BEV im Gebrauchtwagen- und Aftersales-Geschäft: Das denkt die Branche
In Folge 8 des TÜV SÜD Trend Check zeigt das Stimmungsbild, wie die Branche mit dem Thema Elektrofahrzeuge im Gebrauchtwagenverkauf und Service umgeht. Im Fokus stehen dabei einerseits Unsicherheiten bei Restwerten und die Sorge vor längeren Standzeiten. Andererseits bereiten sich die Betriebe systematisch auf die Antriebswende vor, besonders im Aftersales.
Das lesen Sie im folgenden Artikel:
Warum gebrauchte E-Autos Sorgen bereiten
Die Achterbahnfahrt bei den Restwerten von gebrauchten E-Fahrzeugen bringt diesen Aspekt ganz oben auf die Liste der größten Sorgen des Handels: Satte 83 Prozent geben an, dass die Einschätzung von Restwerten – etwa beim Gebrauchtwagen-Zukauf oder der Hereinnahme – schwierig ist. Ebenfalls problematisch, wenn auch nicht ganz so überdeutlich, ist das Thema Standzeiten. 68 Prozent finden, dass BEV (Battery Electric Vehicles) generell längere Standzeiten haben als herkömmliche Fahrzeuge. 18 Prozent sehen hier dagegen keine Auffälligkeiten. Daher halten sich wohl auch die meisten Befragten beim aktiven Zukauf junger gebrauchter E-Autos zurück: Nur 20 Prozent trauen sich dieses Geschäft zu, 68 Prozent pflegen ihr GW-Portfolio nicht mit aktiven Zukäufen.
Was für mehr Sicherheit bei Gebrauchtwagen-Restwerten sorgen könnte
Daran schließt sich der nächste Aspekt an – nämlich: Wie könnte ein Prozess aussehen, der das Risiko für den Handel einerseits senkt und die Akzeptanz bei den Kunden andererseits steigert?
Einen vertrauensbildenden Beitrag für die Kunden könnten BEV-Batterietests bei Gebrauchtfahrzeugen leisten, die den Alterungszustand der Fahrbatterie offenlegen: Etwas mehr als jeder zweite der befragten Händler (55 Prozent) sieht hier Potenzial für die Kundenansprache, nur 29 Prozent sind davon nicht überzeugt.
Auf der Händlerseite könnten systematisch durchgeführte Rücknahmegutachten bzw. Hereinnahmebewertungen für batterieelektrische Fahrzeuge das Preisfindungsrisiko senken: Auch hier gibt knapp jeder zweite Händler (48 Prozent) an, diese Maßnahme bereits zu nutzen, um das Restwertrisiko in den Griff zu bekommen.
Wie sich Autohäuser auf E-Autos im Service vorbereiten
Zunächst die Bestandsaufnahme: Jeder zweite Händler (51 Prozent) stimmt zu, dass vollelektrische Fahrzeuge nun im Service ankommen und steigende Anteile im Werkstattgeschäft registriert werden. Damit rollt die Welle an, vielleicht sogar etwas schneller als bisweilen vermutet – oder gehofft. Dazu passt die Reaktion der Betriebe: 82 Prozent der im TÜV SÜD Trend Check befragten Händler geben an, systematisch in die BEV-Qualifikation ihrer Mitarbeiter und in entsprechende Werkstattausrüstung zu investieren.
Welche Konsequenzen im BEV-Service erwartet werden
Ein klares Stimmungsbild zeichnet sich ab, wie die Autohausbetriebe mit vollelektrischen Fahrzeugen in ihrer Servicekalkulation umgehen: Es wird an der Preisschraube gedreht. 70 Prozent der Umfrageteilnehmer stimmen zu, dass sie bei BEV mit höheren Stundenverrechnungssätzen arbeiten als bei Verbrennern. Aus gutem Grund, denn auch das hat der Trend Check abgefragt: 67 Prozent stellen fest, dass E-Autos je Durchlauf tendenziell niedrigere Werkstattumsätze erwirtschaften als Verbrenner. Und schließlich – die intensiv diskutierte Frage nach teuren Unfallreparaturen, nicht zuletzt lautstark vorgetragen von Versicherungsverbänden, um steigende Kfz-Versicherungstarife zu begründen. Auch der Handel schließt sich mehrheitlich dieser Auffassung an. 66 Prozent geben an, dass BEV bei Unfallreparaturen tendenziell kostenintensiver sind.
Infos und Kontakt
Mehr über die Leistungen rund um die E-Mobilität erfahren Sie auf der TÜV SÜD Webseite:
https://www.tuvsud.com/elektromobilitaet
Ihr Kontakt zu TÜV SÜD:
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Mail: MO-Vertrieb@tuvsud.com
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TÜV SÜD Trend Check ist die Know-how-Serie in AUTOHAUS. Aktuelle Fragen zu Themen, die die Branche bewegen, liefern Insights und bieten Orientierung.