Die größten Autohändler Deutschlands: Wachstum mit Gegenwind

15.10.2025 18:58 Uhr | Lesezeit: 4 min
Die Größen des Automobilhandels bewegen sich zwischen Druck und Dynamik.
© Foto: Anastasiia - stock.adobe.com

Für die deutschen Autohäuser wird das Geschäft zum Balanceakt: Die größten Gruppen legen zwar bei Absatz und Umsatz zu, doch die Renditen sinken. Gleichzeitig muss mehr investiert werden – und internationale Investoren erhöhen den Wettbewerbsdruck. Das zeigt der neue "HändlergruppenMonitor" von IfA und DAT.

Deutschlands Top-Autohäuser wachsen weiter – aber nicht ohne Sorgen. Das zeigt der aktuelle "HändlergruppenMonitor" des Instituts für Automobilwirtschaft (IfA) und der Deutschen Automobil Treuhand (DAT), der am Mittwoch in Nürtingen vorgestellt wurde. 

Die 21. Auflage der Traditionsstudie zeichnet ein gemischtes Bild: Zwar legten die größten Autohändler 2024 bei Absatz und Umsatz erneut zu, doch Renditen und Marktumfeld bereiten zunehmend Kopfzerbrechen. "Konzentration, Konsolidierung und Internationalisierung durch Übernahmen ausländischer Unternehmen nehmen zu, klassische Grenzen verschwimmen", sagte IfA-Direktor Prof. Stefan Reindl bei der Präsentation der Branchenanalyse. 


Die 20 größten Autohändler Deutschlands 2025 (nach Umsatz)

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Neuwagen: Gegen den Trend 

Im Neuwagengeschäft verzeichneten die Top-100-Gruppen im vergangenen Jahr ein Plus von 4,9 Prozent auf rund 865.600 Fahrzeuge – während der Gesamtmarkt leicht rückläufig war (minus ein Prozent). Ihr Marktanteil stieg damit auf 30,7 Prozent (2023: 29 Prozent). Auch im Gebrauchtwagensegment wuchsen die Branchenriesen um acht Prozent auf 834.800 Fahrzeuge, was einem stabilen Marktanteil von 12,9 Prozent entspricht. 

Der Gesamtumsatz der Megadealer stieg um 5,2 Prozent auf 61,3 Milliarden Euro. Damit entwickelten sich die führenden Unternehmen ähnlich dynamisch wie die Branche insgesamt. Gleichzeitig beschäftigten sie 101.000 Mitarbeitende (2023: 97.141 Beschäftigte, rund ein Viertel aller Beschäftigten (23,6 Prozent) im deutschen Kfz-Gewerbe – ein leichtes Plus gegenüber dem Vorjahr.

Rückläufige Rendite 

Trotz der positiven Entwicklung bei den Erlösen drückt laut Studie der Investitions- und Wettbewerbsdruck auf die Erträge. Die durchschnittliche Umsatzrendite (EBT) sank auf 1,8 Prozent (Vorjahr: 2,0 Prozent) – bleibt aber über dem Branchendurchschnitt von 1,2 Prozent. 

"Elektrifizierung, Digitalisierung und KI sowie neue Vertriebskonzepte schreiten unaufhaltsam voran, ohne dass bereits alle Antworten gefunden wären", erklärte Studienprojektleiter David Sosto Archimio. Viele Betriebe stünden vor der Frage, wie sie Kundennähe, Wirtschaftlichkeit und Investitionsfähigkeit langfristig in Einklang bringen. 

"Rolle neu definieren" 

Prof. Reindl betonte: "Für etablierte Händlergruppen bedeutet dies, ihre Rolle neu zu definieren: als stabile Partner im Markt, als Arbeitgeber mit Perspektive und als Plattformen, die Kundennähe und Effizienz miteinander verbinden." 

Jens Nietzschmann, Geschäftsführer des Studien-Partners DAT, ergänzte: "Die aktuelle Lage der automobilen Wirtschaft ist ernst und von Unsicherheiten sowie Kaufzurückhaltung bei Verbrauchern und Unternehmen geprägt. Dennoch zeigt die vorliegende Studie eine bemerkenswerte Robustheit der großen Handelsgruppen, sowohl in operativer als auch in absatzseitiger Hinsicht." Um zukunftsfähig zu bleiben, sei die Qualität der Kundeninteraktion am Point of Sale ein entscheidender Differenzierungsfaktor. 

Weitere Details zur Studie und zur Bestellmöglichkeit: www.dat.de/top100/


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