"Prosumer-Display": Schlaues Laden überzeugt

Entgegen mancher Berichterstattung und den noch verhaltenden Verkaufszahlen steht Elektromobilität vor dem Durchbruch. Autohändler können davon profitieren, wenn sie Kunden helfen, die Betriebskosten ihres Autos zu senken. Laden ist dabei ein entscheidendes Thema. Autohäuser haben die einmalige Chance, sich als zentraler "Point of Contact" zu etablieren und die zentrale Anlaufstelle zu werden an der Schnittstelle von Mobilität und Energie. Auf Basis meiner Erfahrungen als Dozent einer Wirtschaftsuniversität und Gesellschafter bei mann Objecta entstanden drei wichtige Learnings für den Autohandel. Damit Autohäuser diese Learnings nutzen können, haben wir bei mann Objecta das "Prosumer Display" entwickelt, ein ganzheitliches Verkaufsförderungkonzept für E-Autos bestehend aus einem Eye-Catcher für die Ausstellung, selbsterklärender Verkaufsunterstützung, ertragssteigerndem Zusatzsortiment und einer Academy. Das "Prosumer Display" steht allen Autohäusern zur Verfügung und kann sofort in jede Ausstellung integriert werden. "Das Fahren mit Strom wird aus Kostensicht immer interessanter", sagt ein Autohändler, bei dem das "Prosumer Display" bereits im Einsatz ist. "Die neuen Elektroautos in Kombination mit schlauem Laden zu Hause sind für unsere Kunden ein super Angebot. Hohe Ausgaben an der Tankstelle lassen sich bereits heute sehr gut vermeiden." Drei Learnings Autohäuser haben die Chance, sich als kompetener Ansprechpartner an der Schnittstelle von Mobilität und Energie zu etablieren. Folgende Learnings können dafür die Grundlage bilden: Learning 1: Die Kostenvorteile beim Laden zu Hause sollten beim Verkauf in den Fokus gestellt werden. Learning 2: Nicht nur vom Auto aus denken, sondern vom Auto aus in Kombination mit dem Strom-Markt. Learning 3: Autohändler sollten den Kunden helfen, die Vorteile zu verstehen, und die verfügbaren Angebote im Autohaus zugänglich machen. Kostenvorteile beim Laden zu Hause Drei Learnings bilden die Grundlage für das "Prosumer Display". Der erste Tipp heißt: die Kostenvorteile beim Laden zu Hause beim Verkauf in den Fokus zu setzen. In der öffentlichen Debatte hat man zwar manchmal den Eindruck, dass öffentliche Ladesäulen den Ton angeben, aber laut Internationaler Energie Agentur sind private Ladestationen die Orte, wo am meisten geladen wird. Und zu Hause ist das Autoladen besonders günstig. Bereits mit einem normalen Stromtarif von Stadtwerken lässt sich viel günstiger Strom kaufen als auswärts an der Tankstelle Benzin. Das zeigt unter anderem der Energiekostenvergleich für Pkw des Bundeswirtschaftsministeriums, der alle drei Monate veröffentlicht wird. Laut der aktuellen Version vom August 2025 ist Strom viel günstiger. Beispielsweise für einen Kleinwagen sind die Energiekosten 4,97 Euro pro 100 Kilometer. Super (E5) kostet 10,45 Euro. Bei Mittel- und Oberklasse Autos sind die Preisvorteile von Strom sogar noch größer. Nutzt man aber zusätzlich noch weitere Möglichkeiten, etwa durch den Einsatz eines dynamischen Stromtarifs, wird es noch viel günstiger. Laut einer Studie des Energieökonoms Prof. Lion Hirth bietet das intelligente Laden von Elektroautos "bedeutende Einsparpotenziale für Haushalte". "Bereits ein auf Großhandelspreisen beruhender dynamischer Stromtarif kann die Stromrechnung durchschnittlicher Autonutzer, die flexibel auf die Preise reagieren, um die Hälfte reduzieren (minus 47 Prozent). Stromtarife mit noch weiteren zeitvariablen Preiskomponenten ermöglichen das Senken der Stromrechnung auf nahezu null (minus 84 Prozent)." Die Kostenvorteile durch schlaues Laden zu Hause können als wichtiges Verkaufsargument für Elektroautos genutzt werden: Wenn eine Fahrt von Essen nach Münster an manchen Tagen nur noch zwei Euro kostet und die Fahrt mit Verbrenner bis zu fünf Mal teurer ist, ist das ein bahnbrechendes Verkaufsargument für Elektroautos. Aber es ist auch anspruchsvoll für den Verkauf - und das hängt auch mit dem zweiten Learning zusammen. Auto und Strom gehören zusammen Learning zwei empfiehlt, das E-Auto immer in Kombination mit dem Strom-Markt zu denken. Denn auf Strommärkten ist es heute wirtschaftlich interessant, flexibel zu sein. Und flexible Verbraucher, beispielsweise beim Laden von Elektroautos zu unterschiedlichen Zeitpunkten, können davon profitieren. Strom wird an der Börse gehandelt und ist zu unterschiedlichen Zeiten unterschiedlich günstig. In den letzten Jahren lassen sich auch vermehrt Stunden mit negativen Strompreisen feststellen. Die Strommärkte in Deutschland und Europa haben sich in den letzten Jahren stark gewandelt und beispielsweise Wind und Solarstrom haben mittlerweile einen großen Einfluss. Seit vielen Jahren haben sich neue Geschäftsmodelle entwickelt, das Stromnetz flexible machen. Mit einem dynamischen Stromtarif, einem Smart Meter und einem intelligenten "Home Energy Management System" lässt sich das auch für das Laden von Elektroautos nutzen. Das ist alles keine Zukunftsmusik, entsprechende Angebote für Privatleute gibt es längst. Bereitgestellt werden solche Angebote von Firmen wie beispielsweise Spotmyenergy. Die Kölner entwickeln und vertreiben Smart-Energy-Lösungen für die Integration von Millionen von Kleinanlagen in den Energiemarkt. Das Produktportfolio deckt dabei den gesamten Bedarf an Hard- und Software zur Messung, Vernetzung, Optimierung und Steuerung von PV-Anlagen, Heimspeichern, Wärmepumpen und Wallboxen ab. Als Messstellenbetreiber stellt das Unternehmen intelligente Messsysteme (Smart Meter) bereit, als Energiemanager steuert es die vernetzten Geräte im Haushalt zur Kostenoptimierung und als Lieferant bietet es den Zugang zu aktuellen Börsenstrompreisen über den eigenen dynamischen Tarif. Seit Firmengründung hat Spotmyenergy zudem ein deutschlandweites Partnernetzwerk aus über 250 Elektroinstallationsbetrieben zum Roll-out der eigenen Lösungen aufgebaut. "Wir liefern mit unserer Technologie das Herzstück für schlaues Laden zu Hause: Unsere Energiemanagementlösung inklusive dynamischem Stromtarif sorgt dafür, dass das Auto automatisch dann lädt, wenn der Strom besonders günstig und grün ist. Das spart bares Geld und bringt die Energiewende auf die Straße" , sagt Jochen Schwill, Gründer von Spotmyenergy. Aus Strommarkt-Sicht ist das E-Auto interessant. Das E-Auto gehört zu den größten Verbrauchern (und Speichern) von Strom im Haushalt. Wird das Potenzial genutzt beim flexiblen Laden zu Hause, kann Geld gespart werden. Autos und Strommarkt gehören daher immer mehr zusammen. In Zukunft ist es wichtig, dass auch Verkäufer im Autohandel Kenntnis haben von wichtigen Basics im Strommarkt. Vorteile verständlich machen Aber wie kann man all das für den Verkauf von Elektroautos nutzen? Das dritte Learning rät dazu, den Kunden zu helfen, die Vorteile zu verstehen, und die verfügbaren Angebote im Autohaus zugänglich machen. Denn im Autohaus werden die Themen noch viel zu wenig genutzt. Vor einiger Zeit haben wir eine explorative Online-Studie durchgeführt. Wir haben dabei zwei unterschiedlichen Formen der Produktpräsentation von Elektroautos getestet. Auf der einen Seite eine Präsentation, wie man sie oft im Autohandel findet: einfach nur mit Fahrzeugbeistellern. Und auf der anderen Seite eine Präsentation mit dem "Prosumer Display", einem Ausstellungselement, welches erklärt wie E-Autos zu Hause mit dem Strommarkt zusammenhängen. Die Studie ergab folgende Ergebnisse: Mit dem "Prosumer-Display" können Autohäuser ihre Kunden effektiv über die wichtigsten Vorteile von Elektrofahrzeugen informieren. Um den Verkauf von E-Autos markenübergreifend zu unterstützen, haben wir zusätzlich Schulungsmaterial über "Strommarktbasics für den Autoverkauf" für den Verkauf zusammengestellt. Wichtige Informationen sind so aufbereitet, dass Kunden sich im Autohaus mit dem "Prosumer Display" selbst über das schlaue Laden von Elektroautos informieren können. Für unterschiedliche Anforderungen im Autohaus haben wir unterschiedliche Größen entwickelt. Auf www.e-autoverkauf.de gibt es einen Überblick, wie das Ganze funktioniert und aussieht. Wir haben auch ein deutschlandweite verfügbares Komplettpaket zusammengestellt und ein IT-System entwickelt, damit Autohäuser interessierten Kunden alles anbieten können, was es zum schlauen Laden braucht: Dynamischer Stromtarif, Home Energy Management System, Smart Meter und abgestimmte Wallbox inklusive Montage. All das ist ready und steht jedem Autohaus in Deutschland zur Verfügung. Der Autor Dr. Moritz Loock ist Professor an der Universität St.Gallen (HSG) und Gesellschafter des Ladenbauspazialisten mann Objecta. Ein Schwerpunkt seiner Arbeit liegt seit vielen Jahren unter anderem darauf, wie der Autohandel das enorme Potenzial durch die Transformation zur Elektromobilität nutzen kann, um mehr Elektroautos zu verkaufen.