Nutzfahrzeughersteller: MAN baut 2.300 Stellen in Deutschland ab

20.11.2025 10:48 Uhr | Lesezeit: 3 min
MAN-Produktion in München
MAN-Produktion in München
© Foto: MAN

Der Abbau von Arbeitsplätzen bei MAN soll über zehn Jahre und ohne Kündigungen erfolgen. Betroffen sind drei Standorte. Die IG Metall befürchtet Schlimmeres.

Der Lastwagen- und Bushersteller MAN will in Deutschland rund 2.300 Stellen abbauen. Das soll über zehn Jahre hinweg und "absolut sozialverträglich" passieren, wie ein Sprecher sagte. Kündigungen sind nicht geplant. Betroffen sind vor allem der Hauptstandort München mit 1.300 Jobs, Salzgitter mit 600 und Nürnberg mit 400 Stellen.

MAN müsse sich dem "anhaltend schwächelnden Truck-Markt in Deutschland anpassen und seine Kostenposition weiter verbessern", begründet MAN den Schritt. Belastend seien hohe Strom- und Arbeitskosten und der steigende Druck der asiatischen Konkurrenz. Das schlage sich auch auf die Rendite nieder. "Wir gehen jetzt in eine Hochinvestitionsphase und müssen anhaltend Gewinne erwirtschaften, um unser Produktportfolio auszuweiten", sagte der Sprecher. Bei den Nutzfahrzeugherstellern in Europa fange die Transformation mit elektrischen Trucks gerade erst an.

Produktionsstandorte sollen erhalten bleiben 

Durch den Abbau fielen zudem weniger Stellen weg, als Mitarbeiter in Rente gingen, heißt es von MAN. Man werde also auch weiterhin Menschen einstellen und bleibe ein heimischer Nutzfahrzeughersteller, mit dann rund 13.000 Mitarbeitern, sagte ein Sprecher. "Alle unsere Produktionsstandorte in München, Nürnberg, Salzgitter und Wittlich sollen erhalten bleiben." Dort werde man über die nächsten fünf Jahre eine Milliarde Euro investieren. 

IG Metall sorgt sich um Stammwerk 

IG Metall und Betriebsrat kritisieren die Pläne von MAN scharf – darin seien Verlagerungen von Produktion nach Polen enthalten. Diese gefährdeten "auf lange Sicht die Existenz des Münchner Stammwerks", sagt Sybille Wankel von der IG Metall. Die Herzstücke der Lkw-Produktion wanderten nach Polen, befürchtet sie. "Wenn künftig alle Teile für einen Lkw in Polen gefertigt und von dort nur für die Montage nach München transportiert werden, liegt auf der Hand, dass irgendwann auch die Montage in München zur Disposition steht."


Wissensvorsprung sichern!

Mit dem kostenlosen AUTOHAUS Newsletter erhalten Sie die wichtigsten News des Tages direkt in Ihr Postfach.

Zum AUTOHAUS Newsletter

HASHTAG


#MAN

MEISTGELESEN


STELLENANGEBOTE


KOMMENTARE

SAGEN SIE UNS IHRE MEINUNG

Die qualifizierte Meinung unserer Leser zu allen Branchenthemen ist ausdrücklich erwünscht. Bitte achten Sie bei Ihren Kommentaren auf die Netiquette, um allen Teilnehmern eine angenehme Kommunikation zu ermöglichen. Vielen Dank!

WEITERLESEN



NEWSLETTER

Newsletter abonnieren und keine Branchen-News mehr verpassen.


Auto News für die Automobilbranche: AUTOHAUS ist eine unabhängige Abo-Fachzeitschrift für die Automobilbranche und ein tagesaktuelles B2B-Online-Portal. AUTOHAUS bietet Auto News, Wirtschaftsnachrichten, Kommentare, Bilder und Videos zu Automodellen, Automarken und Autoherstellern, Automobilhandel und Werkstätten sowie Branchendienstleistern für die gesamte Automobilbranche. Neben den Auto News gibt es auch Interviews, Hintergrundberichte, Marktdaten und Zulassungszahlen, Analysen, Management-Informationen sowie Beiträge aus den Themenbereichen Steuern, Finanzen und Recht. AUTOHAUS bietet Auto News für die Automobilbranche.