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Nach 100 Tagen: ZDK zieht kritische Regierungsbilanz

13.08.2025 16:12 Uhr | Lesezeit: 2 min
ZDK-Vizepräsident Thomas Peckruhn
ZDK-Präsident Thomas Peckruhn: "Der Mittelstand braucht jetzt konkrete Entlastung."
© Foto: Screenshot

Der Verband bemängelt insbesondere fehlende Steuerentlastungen sowie unzureichende Förderung der E-Mobilität.

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Der Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) zieht nach 100 Tagen der neuen Bundesregierung eine gemischte Bilanz. "Zwar wurden wichtige Reformvorhaben angekündigt und erste Maßnahmen eingeleitet, doch bleiben zentrale Erwartungen des mittelständischen Kfz-Gewerbes bislang unerfüllt", so ZDK-Präsident Thomas Peckruhn. "Besonders schmerzlich: Die versprochene spürbare Steuerentlastung für kleine und mittlere Betriebe lässt auf sich warten, und die Förderung der Elektromobilität bleibt Stückwerk."

ZDK: "Betriebe brauchen mehr als gute Vorsätze"

Der ZDK begrüßt die im Koalitionsvertrag angekündigten Maßnahmen zum Bürokratieabbau, zur Einführung von Sonderabschreibungen und zur Senkung der Energiekosten. Diese Kernforderungen des Verbandes haben das Potenzial, die rund 40.000 Kfz-Betriebe mit ihren 468.000 Beschäftigten spürbar zu entlasten und zu stärken - vorausgesetzt, sie werden zügig und praxisnah umgesetzt. "Das sind wichtige Signale, aber unsere Betriebe brauchen mehr als gute Vorsätze. Die wirtschaftliche Lage ist angespannt, und der Mittelstand braucht jetzt konkrete Entlastung und nicht erst in drei Jahren", mahnt Peckruhn.

ZDK: "Abgabenlast erdrückt viele Betriebe"

Besonders kritisch bewertet der ZDK die steuerpolitischen Entscheidungen der neuen Bundesregierung. Die geplante Absenkung der Körperschaftsteuer ab 2028 hilft den zahlreichen als Personengesellschaften geführten Familienbetrieben nicht, weil diese steuerlich anders behandelt werden als Kapitalgesellschaften. Auch die im Koalitionsvertrag angekündigte sofortige Senkung der Stromsteuer auf das EU-Mindestmaß für alle Unternehmen wurde nicht umgesetzt.

Das Kfz-Gewerbe bleibt von der Entlastung ausgenommen, obwohl für Werkstätten und Autohäuser hohe Energiekosten zu den hohen Kostenfaktoren zählen. "Die Abgabenlast erdrückt viele Betriebe. Eine Abschaffung des Solidaritätszuschlags oder eine echte Stromsteuersenkung für alle wäre ein klares und sofort wirksames Signal gewesen", bedauert der ZDK-Präsident. „Stattdessen erleben wir ein „Weiter so“.“

"Privatmarkt im Blick haben"

Die Bundesregierung will den Hochlauf der Elektromobilität mit steuerlichen Investitionsanreizen fördern, setzt dabei jedoch zu einseitig auf gewerbliche Käufe und lässt das Leasinggeschäft sowie den Privatmarkt weitgehend außen vor. Kaufanreize für private E-Auto-Käufer fehlen ebenso wie bezahlbarer Ladestrom – ein entscheidender Faktor für die Alltagstauglichkeit.

Peckruhn kritisiert: "Wer es mit der Mobilitätswende ernst meint, muss auch den Privatmarkt im Blick haben. Ladestrom sollte sowohl steuerlich als auch durch Senkung der Netzentgelte begünstigt und die öffentliche Ladeinfrastruktur gefördert werden, und zwar für alle Kunden. Andernfalls bleibt Elektromobilität für viele Menschen finanziell unattraktiv."

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