Für die von Absatzflaute und Wirtschaftskrise gebeutelten Autohersteller sieht der Verband der Automobilindustrie (VDA) frühestens im nächsten Jahr eine Chance auf Besserung. "Nur wenn weltweit alle Instrumente greifen, dann besteht Hoffnung, dass sich die Märkte ab 2010 nach und nach erholen", sagte VDA-Präsident Wissmann, dem Onlineportal "bild.de" am Freitag. "Uns macht die aktuelle Situation in der gesamten Automobilindustrie große Sorgen." In Deutschland hängt laut dem Branchenverband jeder siebte Arbeitsplatz an der Schlüsselindustrie. Wissmann erneuerte seine Forderung, "so lange wie irgend möglich die Stammbelegschaften" zu halten. "Sie sind der Kern unseres Erfolgs. Zweitens müssen die Investitionen für Forschung und Entwicklung aufrechterhalten werden." Nur so sei die Industrie für die Zukunft gut aufgestellt. Insgesamt sieht Wissmann die deutschen Autobauer mit ihrem Schwerpunkt auf großen Fahrzeugen auf dem richtigen Weg: "Wir werden Premium auch in der Krise verteidigen, denn hier liegt eine große Chance auch künftig auf den Weltmärkten." Die Hersteller hoffen, dass die vom deutschen Staat gezahlte Umweltprämie für Altautos den Verkauf neuer Fahrzeuge ankurbeln wird. Experten sind skeptisch. Sie befürchten, dass dadurch oft nur geplante Käufe vorgezogen würden, die nach Ende des Programms dann fehlten. Im vergangenen Jahr war die Zahl der neu zugelassenen Autos in Deutschland zum Vorjahr um 1,8 Prozent auf 3,09 Millionen gesunken. Für das laufende Jahr erwartet der VDA, dass der Absatz knapp die Drei-Millionen-Marke überschreiten wird. (dpa)
Wissmann: Erholung der Branche nicht vor 2010

Der VDA-Präsident schätzt, dass sich die derzeitige Situation bei den Autoherstellern frühestens im nächsten Jahr verbessern könnte. Jeder siebte deutsche Arbeitsplatz hänge an der Schlüsselindustrie.
Kein Professor