Gebrauchte Stromer: Nachfrage stottert wegen Reichweitenangst

13.10.2025 10:47 Uhr | Lesezeit: 4 min
BMW i4 Fahrbericht (2022)
Für die Studie „Vorurteile gegen gebrauchte Elektrofahrzeuge“ befragte die BMW Bank im Juli 2025 insgesamt 1.000 Personen online.
© Foto: Michael Blumenstein/Autoflotte

Nur 45 Prozent der Deutschen können sich den Kauf eines gebrauchten E-Autos vorstellen. Laut BMW-Bank-Umfrage bremsen Käufer vor allem Sorgen um Batterie, Reichweite und Ladeinfrastruktur. Für Händler bedeutet dies vor allem ein Mehraufwand bei der Beratung.

Der Gebrauchtwagenmarkt für Elektrofahrzeuge wächst im Angebot, doch die Nachfrage bleibt verhalten. Laut Online-Umfrage der BMW Bank können sich nur 45 Prozent der Befragten den Kauf eines gebrauchten Elektroautos vorstellen. Verbrenner dominieren weiterhin die Transaktionen.

Einstellung: Umwelt positiv, Vertrauen begrenzt

E-Autos werden mit Umweltfreundlichkeit (61 Prozent) und Innovationskraft (56 Prozent) verbunden. Bei Gebrauchten überwiegt jedoch Skepsis: Nur 6 Prozent vertrauen einem gebrauchten E-Auto mehr als einem vergleichbaren Verbrenner. Unter 30-Jährige (67 Prozent) und Familien (65 Prozent) zeigen deutlich mehr Offenheit.

Hürden: Batterie vor Reichweite und Laden

Haupthemmnis ist die Sorge um die Zuverlässigkeit der Batterie (mehr als die Hälfte). Weitere Vorbehalte: zu geringe Reichweite (47 Prozent), fehlende Lademöglichkeiten (41 Prozent) und befürchtetes Brandrisiko (34 Prozent). Ein Drittel kann den Wert eines gebrauchten E-Autos nicht sicher einschätzen.

Vertrauensanker: Garantie, Batterie-Check, Zertifizierung

Drei von vier Befragten wünschen eine Garantie auf zentrale Komponenten sowie einen verlässlichen Prüfbericht zur Batterie. Ebenfalls 75 Prozent bevorzugen den Kauf bei zertifizierten Händlern. Der ausgewiesene „State of Health“ (SoH) als Kapazitätsindikator der Hochvoltbatterie wird als entscheidend wahrgenommen.

Empfehlungen für den Handel

Autohäuser sollten bei gebrauchten BEV konsequent Transparenz und Orientierung bieten: Standardisierte Batterienachweise (SoH), Ladeleistungstests sowie eine dokumentierte Reichweite sollten zur Beratung gehören. Zertifizierte Prozesse (Prüfstraßen-Checkliste, Software-/Update-Stand, Servicehistorie) können das Vertrauen stärken. Auch Probefahrten sollten daher eine Lade-Demo mit realistischen 10–80-Prozent-Zeitfenstern enthalten. 

Methodik der Online-Befragung

Für die Studie „Vorurteile gegen gebrauchte Elektrofahrzeuge“ befragte die BMW Bank im Juli 2025 insgesamt 1.000 Bundesbürgerinnen und -bürger online. Die Stichprobe ist nach Alter, Geschlecht und Bundesland repräsentativ ausgelegt.


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