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Frauen in technischen Berufen: DEKRA rüstet sich für den Arbeitsmarkt von morgen

14.02.2023 11:45 Uhr | Lesezeit: 7 min
Frauen in technischen Berufen: DEKRA rüstet sich für den Arbeitsmarkt von morgen
Guido Kutschera (Mitte) ist so etwas wie die personifizierte gute Laune, wenn es darum geht, Gästen einen unterhaltsamen Abend zu bereiten. Florian F. Stumm (l., Copart), Peter Boecker (DEVK), Gabriele Kuppinger und Anette Schickler (beide DEKRA) durften dies auf dem diesjährigen Goslar-Stammtisch des Stuttgarter Prüfkonzerns zusammen mit rund weiteren 150 Entscheidern der Schadenwelt wieder einmal aus nächster Nähe "live" erleben.
© Foto: Walter K. Pfauntsch

Nach zweijähriger, coronabedingter Pause lud auch DEKRA erstmals wieder nach Goslar zum gemeinsamen Stammtisch mit Geschäftspartnern und Kunden. Allerdings nicht mehr im angestammten Hotel Kaiserworth...

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"Alte Münze" hieß die kurz vor knapp gefundene neue Location für den DEKRA-Stammtisch in Goslar, der bekanntermaßen stets einen zahlenmäßig größeren "Auftrieb" zu bewältigen hat. Ähnlich wie bei der Allianz, der DEVK Versicherung und den Verkehrsrechtsanwälten des DAV sind es bei DEKRA stets um die rund 150 geladene Gäste, zu denen sich nach dem offiziellen Teil jeweils noch weitere mit hinzugesellen. Eine solche Zahl ist in Goslar eine echte Aufgabenstellung, der nur eine begrenzte Anzahl von Häusern auf einem höheren Niveau auch gerecht werden kann. Der "Kaiserworth", prominent und unübersehbar in bester Marktplatzmitte der Altstadt gelegen, gehörte da jahrzehntelang unzweifelhaft dazu.

Wasserschaden als fast zufällige Randnotiz

Doch 2023, zum vermeintlichen Ende der Corona-Pandemie, wo jeder Hotel- und Gastronomiebetrieb in Goslar an den insgesamt drei Tagen der Verkehrsrechts-Veranstaltung einen nicht unwesentlichen Teil seines Jahresumsatzes einfährt, kam alles ganz anders, wie Guido Kutschera, Geschäftsführungs-Vorsitzender der DEKRA Automobil GmbH, berichtete: Fast eher zufällig habe er – "gerademal acht Wochen vor dem Verkehrsgerichtstag" – vom "Kaiserworth" erfahren, dass es dort einen Wasserschaden gegeben habe und das Haus sich außerstande sah, Gäste zu beherbergen und zu bewirten.

"Alte Münze" – neuer Glanz für Anwälte und Sachverständige

Schließlich fand sich mit dem Restaurant "Alte Münze" eine Ersatz-Location, die gerademal ein paar Meter vom "Kaiserworth" entfernt liegt und – wie sich im Laufe des Abends herausstellte – bezüglich kulinarischer Qualität und des räumlichen Angebotes mindestens ebenbürtig war. Guido Kutschera dankte während seiner Begrüßungsansprache explizit seiner Mitarbeiterin Gabriele Kuppinger, die bei der Vorbereitung des DEKRA-Stammtisches die "Alte Münze" ausfindig machte. Bereits am Vorabend des Verkehrsgerichtstages hatte übrigens auch die Arbeitsgemeinschaft Verkehrsrecht des DAV die "Alte Münze" für sich neu ausgewählt. Die Verkehrsrechtsanwälte und DEKRA waren bisher die beiden Großkunden des "Kaiserworth" an den beiden Abendterminen vor und zum VGT.

Vermisste Gepflogenheiten und aufgestellte Nackenhaare...

In seiner bekannt unterhaltsam-kurzweiligen Art zeigte sich Kutschera bei der Gästebegrüßung denn auch recht erleichtert, nachdem der Abend offensichtlich an neuer Stätte gut anzulaufen schien: "Kein Kaiserworth, keine Copart-Lkw auf dem Marktplatz davor, das vermisse ich hier und heute schon sehr", sagte er mit Blickrichtung zu Kai Siersleben und Florian Stumm – und konnte seinen Schalk dann doch nicht ganz verbergen. Um es sogleich weiter auf die Spitze zu treiben: "Ich höre jetzt immer öfter, dass künftig auch der Vertrieb digital erfolgen soll – da stellen sich mir alle Nackenhaare auf."

Starkes Plädoyer für Frauen in Technik-Berufen

Zum ersten Mal in Goslar mit dabei waren laut Kutschera auch dessen Geschäftsführungskollege Jann Fehlauer und Mario Schwarz, Vorsitzender des Sprecher-Ausschusses und Aufsichtsratsmitglied der DEKRA Automobil GmbH. In seinem anschließenden Rückblick sprach Guido Kutschera von "riesigen Veränderungen", die der Stuttgarter Prüfkonzern während der Corona-Pandemie durchlebt habe.

Auch demographische Herausforderungen zählte er in diesem Kontext mit auf, wobei er indirekt auf das sukzessive Ausscheiden der sogenannten "Boomer-Generation" aus dem aktiven Arbeitsleben abhob. In seinen späteren Ausführungen wurde dies noch deutlicher erkennbar, als er konkret davon sprach, dass DEKRA bewußt auch Frauen "die technischen Berufe näher bringen" möchte: "Weiblicher Nachwuchs bei Fachführungskräften ist bei uns inzwischen ein ebenfalls sehr wichtiges Thema."

Neue Bundesliga-Partnerschaft – im Damen-Volleyball

Auch die Partnerschaft von DEKRA mit der Volleyball-Bundesliga der Damen, wo man alle Schiedsrichter:innen ausstatte, diene dem Ziel der Nachwuchsfindung und -Förderung im Frauenbereich.

Dass das in der Praxis einer Prüf- und Überwachungsorganisation ein durchaus erfolgreiches Konzept sein kann, machte Kutschera an Beispielen deutlich: "In unserer größten Niederlassung in Berlin ist die stellvertretende Leiterin eine Frau. Darüberhinaus haben wir inzwischen eine erste Außenstelle mit einer weiblichen Führung besetzt und unterhalten inzwischen mehrere Fachabteilungen ebenfalls mit Frauen an der Spitze. Bei den anderen DEKRA Deutschland-Gesellschaften sind sogar mehr als 50 % unserer Führungskräfte Frauen. Qualifikation und selbstständiges Handeln sind uns wichtig, das können Frauen heute längst genauso gut wie wir Männer."

Harte Zahlen aus dem Mobilitätsmarkt

Im Tagesgeschäft seiner unterschiedlichen Aufgaben bei DEKRA führe er "mittlerweile 64 Prozent aller Directory-Calls mit Frauen". Deshalb sei es wichtig, "dass wir uns auf diesem Gebiet entsprechend weiterentwickeln", so Kutschera. Sein klares Credo von Goslar: "Das Thema Fachführungskräfte wird uns branchenweit nicht nur einholen, sondern künftig noch eine Riesen-Herausforderung werden."

Jedes Jahr scheiden seinen Worten zufolge rund 400.000 Fachkräfte aus dem Mobilitäts-Arbeitsmarkt. Beispielsweise würden aktuell alleine in Deutschland auch 115.000 Lkw-Fahrer fehlen. "Pro Jahr kommen ungefähr 15.000 zusätzlich dazu. Da wissen Sie ungefähr, was noch auf uns zukommt."

Bau- und Personal-Offensiven

Dass es dagegen bei DEKRA national wie international exzellent läuft und der Konzern gekräftigt aus der Corona-Pandemie herausgeht, auch dafür konnte Guido Kutschera mit eindrucksvollen Zahlen aufwarten: "Wir haben nicht eine(n) Mitarbeiter:in entlassen, sondern im Gegenteil pro Jahr weitere 600 bis 700 neu eingestellt. Es wurde zudem keines unserer aktuell 75 Bauvorhaben gestoppt und selbst unser Hotel in Warth ist inzwischen zu Ende gebaut und eröffnet worden."

Am DEKRA-Lausitzring sei man zudem im Moment dabei, "die ersten City-Kurse und auch das erste Batterie-Testlabor zu bauen – mit einem Riesen-Investitionspaket". Das alles könne man allerdings "nur realisieren aufgrund unserer Mitarbeiter:innen, Kunden:innen und Partner:innen, die alle bereit sind, uns zu begleiten und uns zu unterstützen. Dafür danke ich allen im Namen unseres Hauses", so Guido Kutschera wörtlich.

Nachhaltigkeit und soziale Förderung als Credo

Seine Begrüßungsrede beendete er mit einem klaren Bekenntnis zur Nachhaltigkeit sowie Kinder- und Sozialförderung. Das Solarglas-Gastgeschenk der DEKRA, in Handarbeit von Erwachsenen in Südafrika hergestellt, beinhaltete übrigens eine nachhaltige Lichterzeugung. Mit dem beim Verkauf erzielten Erlös – und das ist nochmals eine zusätzliche Besonderheit – werden bewußt und sehr zielgerichtet Kinder gerade in denjenigen Bereichen unterstützt, wo keine Elektrizität vorhanden ist, so beispielsweise bei der Durchführung von Schulaufgaben in den Townships.

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