Der volkswirtschaftliche Nutzen des Pkw-Verkehrs in Deutschland übersteigt die von ihm verursachten Kosten bei weitem. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuellen Studie, die der ADAC in Auftrag gegeben hat. Danach gehen rund zwei Millionen Menschen einer Beschäftigung nach, die in unmittelbarem Zusammenhang mit dem Pkw-Verkehr steht. Dabei erzielen sie ein Einkommen von 57 Milliarden Euro und sorgen für eine Bruttowertschöpfung von 119 Milliarden Euro.
Größter Kostenblock: Unfälle
Die Studie des Automobilclubs aus München widerspricht damit einer Studie, die im Auftrag der Grünen im Europaparlament erstellt und kürzlich veröffentlicht wurde. Ihr zufolge würden Pkw und Lkw mehr Kosten verursachen, als sie an Einnahmen generieren. Die Verantwortlichen für die Untersuchung wiesen auf die immensen Schäden für die Umwelt und Gesundheit hin. Der Dresdner Verkehrswissenschaftler Udo J. Becker, sagte, dass sich die verdeckten Kosten der Pkw-Nutzung allein in Deutschland auf 85 bis 90 Milliarden Euro belaufen. Für diesen Fehlbetrag kommen sowohl die Krankenkassen als auch der Steuerzahler auf. Besonders die Folgen von Unfällen, Lärm, Abgasen, Boden- und Wasserverschmutzung und Klimaschäden würden zu diesen Fehlbeträgen führen, erklärt Anton Hofreiter (Bündnis 90/Grüne), Vorsitzender des Bundestagsverkehrsausschusses. Der größten finanziellen Schaden verursachen dabei die Unfälle.
Persönlicher Nutzen kommt zu kurz
Der ADAC räumt zwar ein, dass durch den Pkw-Verkehr Umweltschäden entstehen und Menschen bei Verkehrsunfällen zu Schaden kommen. Aber er sieht vor allem die aus
dem Pkw-Verkehr und der damit verbundenen Produktion von Autos (ohne Export) resultieren Steuereinnahmen von mehr als 50 Milliarden Euro. "Ich ärgere mich, wie einseitig über die negativen Folgen des Verkehrs diskutiert wird", sagt ADAC Vizepräsident für Verkehr Ulrich Klaus Becker. "Viel zu kurz kommt meist, welche Bedeutung der Pkw-Verkehr über den persönlichen Nutzen für den Einzelnen hinaus für unsere Volkswirtschaft und die Entwicklung der Gesellschaft hat", so Becker.
Autos ermöglichen Flexibilität
Wie die Studie des Verkehrsclubs weiter zeigt, wird mehr als ein Drittel der Pkw-Verkehrsleistungen aus beruflichen Gründen erbracht. Pro Jahr pendelt jeder Erwerbstätige mit dem Pkw im Schnitt 3.700 Kilometer. Durch die Nutzung eines Autos ergeben sich somit mehr Möglichkeiten und Flexibilität bei der Wahl eines Arbeitsplatzes. Für die Unternehmen wiederum lassen sich weitere Märkte erschließen.
(ses)
ADAC: Studie zeigt volkswirtschaftlichen Nutzen des Pkw-Verkehrs
Eine ADAC Studie zeigt, dass der volkswirtschaftliche Nutzen des Pkw-Verkehrs in Deutschland die Kosten bei weitem übersteigt. Eine Studie der Partei der Grünen hatte zuvor das Gegenteil behauptet: Demnach würden der Steuerzahler und die Krankenkassen verdeckte Kosten in Höhe von rund 90 Milliarden Euro ausgleichen.