VDOH-Mitgliederversammlung 2025: "Opel hat verstanden"

01.10.2025 14:43 Uhr | Lesezeit: 4 min
Opel-Autohaus mit neuer Außen-CI
Bei Opel gilt ab 1. Januar 2027 ein unbefristeter Händlervertrag.
© Foto: Opel

Bei der gestrigen VDOH-Mitgliederversammlung setzte Opel ein Signal der Annäherung: Ab 2027 gilt ein unbefristeter Händlervertrag, begleitet von wirtschaftlichen Zusagen und CI-Unterstützung. Ziel ist es, die Partnerschaft zu festigen und das Miteinander neu zu beleben – bei klaren Erwartungen und konstruktivem Ton.

Fast eine Stunde sprach Opel-Chef Florian Huettl am Dienstag zu den Mitgliedern des Händlerverbands (VDOH). Seine Kernbotschaft: In der Zusammenarbeit sei in der Vergangenheit vieles schiefgelaufen, doch die Fehler wolle man in den kommenden Monaten korrigieren. Die Händler sollten wieder auf Verlässlichkeit bauen können – Planungssicherheit, klare Zusagen und ein erkennbares Bekenntnis zum klassischen Vertriebsmodell standen bei der Mitgliederversammlung im Vordergrund. 

Ein Schritt in Richtung Kontinuität 

Konkret machte Huettl dies an einem zentralen Punkt fest: Ab dem 1. Januar 2027 soll ein unbefristeter Händlervertrag gelten. Was in Rüsselsheim bereits vor einigen Monaten kommuniziert worden war, bekam nun einen verbindlicheren Rahmen. "Das ist ein Signal, das es so vor einem halben Jahr nicht gegeben hätte", ordnete VDOH-Geschäftsführer Jürgen F. Hölz ein. "Der Handel erkennt an, dass man sich wieder auf ihn zubewegt." 

Huettl flankierte seine Zusagen mit einem ganzen Bündel an Maßnahmen, die den Betrieben wirtschaftlich und organisatorisch Stabilität geben sollen. Besonders hervorgehoben wurde die Unterstützung bei der Modernisierung der Corporate Identity (CI): Stellantis übernimmt künftig die gesamten Kosten für die internen CI-Elemente – inklusive Transport und Aufbau – bei Bestellungen bis spätestens 30. September 2026 und sichert diese Investition langfristig (bis mindestens 2033) ab. Auch Partner, die bereits vorzeitig investiert haben, erhalten rückwirkend Unterstützung. 

Darüber hinaus kündigte Huettl eine Neuaufstellung des Vertriebsaußendienstes an: Für die Marken Fiat/Abarth, Citroën, Jeep, Opel und Peugeot soll es künftig markenspezifische Teams geben. Ergänzend wird ein eigener Außendienst für die Nutzfahrzeugeinheit Stellantis Pro One implementiert. Mit dem gestrigen Tag tritt diese Struktur in Kraft, die Partner wurden bereits informiert. Ziel ist eine exklusive Betreuung je Marke – ein Schritt, der die Zusammenarbeit zwischen Hersteller und Handel spürbar verbessern soll. 

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Auch die Elektrifizierung bleibt ein zentraler Bestandteil der Bonusprogramme. Entscheidend sei dabei, so der Verband, dass die Zielvorgaben "pragmatisch, realistisch, planbar und motivierend" bleiben. 

Impulse für Service und Struktur 

Darüber hinaus stellte das Management weitere Schritte in Aussicht, um Planungssicherheit, Profitabilität und die Zusammenarbeit im Alltag zu verbessern. Diese reichen von angepassten Programmen bis hin zu einer engeren Kommunikation mit dem Handel.

Genau hier setzt das Programm "Connect" an. Es soll das Miteinander zwischen Stellantis und seinen Händlern spürbar verändern: Anfragen sollen künftig innerhalb von 48 Stunden beantwortet werden, der Außendienst erhält mehr Entscheidungsspielraum, und auch im Servicebereich sind Anpassungen vorgesehen – von effizienteren Abläufen über verlässlichere Zahlungsströme bis hin zu einer stärkeren Unterstützung der Betriebe. "Das hört man natürlich gerne", sagte Hölz, betonte aber zugleich, dass Zusagen nur dann Gewicht haben, wenn sie im Alltag auch spürbar werden. Ein "Connect"-Event im Jahr 2026 soll die neu betonte Wertschätzung zusätzlich unterstreichen. 

Vorsichtiger Optimismus 

Nach der Sitzung überwiegt damit ein verhaltener Optimismus. Der Handel nimmt die Signale positiv auf, verbunden mit klaren Erwartungen. Hölz: "Wir begrüßen jede Entwicklung, die in Richtung Verbesserung weist. Entscheidend wird sein, was davon in der Praxis tatsächlich ankommt." Entsprechend bleibt ein vorsichtig positives Bild zurück. Die Erwartungen sind hoch, die Umsetzung wird entscheidend sein. Aus Händlerkreisen hieß es dazu nüchtern: "Opel hat verstanden."


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