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Technologie im Alltag: KI kann inspirieren

16.06.2025 07:45 Uhr | Lesezeit: 7 min
Künstliche Intelligenz
Viele Autohändler fragen sich: "Wie kann ich neue Technologien nutzen und davon profitieren? Und mit welchen beginne ich?"
© Foto: stock.adobe.com/Bartek, generiert mit KI

Künstliche Intelligenz ist mehr nur als nur ein praktisches Helferlein im Alltag. Richtig eingesetzt, kann man mit ihr vielen Herausforderungen im modernen Autohandel begegnen.

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Unsere Automotive-Branche ist derzeit geprägt von unzähligen Veränderungen. Wie schaffen es Autohaus-Gruppen und ihre Teams, bei den augenscheinlichen Veränderungen mitzuhalten? Was ist wichtig, dringlich und nötig, um der Herausforderungen der Elektrifizierung und des bevorstehenden Fachkräftemangels entgegenzuwirken? Zusätzlich prägen die Schlagwörter Künstliche Intelligenz und Digitalisierung die letzten zweieinhalb Jahre.

Bei sich selbst anfangen

Die aktuelle Situation und Gemengelage werfen gefühlt mehr Fragen auf, als sich Lösungen erschließen. Wo fängt man jetzt am besten an? Am besten erstmals bei sich selbst. Ich stelle mir die Frage, wie ich diesen ganzen Themen gegenüberstehe. Bin ich zuversichtlich oder habe ich Angst. Bin ich offen für neue Technologien oder halte ich gerne an Bewährtem fest? Eines ist gewiss: Der zukünftige Weg wird ein langer sein. Er wird voller Veränderungen sein. Er wird genauso lang sein, wie unser Autohandel existiert.

Zurückblickend waren die letzten 25 Jahre, die ich jetzt im Autohandel arbeite, auch voller Veränderungen. Egal in welcher Rolle ich mich eingebracht habe – ob als Auszubildender, Verkäufer oder Führungskraft – es war zu jeder Zeit persönliche Veränderung, Anpassung und permanente Optimierung erforderlich. Gesetzliche Rahmenbedingungen, Veränderungen der Handels- und Servicenetze sowie verschiedene Einflussfaktoren von außen und innen erforderten Aufmerksamkeit, Kreativität und lösungsorientiertes Handeln.

Michael Skule Langbehn
© Foto: Süverkrüp

"Autohaus-Gruppen sollten gemeinsam Synergien in den verwaltenden Bereichen suchen. Und durch externe Dienstleister für IT, Buchhaltung, Abrechnung und Personalwesen lassen sich obendrein Kosten langfristig reduzieren."

Michael Skule Langbehn, Mitglied der Geschäftsleitung der Süverkrüp Gruppe

Mobilität heute

Heutzutage spricht man über die Schaffung von besonderen Erlebnissen, um Kunden langfristig an das eigene Autohaus zu binden. Hersteller schaffen ganze Ökosysteme, um die Hoheit über die Daten zu erlangen und Kundenzentrierung ist in aller Munde. Man spricht verstärkt von einer Fankultur. Nüchtern betrachtet kann ich die ganze Unruhe nicht nachvollziehen.

Unsere Kernaufgabe ist es, Kunden mit Mobilität zu versorgen, dafür zu sorgen, dass sie mobil bleiben, und langfristig mit hervorragenden Produkten und Dienstleistungen an uns zu binden. Das war schon lange vor meiner Zeit so und behält bis heute seine Gültigkeit.

Dieselben Herausforderungen

Während meiner Ausbildung zum Automobilkaufmann Ende der 90er-Jahre befasste ich mich intensiv mit dem Fahrzeugankauf und -verkauf. Ich las Pflichtlektüren wie Joe Girard (der „Beste Autoverkäufer der Welt“) oder S. Arthur Williams („Salesmanship“). Ich wollte wissen und verstehen, wie unser Geschäft funktioniert.

Wenn ich heute die neuen Möglichkeiten betrachte, dann ist es das klassische Einmaleins von damals, nur in einem anderen Gewand und etwas abstrakter. Die heutigen Lösungen sind digital, sollen aber weiterhin die Kunden begeistern, binden und neue generieren. Der Mensch steht im Mittelpunkt. Und dabei meine ich sowohl den Kunden als auch die Kollegen im Autohaus. Denn ein Unternehmen ist nur so gut wie seine Mitarbeiter.

Kunde Autohaus
Egal ob Kunde oder Mitarbeiter: Beim Einsatz von KI sollte der Mensch im Mittelpunkt stehen.
© Foto: adobe.stock.com/Dusan Petkovic

Selbstlernende Unternehmenskultur etablieren

Der Unterschied liegt in der folgenden Betrachtung: Habe ich Fachkräfte oder Hilfskräfte? Denken Sie mal darüber nach, wie es in Ihrem Unternehmen ist. Können Ihre Teams ein bis zwei Wochen oder sogar länger völlig autark ohne Führung arbeiten? Oder müssen Führungskräfte ständig eingebunden werden und immer präsent sein?

Wer Technologien einsetzt, kann dadurch in verschiedenen Bereichen profitieren. Allerdings ist es vorher erforderlich, eine selbstlernende Unternehmenskultur zu etablieren. Spezialisten und Fachkräfte im Team führen sich größtenteils selbst und erhalten im Gegenzug von ihren Führungskräften individuelle Führung, Unterstützung, Förderung, Training, Feedback, Controlling und die Steuerung durch Zielvereinbarungen.

Wie kann ich neue Technologien nutzen und davon profitieren und mit welchen beginne ich? Ich möchte Ihnen hier zwei einfache Startpunkte empfehlen, mit denen Sie sofort loslegen können.

ChatGPT-Plus-Version

Beginnen Sie einfach mit ChatGPT und buchen Sie sich die Plusversion. Inzwischen gibt es unzählige YouTube-Videos, in denen die Anwendung und vielfältige Möglichkeiten erklärt werden. Binden Sie das Tool in Ihren täglichen Alltag ein und starten Sie mit ersten einfachen Arbeiten. E-Mail-Erstellung, Auswerten von Daten – lassen Sie sich die Fragen von der KI beantworten.


Der Autor

Michael Skule Langbehn verantwortet als Mitglied der Geschäftsleitung der Süverkrüp Gruppe das Gebrauchtwagengeschäft. Zusätzlich entwickelt er bei Süverkrüp neue Geschäftsfelder im Bereich Digitalisierung in allen Vertriebssparten und arbeitet mit verschiedenen Dienstleistern und Autohausgruppen zusammen.



Persönlicher virtueller KI-Assistent

Richten Sie einen persönlichen Assistenten ein, der Sie im Alltag unterstützt. Ich nutze als Beispiel die HEX.R-Voice-KI von NetAlive. Tauschen Sie den Assistenten gegen Ihren Anrufbeantworter aus und er unterstützt sie bei der Dokumentation von Anrufen und sendet Ihnen eine Zusammenfassung per E-Mail, WhatsApp oder über einen anderen Kanal Ihrer Wahl. Wenn Sie die Voice-KI anrufen, dann können Sie direkt auf Ihren persönlichen Assistenten zugreifen und verschiedene Aktionen ausführen. Er verfasst Ihnen Texte nach Ihren Wünschen, die sie dann entsprechend weiterverarbeiten können.

Fragen zum aktuellen Geschäft stellen

Sie haben auch die Möglichkeiten verschiedene Datenpunkte aus Ihrem Unternehmen zu verzahnen, um sich Fragen beantworten zu lassen. Besonders spannend wird es hier, wenn Sie Analysetools mit einflechten und verschiedene Fragen zu Ihrem aktuellen Geschäft stellen. Sie haben auch die Möglichkeit, Empfehlungen zu Lösungen zu erhalten.

Wenn Sie diese beiden Tools in Ihren Alltag integrieren, erschließen sich Ihnen ganz automatisch neue Möglichkeiten, da sie es selbst bei der Arbeit erleben. Sie können sich beispielsweise auch von der KI neue Lösungsansätze entwickeln lassen, die Sie an Ihre Prozesse angepasst einbinden können.


"Die heutigen Lösungen sind digital, sollen aber weiterhin die Kunden begeistern, binden und neue generieren. Der Mensch steht im Mittelpunkt."

Michael Skule Langbehn


Leadassistent für interne Prozesse

Für die internen Prozesse im Autohaus kann ich Ihnen Carpilot.ai sehr empfehlen. Es handelt sich dabei um einen multifunktionalen Leadassistenten, der E-Mail-Anfragen aus den unterschiedlichsten Kanälen vorqualifiziert, indem der Kunde den Informationsgehalt selbst durch Interaktion mit dem Versender steigert. Wir haben diesen Assistenten in der Süverkrüp Gruppe im Einsatz. Die vorhandene KI geht unmittelbar auf die Fragen ein und beantwortet alle Themenfelder, für die Informationen zur Verfügung gestellt wurden. Bei offenen Punkte gibt der Assistent Hinweise, sodass sich das Vertriebsteam vorbereiten kann.

Voice-Bot für telefonischen Überlauf

Für den telefonischen Überlauf an allen Kundenkontaktpunkten empfehle ich den Voice-Bot von MobilApp. Die KI beherrscht heute schon Aufgaben von einfachen Anfragen bis hin zu komplexen Terminbuchungen. So ist die erste Stufe der telefonischen Erreichbarkeit am schnellsten abgesichert. Im weiteren Verlauf kann sie zudem auf das jeweilige Unternehmen noch genauer angepasst und mit weiteren nützlichen Funktionen ausgebaut werden.

Die persönlichen Veränderungen unterstützen die Eigenoptimierung und hilft dem jweiligen Team, die Mitarbeiterzufriedenheit zu erhöhen. Das nehmen auch die Kunden, die mit uns in Kontakt treten, wahr und sprechen mit ihren Bekannten darüber. Gerade die erste Berührung mit einem KI-Bot sorgt in den meisten Fällen für Staunen und Bewunderung.

Erfolgshebel Service

Ein großer Erfolgshebel im Autohandel ist immer noch im Servicebereich zu finden. Hier schlummert das meiste Potenzial, Prozesse zu digitalisieren und zu automatisieren. Selbst die Abrechnung, der Rechnungsversand, die Überwachung der Zahlung und die Verbuchung können zukünftig zu 100 Prozent über KI gesteuert werden. Wenn wir dieses Niveau erreichen, dann kontrolliert der Mensch lediglich per Stichprobe die Richtigkeit, oder er erhält nur noch die fehlerhaften Abrechnungen, die durch die KI ausgeworfen werden.

Die Steigerung der Profitabilität muss das übergeordnete Ziel für die Zukunft sein. An diesem Ziel lassen sich alle Maßnahmen ausrichten. Wichtig ist, dass die Qualität dadurch nicht auf der Strecke bleibt, sondern durch die Veränderung Freiräume entstehen, die wiederum die Qualität hochhalten und die Wertschöpfungskette weiter absichern.


Fazit: gemeinsam mehr erreichen

Wer sich jetzt nicht mit den neuen Technologien auseinandersetzt, wird auf langer Sicht auf der Strecke bleiben. Die Geschwindigkeit und Dynamik, die durch die neuen Technologien entsteht, lässt die analogen Prozesse fast schon antiquiert wirken. Autohaus-Gruppen sollten daher gemeinsam Synergien in den verwaltenden Bereichen suchen. Und durch externe Dienstleister für IT, Buchhaltung, Abrechnung und Personalwesen lassen sich obendrein Kosten langfristig reduzieren. Ich bin sehr gespannt, was die kommenden Jahre bereithalten. Neugier und Freude überwiegen bei mir trotz der fordernden Themen deutlich. Zudem öffnet sich die Branche mehr und mehr und es entstehen starke Gemeinschaften, die in den verschiedenen Schwerpunkten Innovationen vorantreiben. Denn gemeinsam lässt sich mehr erreichen und das ist der Schlüssel zu beständigem Erfolg.



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