automobilhersteller haben kann, erläuterte daraufhin Dr. Carsten Krebs, Leiter der Unternehmenskommunikation der Volkswagen Sachsen GmbH. Bis zu 130 Millionen Euro Strafe pro Monat würden so seinem Unternehmen drohen, wenn der Flottenverbrauch nicht bald unterhalb von 4,8l/100 km liegt – was nur mit einem großen Anteil an reinen E-Fahrzeugen erreicht werden kann. Da aber diese Technologie in Kleinfahrzeugen für VW nicht rentabel eingeführt werden kann, würden Kleinwagen wie der VW Up wie auch der Polo bald eingestellt werden müssen, wie Dr. Krebs den irritierten Zuhörern völlig nachvollziehbar erläuterte.

Brandgefahr bei E-Autos nicht höher

Dass von dem hohen Anteil von Elektroautos mit Batteriespeichern keine erhöhte Brandgefahr im Straßenverkehr ausgeht, konnte Prof. Harald Bachem als Mitbegründer des Centrums für Elektromobilität an der Ostfalia Hochschule bestätigen. Er erläuterte die verschiedenen Bauweisen und Validierungstests für Batterien sowie kritische Komponenten und schaffte es, die Zuhörer davon zu überzeugen, dass die neue Technologie bei sorgfältiger Entwicklung nur vergleichbare Risiken birgt wie herkömmliche Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren.

Formula-Student-Team will Weltmeister werden

Zu diesem Zeitpunkt traten die Vertreter des studentischen Racing Teams der nahen TU Dresden auf die Bühne. Sie begeisterten die Zuschauer direkt mit ihrer Leidenschaft für die Formula Student, durch die sie das Team in den vorderen Rängen der internationalen Konkurrenz platzieren konnten. Mit einer schier unglaublichen Beschleunigungsleistung von 0 auf 100 km/h in gerademal 1,2 Sekunden sind die automobil-begeisterten Studenten derzeit auf der Jagd nach dem Weltmeistertitel. Den mit dem aktuellen Formula-Student-Rennauto nach Deutschland zu holen, ist das klar erklärte Ziel des gesamten Teams der TU Dresden.

Neue Hyundai-Technologien

Meisterlich haben sich auch die anschließenden Referenten von Hyundai präsentiert, als sie im Duo die konsequente Wasserstoffstrategie ihres Unternehmens sowie die Brennstoffzellentechnik des neuen Hyundai NEXO vorstellten. Da sie dieses Auto gleich mitgebracht hatten und es in den Pausen den überaus interessierten Fachleuten bis ins Detail erläuterten, blieb zu diesem Thema keine Frage mehr offen.

Telematikdaten wertvoll für Versicherer

Zur Zukunft von Kfz-Versicherungen äußerte sich Marco Morawetz, Leiter Gen Re Consulting. Er analysierte das Potenzial von Telematiksystemen und den Wert von Mobilitätsdaten, verwies aber final darauf, dass auch bei autonom fahrenden Fahrzeugen aufgrund der Gefährdungshaftung dennoch eine Versicherung sinnvoll und notwendig sein wird.

AdBlue kann noch mehr

Den Abschluss des Tages bildete die Präsentation von Stefan Lefarth, dem Director Strategy & Product Innovations bei HJS. Lefarth erläuterte eindrucksvoll, welche großen Potenziale zu einer weiteren Schadstoffreduzierung in den AdBlue-Systemen mit aktivem Thermomanagement seiner Firma liegen.

So konnte sich Dr. Marc Trömner, der Präsident des ZAK e.V., nach einem erfolgreichen Tag zufrieden bei seinem ganzen Team und bei allen Referenten bedanken und verwies das Publikum direkt auf das nächste ZAK Forum am 20. März 2020 in Hohenroda – natürlich in der Hoffnung, dort einen neuerlichen Teilnehmerrekord verzeichnen zu können.

Sponsoren und Aussteller

Hauptsponsoren des ZAK-Forums 2019 waren die Unternehmen Audatex AUTOonline und cartv, die selbstverständlich auch mit einem Ausstellungsstand und Fachpersonal vor Ort waren. Weitere ausstellende Sponsoren waren Combi Plus, Hagelschadenzentrum Deutschland, Hagelschadenzentrum Ulm, der Brand-Sachverständige Harald Klingenberg, net.casion, OnRex, sowie WinValue und WOM. Rein als Aussteller traten cardetektive.de, DAT, Dent Wizard, GFU, GTÜ und Schwacke auf. (wkp)

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