-- Anzeige --

ACEA: Finanzkrise bedroht Auto-Jobs in Europa

09.10.2008 06:42 Uhr
Ford Fiesta Produktion Köln
Der ACEA erwartet, dass Hersteller infolge der Finanzkrise ihre Produktion nach Russland und Asien verlagern werden.
© Foto: Ford

Die europäische Autoindustrie rechnet künftig mit einer Verlagerung von Arbeitsplätzen nach Russland oder Asien. Die Finanzkrise mache es sowohl für Hersteller als auch Kunden schwieriger, Produktion bzw. Fahrzeugkauf zu bezahlen.

-- Anzeige --

Die europäische Autoindustrie rechnet mit der Verlagerung von Arbeitsplätzen nach Russland oder Asien. "Die Finanzkrise hat zum einen Auswirkungen auf die Autoindustrie, weil es generell schwieriger wird, die laufenden Geschäfte, also Produktion und Innovationen, zu finanzieren", sagte die Sprecherin des Dachverbands ACEA, Sigrid de Vries am Donnerstag in Brüssel. "Zum zweiten wird es für die Kunden schwieriger, den Autokauf zu finanzieren." In den vergangenen Tagen haben bereits mehrere Hersteller eine Drosselung ihrer Produktion beschlossen. "Die Autoindustrie steht unter Kostendruck", sagte sie. Die Kosten könnten aber auch nicht an die Kunden weitergegeben werden. Am Ende drohe der Verlust von Jobs in Richtung Russland oder Asien. "Schon im Juli und im August hatten wir wegen des gesunkenen Verbrauchervertrauens und der hohen Spritpreise bei den Neuzulassungen Einbrüche verzeichnet", sagte de Vries. "Jetzt haben sich die Aussichten weiter verdüstert." Die Politik müsse handeln. "Steueranreize sind auf EU-Ebene zu wenig koordiniert." Der ACEA fordert ein milliardenschweres Hilfspaket der EU. Konkret soll ein niedrig verzinstes Kreditpaket über 40 Milliarden Euro die Entwicklung sparsamerer Fahrzeuge und auf Kundenseite den Austausch älterer Autos fördern. "Die Förderung von Verschrottungen wäre ein Signal, in neue, umweltfreundliche Autos zu investieren", sagte de Vries. Europas Autobranche sieht sich auch durch ein gut 18,4 Milliarden Euro schweres US-Kreditprogramm zur Unterstützung amerikanischer Hersteller benachteiligt. "Wir wollen jetzt erstmal die Debatte anstoßen", sagte de Vries. Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy habe bereits Unterstützung signalisiert. EU-Umweltkommissar Stavros Dimas habe sich aber skeptischer gezeigt. "Aber auch in der EU-Kommission versteht man, dass die Lage ernst ist." "Qualität europäischer Autos besser" Einige der europäischen Hersteller haben zwar mit Überkapazitäten zu kämpfen. Mit Blick auf die Konkurrenzfähigkeit im globalen Wettbewerb sei aber "ganz viel passiert in den letzten Jahren", sagte de Vries. "Es gab Restrukturierungen und die Industrie ist heute besser aufgestellt." Zwar seien die Produktionskosten höher als in Asien. "Aber dafür ist die Qualität unserer Autos auch besser, das ist ein Wettbewerbsvorteil, an dem man aber auch festhalten muss." (dpa)

-- Anzeige --
-- Anzeige --

MEISTGELESEN


-- Anzeige --

STELLENANGEBOTE


-- Anzeige --

KOMMENTARE


SAGEN SIE UNS IHRE MEINUNG

Die qualifizierte Meinung unserer Leser zu allen Branchenthemen ist ausdrücklich erwünscht. Bitte achten Sie bei Ihren Kommentaren auf die Netiquette, um allen Teilnehmern eine angenehme Kommunikation zu ermöglichen. Vielen Dank!

-- Anzeige --

WEITERLESEN




NEWSLETTER

Newsletter abonnieren und keine Branchen-News mehr verpassen.


Auto News für die Automobilbranche: AUTOHAUS ist eine unabhängige Abo-Fachzeitschrift für die Automobilbranche und ein tagesaktuelles B2B-Online-Portal. AUTOHAUS bietet Auto News, Wirtschaftsnachrichten, Kommentare, Bilder und Videos zu Automodellen, Automarken und Autoherstellern, Automobilhandel und Werkstätten sowie Branchendienstleistern für die gesamte Automobilbranche. Neben den Auto News gibt es auch Interviews, Hintergrundberichte, Marktdaten und Zulassungszahlen, Analysen, Management-Informationen sowie Beiträge aus den Themenbereichen Steuern, Finanzen und Recht. AUTOHAUS bietet Auto News für die Automobilbranche.