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AVAG-Geschäftszahlen 2019/20: "Jammern ist unangebracht"

22.04.2021 12:14 Uhr | Lesezeit: 4 min
AVAG-Geschäftszahlen 2019/20: "Jammern ist unangebracht"
Die Augsburger AVAG-Gruppe hat ihre Geschäftszahlen vorgestellt.
© Foto: Andreas Heise/AUTOHAUS

Die Augsburger AVAG-Gruppe zieht trotz eines deutlichen Absatz- und Umsatzrückgangs eine positive Bilanz des abgelaufenen Geschäftsjahrs. Die Vorstandssprecher Albert und Roman Still lobten vor allem die Mitarbeiter.

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Deutschlands größter Autohändler AVAG hat im abgelaufenen Geschäftsjahr von September 2019 bis August 2020 trotz Einbußen europaweit erneut mehr als zwei Milliarden Euro Umsatz gemacht. Das teilte die AVAG Holding SE heute mit. Insgesamt brachte das Unternehmen mit seinen mehr als 5.000 Mitarbeitern an 178 Standorten (davon 137 in Deutschland) 112.054 Fahrzeuge auf die Straße. Im Vorjahr waren es noch 133.472 gewesen. Dementsprechend sanken der Umsatz und das operative Ergebnis um je elf Prozent von 2,41 auf 2,14 Milliarden Euro sowie von 44,4 auf 39,5 Millionen Euro. Die Umsatzrentabilität, bezogen auf das Ergebnis vor Ertragsteuern, blieb laut Geschäftsbericht mit 1,8 Prozent gleich.

Roman Still, der das Unternehmen zusammen mit Bruder Albert als Vorstandssprecher führt, zeigte sich in Anbetracht der Corona-Pandemie und der Entwicklung des Gesamtmarktes zufrieden mit dem Ergebnis: "Jammern ist unangebracht", so Still. "Dank des Einsatzes und der Unterstützung unserer Mitarbeiter konnten wir Arbeitsplätze erhalten, Umsatzverluste auffangen und wirtschaftlich rentabel bleiben. Das war eine Teamleistung!", lobte der AVAG-Chef.

Eine konkrete Prognose für das kommende Geschäftsjahr wollte er nicht abgeben. Angesichts der markenübergreifend guten Angebote zeigte er sich aber optimistisch. Im selben Zug appellierte Roman Still jedoch auch an die Bundesregierung, die Verkaufs- und Schauräume dauerhaft zu öffnen, da von ihnen eine sehr geringe Infektionsgefahr ausgehe und vor Ort die notwendigen Abstände eingehalten werden könnten.

Auch das Auslandsgeschäft litt unter der Corona-Krise

Ähnlich wie in Deutschland, litten auch die AVAG-Autohäuser in Österreich, Kroatien, Polen, Slowenien, Ungarn und Serbien unter der Corona-Pandemie. Hier seien die Geschäfte noch anspruchsvoller als in den vergangenen Jahren gewesen, teilte die Gruppe mit. "Vor Ort tätigen wir oft gute Geschäfte und zeigen aus unserer Sicht eine gute Performance, es fehlt aber der landesweite Aufschwung", berichtete Vorstandssprecher Albert C. Still. So musste die Gruppe infolge der Corona-Krise und einer laufenden Sanierungsphase in Polen Filialen in Polen, Kroatien und Slowenien schließen. Aus Serbien zog sich das Unternehmen sogar ganz zurück. Dieser Schritt sei aber unabhängig von Corona erfolgt, betonte die Gruppe.

AVAG-Vorstand 2021
Sind zufrieden mit der AVAG-Bilanz des abgelaufenen Geschäftsjahres: Vertriebsvorstand Ulf Pfeiffer, Vorstandssprecher Albert C. Still, Vorstandssprecher Roman Still und Finanzvorstand  Markus Kruis (v.l.)
© Foto: AVAG Holding SE

Insgesamt entfielen auf das Auslandsgeschäft 11.498 Neuwagen (Vorjahr: 17.998) und 10.862 Gebrauchte (Vorjahr: 11.162). Zusammen mit dem Deutschland-Geschäft ergab das 51.044 Neuwagen (Vorjahr 68.273) von 20 unterschiedlichen Marken und 61.010 Gebrauchtwagen (Vorjahr 65.199). "Wir verfügen über ein effektives Bestandsmanagement, entwickeln Optimierungsstrategien für unsere Autohäuser und dank unserer Ausrichtung mit dezentraler Struktur und geschäftsführenden Gesellschaftern können wir negativen Trends rasch entgegenwirken oder führen neue Ideen ein", kommentierte Vertriebsvorstand Ulf Pfeiffer. Als Beispiel dafür nannte AVAG das 2020 eingeführte Abo-Modell "Sorglos günstig fahren". Dieses entwickle sich sehr zufriedenstellend.

Steigende Umsätze beim Aftersales

Als wichtige Stütze erwies sich im abgelaufenen Geschäftsjahr der Aftersales-Bereich. Hier gingen die Umsätze trotz Krise und eines scharfen Wettbewerbs leicht nach oben. Das sei laut Geschäftsbericht vor allem durch deutlich ausgebaute Marketingaktivitäten, technische Innovationen in der Serviceannahme und Kundenkontaktprogramme gelungen. Vorstandssprecher Albert C. Still nannte dabei vor allem das Kundenbindungsprogramm "BIG Deal" als Beispiel.

Finanzvorstand Markus Kruis betonte zudem die schnellen Corona-Schutzmaßnahmen als maßgeblichen Erfolgsfaktor: "Unsere guten Zahlen sind nicht nur auf den Mix aus guten Produkten der Hersteller und unseren loyalen Kunden zurückzuführen, sondern auch darauf, dass wir die Arbeitsprozesse an die Situation angepasst haben." So habe man bereits weit vor dem behördlichen Beschluss Desinfektionsspender und Plexiglasscheiben als Spuckschutz sowohl in der Zentrale in Augsburg als auch in den Autohäusern angebracht. Ebenfalls habe man das Angebot des "Mobilen Arbeitens" ausgebaut, frühzeitig FFP2-Masken bereitgestellt oder die Räumlichkeiten mit Luftreinigern ausgestattet. Damit bleibe man der AVAG-Philosophie treu, mit " Voraussicht und Sorgsamkeit" zu agieren, so Kruis.

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