Die Automärkte in Deutschland, Österreich und der Schweiz haben sich nach einem schwierigen Jahresstart wieder gefangen. Laut der aktuellen Dataforce-Prognose liegt die DACH-Region per September 2025 bei einem leichten Plus von 0,3 Prozent.
Während der deutsche Markt stagniert (minus 0,3 Prozent) und die Schweiz ein Minus von 4,1 Prozent verzeichnet, zeigt sich Österreich mit einem Zuwachs von 10,1 Prozent deutlich dynamischer. Besonders das dritte Quartal verlief laut Dataforce spürbar besser als die beiden vorangegangenen.
Wirtschaftliche Unsicherheit dämpft Nachfrage
Als Hauptursache für die schwache Gesamtdynamik nennt Dataforce die zurückhaltende Konsumstimmung infolge hoher Lebenshaltungskosten und wirtschaftlicher Unsicherheiten. Viele Haushalte nutzten Einkommenssteigerungen zur finanziellen Konsolidierung statt für Neuanschaffungen. Zudem könne der Rückgang bei Benzin- und Dieselmodellen bislang nur teilweise durch Elektrofahrzeuge kompensiert werden. Auch Unternehmen zeigten sich bei Ersatzinvestitionen vorsichtig.

Aussicht auf Belebung 2026
Für das Gesamtjahr 2025 erwartet Dataforce 3,31 Millionen Pkw-Neuzulassungen in der DACH-Region – nahezu auf Vorjahresniveau. 2026 soll der Markt auf 3,47 Millionen Fahrzeuge steigen, ein Plus von knapp fünf Prozent. Positive Impulse kommen aus steigenden Staatsausgaben in Deutschland, anziehenden Konjunkturzyklen in Österreich und der Schweiz sowie neuen Modellgenerationen deutscher Premiumhersteller, die in den drei Ländern rund ein Viertel des Marktes ausmachen.
Flottenmarkt als Wachstumstreiber
Besonders der Firmenwagenmarkt dürfte laut Dataforce 2026 zulegen. Nach dem pandemiebedingten Nachfragetief müssen viele Unternehmen Fahrzeuge ersetzen, die inzwischen deutlich mehr Kilometer leisten. Der Dienstwagen bleibe ein wichtiges Instrument zur Mitarbeiterbindung – und mache zugleich den Umstieg auf moderne, elektrifizierte Modelle attraktiver.
Elektrifizierung gewinnt weiter an Tempo
Bei den Antrieben erwartet Dataforce eine klare Verschiebung:
- Benziner und klassische Hybride verlieren bis Jahresende rund zwölf Prozent.
- Batterieelektrische Pkw (BEV) erreichen mit 650.000 Einheiten einen neuen Höchstwert (+ 38 Prozent zu 2024).
- Plug-in-Hybride (PHEV) legen zunächst um 53 Prozent zu, dürften aber 2026 infolge der neuen Euro-6e-bis-Norm wieder um rund 14 Prozent sinken.
Der Anteil batterieelektrischer Pkw soll von 19,6 Prozent (2025) auf 24,8 Prozent (2026) steigen – im Firmenwagensegment werden sie laut Prognose erstmals die volumenstärkste Antriebsart.
"Trend bleibt, Herausforderungen auch"
Der Ausblick für die drei DACH-Märkte bleibe herausfordernd, sagt Benjamin Kibies, Senior Analyst bei Dataforce: "Trotz leichter Erholung reicht das Volumen noch nicht aus, um die europäischen Werke auszulasten. Die Elektrifizierung bleibt 2026 ein wichtiger Trend, wo sich die Neuheiten der europäischen Hersteller gegen die wachsende Konkurrenz aus China behaupten müssen."
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