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Autobranche: Mehr Tempo bei Ausbau von Ladenetz und 5G gefordert

13.10.2021 13:52 Uhr | Lesezeit: 4 min
Autobranche: Mehr Tempo bei Ausbau von Ladenetz und 5G gefordert
© Foto: sdecoret /stock.adobe.com

Die Automobilwirtschaft befindet sich im Umbruch. Neben Klimaneutralität geht es um eine immer stärkere Vernetzung und Digitalisierung. Und der Trend zu Elektromobilität weckt neues Interesse an heimischen Rohstofflagerstätten.

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Die deutsche Automobilbranche hat von der künftigen Bundesregierung deutlich mehr Tempo beim Ausbau der Ladeinfrastruktur für Elektroautos und eine Digitalisierungsoffensive angemahnt. Dazu brauche es ein flächendeckendes 5G-Netz, sagte Kurt-Christian Scheel vom Verband der Automobilindustrie (VDA) am Mittwoch auf dem Internationalen Automobilkongress in Zwickau.

"Klimaneutraler Verkehr ist auch unsere Vision als Automobilindustrie." Dazu gehöre Klimaneutralität in der gesamten Wertschöpfungskette. Der Verbrennungsmotor werde allerdings noch lange eine Rolle spielen, sagte der VDA-Geschäftsführer für Politik und Gesellschaft und sprach sich gegen ein Verbot aus.

Das Fehlen von Computerchips bremse die Erholung der Branche nach der Corona-Krise im vergangenen Jahr aus, sagte Scheel. 2020 war die Autoproduktion in Deutschland um ein Viertel auf 3,5 Millionen Fahrzeuge gesunken - den Angaben zufolge das geringste Produktionsniveau seit der Ölkrise Mitte der 1970er Jahre. Dieses Jahr wird ein Rückgang von weiteren 18 Prozent erwartet. Mit einer Normalisierung beim Halbleitermangel sei erst kommendes Jahr zu rechnen, sagte Scheel.

Die Produktionsausfälle hätten gravierende Folgen über die Unternehmen hinaus, warnte der Chef des Automobilzuliefernetzwerkes AMZ, Dirk Vogel. Einerseits müssten Kunden bis zu ein Jahr auf ihr neues Auto warten; andererseits bedeuteten weniger Neuwagen auch geringere Steuereinnahmen und CO2-Einsparungen. Die Engpässe bei Halbleitern zeigten die Abhängigkeit der Branche von internationalen Lieferketten. Eine Lehre daraus müsse sein, etwa den Abbau von Rohstoffen für Batteriezellen in Europa zu forcieren und zu sichern.

Interesse an Rohstofflagerstätten

Die Autoindustrie sei bei Rohstoffen für Autobatterien wie Kobalt, Kupfer, Nickel und seltenen Erden abhängig vom Ausland, warnte der Vorstandschef des schwedischen Unternehmens Eurobattery Minerals, Roberto García Martínez. Zudem würden die Rohstoffe dort oft unter fragwürdigen ethischen und ökologischen Bedingungen gefördert - etwa in Ländern wie Kongo, Indonesien, den Philippinen, China und Chile. Sein Unternehmen verfolgt Bergbauprojekte in Finnland, Schweden und Spanien. Künftig könnte Deutschland hinzukommen.

Konkret sprach Martínez von Kupfergewinnung in der Lausitz, die sein Unternehmen ins Auge gefasst habe. Der Boom der Rohstoffpreise mache Vorkommen interessant, die bisher nicht wirtschaftlich unter hiesigen Umwelt- und Sozialstandards abgebaut werden konnten. Hinzu komme, dass bei den Herstellern das Interesse an Batterie-Mineralien wachse, die nachhaltig gefördert wurden und bei denen dies zurückverfolgt werden könne.

Eurobattery Minerals ist nicht das einzige Unternehmen, das hiesige Rohstofflagerstätten im Blick hat. Erst jüngst hatte die Deutsche Lithium angekündigt, im Osterzgebirge 2025 den Abbau von Lithium aufnehmen zu wollen. Das Vorkommen in der Region Zinnwald wird auf rund 125.000 Tonnen geschätzt.

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