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Carwow-Chef im Interview: "Hersteller, Händler und Carwow verfolgen dasselbe Ziel"

12.08.2019 11:12 Uhr
Carwow-Chef im Interview: "Hersteller, Händler und Carwow verfolgen dasselbe Ziel"
Philipp Sayler von Amende, Geschäftsführer von Carwow.
© Foto: Carwow

Der Einstieg von Daimler bei Carwow sorgt für Aufsehen. Im Interview mit AUTOHAUS spricht Philipp Sayler von Amende, Geschäftsführer des Start-ups, über die aktuellsten Entwicklungen und Kritik am Geschäftsmodell.

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Von AUTOHAUS-Chefredakteur Ralph M. Meunzel

Vergangene Woche gab Carwow eine strategische Finanzierungsrunde in Höhe von 28 Millionen Euro bekannt. Der größte Investor: Daimler. Das saß. Auch die Kroschke Gruppe und mehrere deutsche Autohändler haben sich am Start-up beteiligt. So schreitet die digitale Transformation des Autohandels weiter voran - das sorgt für Zuspruch, aber auch Kritik. Im Interview mit AUTOHAUS bezieht Philipp Sayler von Amende, Geschäftsführer von Carwow, Stellung. 

AH: Mit Daimler hat sich jetzt ein großer Hersteller bei Carwow engagiert. Verletzt das nicht die Neutralität? Sie arbeiten mit Händlern von nahezu jeder Marke zusammen?

P. Sayler von Amende: Auf gar keinen Fall. Unabhängikeit und Neutralität sind wesentliche Bestandteile unserer DNA und unseres Erfolges. Dies ändert sich mit der Minderheitsbeteiligung von Daimler nicht und war auch nie ein Thema. Wir durften Daimler als sehr innovativen und langfristig denkenden Investor erfahren, dem die Integrität von Carwow äußerst wichtig ist. Aus diesem Grund haben sich auch dutzende Händler verschiedener Marken an Carwow finanziell beteiligt. Darüber hinaus sind wir auch offen für Beteiligungen weiterer Hersteller. Denn schlussendlich verfolgen Hersteller, Händler und Carwow dasselbe Ziel: ein rundum zufriedenstellendes Kauferlebnis für den Automobil-Konsumenten.

AH: Der Handel wirft Ihnen vor, nur über möglichst hohe Rabatte an die Kunden zukommen?

P. Sayler von Amende: Das ist eine Meinung, die wir manchmal leider immer noch hören. Es hat sich in den letzten zehn Jahren in den Köpfen der Händler eingeprägt, dass online nur über den Preis funktioniert. Das liegt einerseits daran, dass die ersten Marktteilnehmer alles Vermittler waren, die rein nur über den Preis verkauft haben, anderseits aber auch an einzelnen großen Sonderaktionen von Marktteilnehmern, die auch wiederum nur auf das Thema national bester Preis gesetzt haben. Seit unserem Start kämpfen wir gegen dieses Image an. Wir wissen, dass es den Kunden um Transparenz, Vergleichbarkeit und ein gutes Preis-/Leistungsverhältnis bei einem lokalen Händler geht. Wir sehen außerdem in unseren Daten, dass den Kunden der Service beziehungsweise die Beratungsqualität, die Einfachheit der Prozesse und die Lokalität wichtiger sind als der letzte Euro Ersparnis. Fakt ist aber auch, dass Händler und ihre Angebote online transparent und vergleichbar sind. Das führt natürlich dazu, dass es weniger Ausreißer beim Preis gibt. Der Kunde erwartet hier direkt einen guten Preis zu bekommen, ohne lange verhandeln zu müssen.

AH: Wie sieht das Geschäftsmodell von Carwow aus?

P. Sayler von Amende: Wir bieten Konsumenten das digital beste Kauferlebnis kostenlos an. Hierbei decken wir alle wesentlichen Aspekte des Autokaufs ab: von der Recherche des passenden Fahrzeuges, über die Preistransparenz - inklusive aller Gebühren wie zum Beispiel den Überführungskosten - bis hin zur Auswahl des passenden Händlers, auf Basis dessen Standorts, Beratungsqualität und Zusatzdienstleistungen. Konsumenten schätzen hierbei auch die reichhaltigen und relevanten Inhalte auf unseren vielfältigen Kanälen; so werden die Carwow-Automobiltestberichte auf unserem YouTube Kanal aus Deutschland jeden Monat bereits millionenfach gesehen, und weltweit sind es über 40 Millionen. Für Händler sind wir ein effizienter und leistungsbezogener Marketingpartner. Wir verschicken pro Händler monatlich mehrere hundert bis tausende Angebote an registrierte Interessenten, bieten Zugang auf eine große Datenbank an lokalen Kaufinteressenten und bringen dem Verkäufer Kunden die bereits mehrere Händlerangebote verglichen haben. Somit erzielen gute Verkäufer bei uns überdurchschnittlich hohe Abschlussquoten – und das ohne Risiko. Das Geschäftsmodell dahinter ist sehr einfach. Wir erhalten von unseren Händlern eine einheitliche Marketinggebühr, wenn ein Fahrzeugkauf zustande kommt. Auch hier spielt unsere Neutralität eine entscheidenden Rolle: Händler bezahlen immer die gleiche Marketinggebühr, egal ob der Kunde einen neuen VW Polo bestellt oder einen BMW X5 Jahreswagen kauft.

Das vollständige Interview mit Carwow-Geschäftsführer Philipp Sayler von Amende lesen Sie in der AUTOHAUS-Ausgabe 17/2019, die am 2. September erscheint!

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KOMMENTARE


autopreissucher

12.08.2019 - 17:00 Uhr

Liebe Kollegen.Hände Weg von solchen Vermittlern.Auch den Kunden sollte man das raten. Hier wird nur abgeschöpft.Der Kunde und die Händler zahlen die Zeche in Zukunft zusammen.Die Händler verzichten meist auf die komplette Marge und hoffen auf den Kunden dann im Service. Aber die Carwow und meinAuto Kunden kommen nicht zum Service, weil sie so preissensibel sind und auch hier zum Schrauber um die Ecke fahren. Auch Finanzdienstleistungen werden sehr selten im Autohaus genutzt.Da gibt es ja auch Börsen zum Vergleich.Der Kunde schwächt damit die Händlerschaft im Lande und wird sich bald wundern, warum der Service einfach immer schlechter wird. Wenn ein Händler immer weniger bis gar nichts mehr am Fahrzeug verdient, muss er einfach an anderer Stelle sparen und das wird der Kunde ausbaden müssen.Geiz ist geil!


BMW Verkaufsleiter

13.08.2019 - 10:53 Uhr

wir haben es auch mal mit carwow versucht! Liste mit Konditionen abgegeben. Antwort vom Betreuer:Damit brauchen Sie erst gar nicht starten, andere machen viel mehr. Ergo es funktioniert nur mit Höchstrabatten. Wir haben es trotzdem versucht, Erfolg gleich Null, ausser viel Ärger mit Stammkunden, die über carwow automatisiert bessere Konditionen von uns erhalten haben, als Sie seit Jahren von „Ihren“ Verkäufern bekommen. Ein VW Händler der einen Polo über die verkauft, macht auf jeden Fall minus, da deren Provision grösser ist als die Restmarge. Und der Kunde bekommt on Top nach einen Amazon Gutschein über 50.-€, damit er denen verrät wo er gekauft hat. Das einzige Interesse was carwow hat ist Geld einzusammeln, damit der Laden weiterläuft. Das Ziel der Hersteller ist es, trotz aller Lippenbekenntnisse, die Händler zu dezimieren, abzuschaffen. Also nix gemeinsame Ziele!


J-K

13.08.2019 - 10:54 Uhr

Ich kann @autopreissucher nur Recht geben. Kollegen, macht die Augen auf! Die letzte Rendite noch weg geben ?Die Provisionsansprüche sind enorm hoch!Mit einfachen Mitteln kann man auch ohne einen Vermittler sein Tagesgeschäft gestallten. Ich appelliere an jeden Verkaufsleiter und oder Geschäftsführer. Ihr macht alle einen Klasse Job. Ist Mercedes schon einmal zu euch gekommen und hat versucht bei euch zu investieren ? Nein! Als nächstes werdet Ihr nicht nur eine Stückprovision bezahlen sondern auch eure Finanzierungen verlieren. Selbst wenn sich ein Carwow Kunde nicht für das beworbene Fahrzeuge interessiert sondern für einen X-beliebigen Wagen von euren Höfen müsst Ihr bezahlen! WOZU ? Es sind eure Fahrzeuge! 350,- Euro (netto) bei Google investieren kann jeder! Macht Ihr es richtig und lebt eure Philosophie dann habt Ihr euren regionalen Markt wieder im Griff.Als nächstes werden Sie das Inspektionsgeschäft an sich ziehen und dort hin vermitteln wo man billiger seine Inspektion bekommt.Was wollt Ihr dann noch machen ? Garantien abwickeln? Ihr habt hoffentlich einen guten Verrechnungssatz ausgehandelt mit euren Hersteller!Ein "Hoff-Geschäft", wie von @autopreissucher wird es nicht geben - solch ein Kunde wird überall suchen- wo er am günstigsten kaufen kann -auch seine zukünftige Inspektion.Einen eigenen Konfigurator (Neuwagen) zu erwerben ist keine Kunst (ca: 200 - 300 Euro pro Monat!) dann diesen bewerben -bei Google- und schon kann es los gehen!Darüber sollte Herr Brachat mal berichten, die Anbieter kennt er!Alle Vermittler werden nur wachsen mit eurer Hilfe! Es sind Eure / unsere Fahrzeuge !Stellt euch mal den Tag vor, an dem alle Händler für eine Woche aus dem Netz verschwinden. Ihre Marktgerechten Preise anbieten. Was denkt Ihr wird passieren ? Denkt Ihr der Markt wird zusammenbrechen und die Kunden werden nicht mehr kaufen? :-) Doch für einige wird er zusammenbrechen! ;-)Der normale Endverbraucher wird wieder ins Autohaus kommen. Da stehen die Autos !!!!Zur Zeit ist es so, dass sich die Kunden bei uns informieren und beraten lassen (ich lasse die Kosten einer Probefahrt mal weg hier :D Verschleiß, Kraftstoff usw. ;-) ) und online kaufen (z.B. über Vermittler -also über Euch, weil Ihr da anbietet)!Sollte es nicht umgekehrt sein! Sich online informieren! .........und später bei uns kaufen! Geht natürlich nur wenn die Autos nicht mehr online sind zu absolut kranken Preisen ;-). Und wenn das nicht schnell genug geht auch noch Vermittler einschalten.Lieber Herr Carwow Chef, für mich ist es ein kaufmännisches Wort -welches hier gebrochen wurde! Wenn ich sage -ich bin für den Handel da, dann halte ich mich auch daran! Wenn ich meinem Kunden zusage, dass ein Fahrzeug unfallfrei ist und ich es wissentlich mit behobenen Schaden verkaufe - bekomme ich eine Strafe! Also handle ich als "braver Kaufmann" und bleibe Fair und stehe zu meinem Wort.Naja egal meine Freunde und Kollegen, überlegt euch wirklich, was Ihr hier macht.Mein letztes Gespräch mit einem Verkaufsleiter aus dem Süden, der damit prahlte, dass er 3500 Einheiten verkauft hat (Importeur -Korea) endetet mit der Verabschiedung - Mit Verlaub Du Lolli (naja, eigentlich habe ich Lutscher gesagt), Du hast verschenkt und nicht verkauft. Und zum Schluss hast Du kassiert -verkauft hat sich der Preis, den Du nur hin bekommst, weil dein Hersteller Dich unterstützt mit einem Volumenbonus und zusätzlichen Abnahmeprämien, die ein fleißiger normaler Händler nie bekommen würde.Und Du hast nichts besseres zu tun, als diesen auch noch einzusetzen und unter den anderen Händlern auszupreisen. Du bist der absoluter Killer! ;-) Ein großer Mitsubishi Händler hat ähnliches gemacht und wir kaufen bei den jetzt Fahrzeuge auf und sein Inventar. Siehe Berichterstattung Autohaus und Firma (Gruppe) D......Also liebe Kollegen, kauft euch einen Konfigurator (200 Euro), bewerbt selbst bei Google (300,- Euro) spart euch die Abgaben in Form von Vermittlung-Provisionen.Vielleicht investiert Mercedes dann mal bei euch / uns!Gute Geschäfte!


ExVerkäufer

13.08.2019 - 13:35 Uhr

Liebe Vorredner, in 3-5 Jahren ist carwow und ähnliche Rabattschleuderei Standard. Alle schimpfen, aber fast jeder macht mit. Wenn es carwow nicht macht, machen es die Konzerne selbst. Euch an der Front braucht man nur noch für das ganz Grobe. Leider!


Frank Fehling

13.08.2019 - 15:00 Uhr

Wenn man anderen das Feld überlässt, darf man sich nicht wundern.Die Inhabergeführten Autohäuser haben doch selbst Schuld. Wozu noch einen Händlervertrag und die Auflagen seitens des Hersteller zu erfüllen. Glaspalast ade, es lebe der Onlinehandel.


reske dr

13.08.2019 - 15:32 Uhr

In 3-5 Jahren machen die Hersteller das Geschäft, Direktgeschäfte. Die vielen Ausstattungsmöglichkeiten wird es nicht mehr geben, Verkäufer auch nicht mehr.


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