Der Elektro-Boom auf dem deutschen Neuwagenmarkt hat sich 2023 abgeschwächt. Wie das Center of Automotive Management (CAM) auf Basis von Zahlen der Kraftfahrt-Bundesamts berechnet hat, wurden zwischen Januar und Dezember 524.000 vollelektrische Pkw (BEV) neu zugelassen, elf Prozent mehr als im Vorjahr.
Marktführer war VW mit 71.000 Einheiten, vor Tesla mit 64.000 und BMW mit 40.000 Einheiten. Als beliebtestes Modell ließ das Tesla Model Y (45.818 Einheiten) den VW ID.4/.5 (36.353 Einheiten) und den Skoda Enyaq (23.489 Einheiten) hinter sich. Erfolgreichstes E-Auto aus China war der MG4 mit 13.263 Einheiten auf Rang 13.
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Weil der Gesamtmarkt um sieben Prozent gewachsen ist, stieg der Marktanteil der E-Pkw nur leicht von 17,7 auf 18,4 Prozent. Plug-In-Hybride (PHEV) spielen seit Ende der Förderung keine große Rolle mehr, ihr Anteil sank von 13,7 Prozent auf 6,2 Prozent.
Für das laufende Jahr erwarten die Experten angesichts konjunktureller Risiken, der vorzeitigen Beendigung der Kaufprämie für Elektroautos und weiterhin mangelnder preisgünstiger Modelle einen Rückgang der E-Auto-Neuzulassungen auf 430.000 bis 480.000 Einheiten. Studienleiter Stefan Bratzel rechnet vor diesem Hintergrund mit zahlreichen Rabattaktionen der Autohersteller, die geringere Margen in Kauf nehmen werden, um ihre Fahrzeuge loszuwerden.
"Vorteile haben Automobilhersteller wie Tesla oder chinesische Hersteller, die dank ihrer hohen vertikalen Integration und Erfahrung bereits eine bessere Kostenposition besitzen", so Bratzel. Erst 2025 könne aufgrund einer höheren Anzahl kostengünstiger Modelle wieder mit einer stärkeren Dynamik der Elektromobilität in Deutschland gerechnet werden.
Urban Stöckli